The Midnight Sky |
Land/Jahr: USA 2020 |
Genre: Science-Fiction |
Regie: George Clooney |
Darsteller: George Clooney Felicity Jones David Oyelowo Kyle Chandler Tim Russ Ethan Peck |
FSK: ab 12 Jahren |
Dauer: 117 Minuten |
Kaufstart: Netflix: 23. Dezember 2020 |
Label: Netflix |
Eine globale Katastrophe hat dafür gesorgt, dass die gesamte Erde inzwischen nicht mehr bewohnbar ist. Die Menschheit hat sich bereits mit Raumschiffen auf die Suche nach einer neuen Heimat gemacht. Unterdessen ist der unheilbar kranke Wissenschaftler Augustine Lofthouse auf der Erde zurückgeblieben, um zukünftig zurückkehrende Raumschiffe vor dem Widereintritt in die lebensbedrohliche Atmosphäre der Erde zu warnen. Als eine Mission vom Jupitermond K-23 zurückgekehrt, um die frohe Botschaft der Lebensfähigkeit auf diesem Himmelskörper zu verkünden und die Kommunikationsmittel versagen, steht Lofthouse unter Zeitdruck, die Crew des Raumschiffes noch rechtzeitig zu erreichen und sie zur Rückkehr in ihre neue Heimat zu bewegen…
Kritik:
Schreckensszenarien rund um den Klimawandel sind in der heutigen Zeit allgegenwärtig. So mancher Wissenschaftler warnt davor, dass wir unseren Planeten zerstören und er eines Tages vielleicht nicht mehr in der gewohnten Form bewohnbar sein wird. Science-Fiction-Filme machen sich das mit apokalyptischen Dystopien natürlich zu nutze, um aufregende Geschichten über die Suche nach einer neuen Heimat zu erzählen und den Zuschauern eine warnende Message zu übermitteln. So auch „The Midnight Sky“ mit George Clooney.
Kammerspiel der Melancholie
Der Science-Fiction-Film über den Untergang unseres Planeten möchte aber auf den ersten Blick gar nicht so recht ein Katastrophenfilm sein. Während draußen die giftigen Stürme wehen und eisige Temperaturen die Erde zu einem nicht gerade lebensfreundlichen Ort machen, geht es im Leben von Augustine Lofthouse, gespielt von George Clooney, geradezu befremdlich ruhig vor. Der sterbenskranke, gebrochene Mann wartet ziemlich gelassen auf den Tod, ganz gleich, was um ihn herum auch geschehen mag. Das verleiht „The Midnight Sky“ eine ziemlich starke Melancholie, die das Sci-Fi-Drama so ruhig werden lässt, dass der Film sich gelegentlich sogar ein bisschen in die Länge zieht. Selbst für ein Kammerspiel in einer einsamen Forschungsstation in der Arktis geht es in „The Midnight Sky“ über weite Strecken recht langatmig zu.
Dazwischen: Klassische Science-Fiction
Das ändert sich lediglich dann, wenn der Sci-Fi-Film einen Perspektivenwechsel einlegt und uns auf das Raumschiff Aether versetzt, das gerade vom Jupitermond zurückkehrt. „The Midnight Sky“ hat in diesen Momenten nicht nur spektakuläre Weltraumeffekte zu bieten, sondern findet dort auch seine wenigen spannenden Momente. Wenn die Crew sich in der Schwerelosigkeit durch das riesige Schiff schwingt, an der Außenhülle riskante Reparaturen durchführen muss und das Schiff mitten in einen Meteoritenhagel fliegt, findet auch dieser Film zu den üblichen starken Momenten eines spannenden Science-Fiction-Films. Und während der Charakter von George Clooneys Figur überraschend farblos erscheint und enttäuschend wenig psychologische Tiefe bietet, sind es vor allem die Crewmitglieder des Raumschiffes, die schnell unser Interesse wecken.
Die Warnung vor dem Offensichtlichen
Allerdings ändert das wenig daran, dass „The Midnight Sky“ bereits in einer sehr frühen Phase an schweren Logikfehlern schwächelt, die ein Problem für die gesamte Rahmenhandlung darstellen. Ein völlig unbewohnbar gewordener, komplett vereister Planet voller giftiger Stürme braucht nämlich sicherlich keinen Hinterbliebenen, der Rückkehrer vor der schwierigen Situation warnt – immerhin ist der Zustand des Planeten ohne Zweifel schon aus der Entfernung im Weltraum erkennbar und bedarf kaum einer weiteren Kommunikation. Bereits die Grundmotivation der Hauptfigur, die seine gesamten Handlungen begründet, ist daher unglaubwürdig und obsolet. Und damit fällt es selbst eingefleischten Science-Fiction-Fans mitunter schwer, „The Midnight Sky“ wirklich ernst zu nehmen. Von der Abwegigkeit eines bisher unentdeckten, bewohnbaren Jupitermondes ganz zu schweigen.
Fazit:
Melancholisch anmutendes Sci-Fi-Kammerspiel mit Hollywood-Star George Clooney, das zwar bei seiner Entdeckung einer neuen Heimat einerseits faszinierend ist, zugleich jedoch mit schweren Glaubwürdigkeitsproblemen zu kämpfen hat, die schon die Grundhandlung unlogisch erscheinen lassen.
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