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    The Kill Team

    The Kill Team


    Land/Jahr:
    USA 2019
    Genre:
    Kriegsfilm
    Regie:
    Dan Krauss
    Darsteller:
    Nat Wolff
    Alexander Skarsgard
    Adam Long
    Jonathan Whitesell
    FSK:
    ab 16 Jahren
    Dauer:
    88 Minuten
    Kaufstart:
    3. Januar 2020
    Label:
    Universum Film

    Der junge Rekrut Andrew Briggman ist richtig stolz, als er sich für seinen ersten Einsatz in Afghanistan verpflichtet hat. Endlich kann er seine Fähigkeiten unter Beweis stellen und zeigen, dass er in der Zukunft auch für einen Posten als Führungskraft geeignet ist – so stellt er sich seine Karriere bei der US Army zumindest vor. Die Realität allerdings holt den jungen Soldaten schnell ein und da dauert es nicht lange, bis er mit brutaler Gewalt konfrontiert wird, bei der auch einige seiner Kameraden ums Leben kommen. Dem alltäglichen Tod ausgesetzt zu sein, bleibt jedoch nicht ohne Folgen bei seinem Team: Mit ihrem Hass auf die Bevölkerung Afghanistans, von der sie überzeugt sind, die Terroristen zu unterstützen, machen sie sich einen Spaß daraus, unschuldige Zivilisten zu ermorden. Nur Andrew plagt das Gewissen – und wird damit womöglich schon bald selbst zur Zielscheibe seiner Kameraden…

    Kritik:
    Beim Afghanistan-Krieg haben sich die Vereinigten Staaten nicht gerade mit Ruhm bekleckert. Viele Amerikaner halten den Einsatz dort noch heute für sinnlos und so mancher Bürger ist davon überzeugt, die USA hätten den Terrorismus im Nahen Osten mit ihren Regime Changes eher gestärkt, als bekämpft. Kein Wunder, dass sich der kritische Blick auf diese Mission auch in manchen Filmen niederschlägt.

    Anti-Patriotismus
    Dabei möchte man auf den ersten Blick eigentlich meinen, „The Kill Team“ wäre einmal mehr eine dieser Miliärshows, bei denen ein Hollywood-Film mit einem Großaufgebot an Kriegsmaschinerie für spektakuläre Bilder sorgt. Diesen Eindruck erwecken jedenfalls die ersten Minuten voller Pathos, in denen Hauptdarsteller Nat Wolff seinen Patriotimus zum Vorschein bringt und die gepanzerten Fahrzeuge sich hübsch in Szene gesetzt auf den Weg ins Kriegsgebiet machen. Die patriotische Grundstimmung aber soll nicht lange anhalten, denn die Charakterentwicklung in „The Kill Team“ stellt einen echten Kontrast zu den üblichen US-Actionfilmen dar: Je weiter der Film fortschreitet, desto stärker wird die tief sitzende Abneigung gegen das amerikanische Militär. Der Kriegsfilm bekommt damit eine Atmosphäre, wie wir sie nur selten in amerikanischen Filmen zu sehen bekommen.

    Soldaten – die Gurkentruppe
    Generell wird das US-Militär in „The Kill Team“ nämlich nicht gerade von seiner besten Seite gezeigt. Das beginnt schon damit, dass wir es bei der Mannschaft rund um Sergeant Deeks mit eher unreifen jungen Männern zu tun bekommen, die den Ernst der Lage nur selten nachvollziehen können. Männer, die sich wie Schulkinder darüber lustig machen, wenn unschuldige Menschen ums Leben kommen und die statt sich ernsthaft mit der Situation auseinanderzusetzen, sich lieber heimlich in Einsatzfahrzeugen verstecken, um sich am Abend Joints reinzuziehen. Unter dem Kommando eines Sergeants, der mit seinem tiefen Hass und Rassismus gar nicht im Sinn hat, die vorliegende Situation auch nur im Geringsten zu unterbinden. Ein Team, das sich von den „ehrenhaften Patrioten“ aus den üblichen High-Budget-Kriegsfilmen so sehr unterscheidet, wie nur irgendwie möglich. „The Kill Team“ ist damit vor allem ein Film für Zuschauer, die mit Stolz von sich behaupten, den Kriegsdienst verweigert zu haben – und nur darauf warten, die passenden Argumente dafür geliefert zu bekommen.

    Atmosphäre der Angst
    Nat Wollf macht in seiner Hauptrolle dabei eine ziemlich gute Figur, denn er spielt die Rolle des Neulings mit starken Gewissensbissen extrem glaubwürdig. Den ehrlichen, eigentlich für den Kriegsdienst viel zu freundlichen Kerl, der hin und hergerissen ist, ob er sich mit einer Meldung der Vorfälle selbst in Gefahr bringen oder die Situation ebenfalls vertuschen soll, kaufen wir ihm nämlich zu jedem Zeitpunkt ab. Für große Dramatik sorgt dann das herausragende Zusammenspiel mit Alexander Skarsgard in der Rolle des moralisch fragwürdigen Sergeant Deeks. Skarsgard gelingt es, die von den eigenen Kameraden ausgehende beklemmende Angstatmosphäre mit äußerst subtilen Intrigen zu unterstützen. Denn während so einige Mitglieder aus Andrews Team regelrecht austauschbar und oberflächlich bleiben, reicht bereits Skarsgards Mimik und Körpersprache vollkommen aus, um die emotionale Lage der Hauptfigur mitfühlbar zu machen. Skarsgard ist damit ganz klar der Star des Films, der den Streifen trotz einer vergleichbar einfachen Inszenierung über lange Zeit hinweg trägt.

    Solide, jedoch kein Meisterwerk
    Denn eigentlich ist „The Kill Team“ inszenatorisch durchaus weit von einem Meisterwerk entfernt. Man sieht dem Film in vielen Momenten tatsächlich an, dass es sich dabei nicht um ein High-Budget-Projekt eines Major-Studios handelt. Den handwerklichen Stil oder gar die großartigen Dialoge eines Films von Coppola oder Nolan erreicht der Streifen nämlich nicht annähernd. Regisseur Dan Krauss nämlich kommt lieber schnell zur Sache. Kurzweilig und möglichst straight geradeaus dreht er seinen Streifen, bei dem auch die Darsteller ohne Umschweife recht schnell zur Sache kommen. Dabei schafft er es aber immerhin, seinen Film dermaßen dicht und dramatisch zu inszenieren, dass wir hier durchweg funktionierende solide Actionkost geboten bekommen, in die wir uns problemlos hineinversetzen können und die emotional zündet. Die von Krauss aufgebaute Anti-Militär-Grundstimmung überzeugt in jeder Hinsicht.

    Fazit:
    Von wegen Patriotimus: „The Kill Team“ ist ein echtes Kontrastprogramm zu den üblichen amerikanischen Kriegsfilmen und zeugt von einer tief sitzenden Ablehnung seiner Macher gegen das US-Miliär. Trotz seiner eigentlich einfachen Inszenierung, überzeugt der Anti-Kriegsfilm damit emotional auf ganzer Linie.

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