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    The Ides of March

    The Ides of March


    Land/Jahr:
    USA 2011
    Genre:
    Polit-Thriller
    Regie:
    George Clooney
    Darsteller:
    George Clooney
    Ryan Gosling
    Evan Rachel Wood
    Marisa Tomei
    Philip Seymour Hoffman
    Paul Giamatti
    FSK:
    ab 12 Jahren
    Dauer:
    96 Minuten
    Kaufstart:
    24. Mai 2012
    Label:
    Universal Pictures


    Stephen steckt als erfolgreicher Politik-Berater mitten im Wahlkampf um die Präsidentschaft, denn mit seinen ausgeklügelten Strategien verschafft er dem demokratischen Kandidaten Mike Morris einen erheblichen Vorsprung. Bei Erfolg lockt eine gut bezahlte Stelle an der Seite des Präsidenten, doch die Politik ist längst besessen von Gerangel um Macht und Posten. Doch während die Umfrageergebnisse scheinbar blendend aussehen, versucht die Gegenseite seinen Ehrgeiz für die eigenen Zwecke zu nutzen. Plötzlich findet er sich inmitten eines Feldzuges aus Intrigen und Erpressung wieder, die ihn bald dazu verleiten, sich für seine Ideale und Überzeugungen, oder für seine Karriere zu entscheiden…

    Kritik:
    Auf der ganzen Welt wird die Politik meist davon beherrscht, dass reiche Bonzen zugunsten des eigenen Vorteils irgendwelche Abmachungen hinter verschlossenen Türen schließen und gerade der US-amerikanische Wahlkampf ist nicht gerade für seine faire Sorte bekannt. Kleine Parteien haben kaum eine Chance und von echter parlamentarischer Demokratie kann man dank eines Zwei-Parteien-Systems wohl ebenfalls nur bedingt sprechen. Kein Wunder also, dass es letztendlich doch nur um die Macht einiger weniger geht – und weniger um die Inhalte.

    Macht und Korruption
    „The Ides of March“ entführt uns in den Präsidentschaftswahlkampf der demokratischen Partei und damit der wohl größten Fraktion der US-amerikanischen Politik. Letztendlich dreht sich doch alles darum, dass der eigene Kandidat möglichst gut abschneidet und den Posten für sich sichert – koste es, was es wolle. Perfekt und nachvollziehbar, wenn auch nicht immer ganz unkompliziert zeigt uns dabei das Politdrama mit welch intelligenten Tricks letztendlich der Wahlsieg gesichert wird. Leeres Wahlkampfgerede bei denen dem Volk das Blaue vom Himmel erzählt wird treffen auf Bestechung von Delegierten und versuchtem Abwerbens des politischen Gegners. Hier ist den Protagonisten wohl tatsächlich jedes Mittel recht und mittels Intrigen wird dem Feind auswegslose Fallen gestellt, um sich den Wahlsieg mit schmutzigen Methoden zu sichern. So bekommt der Wahlkampf sogar ein wenig den Charme eines Thrillers, obwohl es sich eigentlich um ein reines Drama mit vielen Dialogen handelt. Dass da ausgerechnet George Clooney als Gouverneur ebenso brilliert, wie Ryan Gosling in der Hauptrolle als politischer Berater sollte schnell klar sein – schließlich handelt es sich um eine echte Top-Besetzung für dieses ausgeklügelte Storydrama.

    Verbotene Liebschaften
    Doch während selbst Charakterdarsteller Philip Seymour Hoffman in seiner kleinen, aber soliden Rolle überzeugt, wird „The Ides of March“ vor allem auch auf persönlicher Sicht sehr interessant. Denn neben Intrigen um den politischen Gegner, die Bestechung von Delegierten und so mancher Sexaffäre des Gouverneurs darf die einfühlsame vermeintliche Lovestory um psychische Probleme und einer ungewöhnlichen „Selbstrettungsaktion“ einer hübschen Blondine nicht gerade fehlen. Da suchen wir den Kitsch also vergebens, sondern treffen eher eine vom Präsidentschaftskandidaten geschwängerte junge Frau an, die unter allen Umständen nach einem Ausweg sucht. Für den Zuschauer ist es bei einer solchen Storywucht einerseits zwar unabdingbar, den Streifen aufmerksam zu verfolgen und auch gelegentlich ein wenig mitzudenken, doch ähnlich wie seinerzeit „Fair Game“ überzeugt auch dieser Streifen in jeglicher Hinsicht inhaltlich.

    Gar keine Bürgernähe
    Was dem Film letztendlich allerdings etwas fehlt, ist eine brauchbare Identifikationsfigur. Die meisten Darsteller wirken insgesamt einfach zu „abgehoben“, wie in einer anderen Welt. Die professionelle Welt der Politik, vor allem jene der USA um Machtgerangel, entspricht eben gar nicht dem kleinbürgerlichen Alltag, wie wir ihn beispielsweise in der deutschen Kommunalpolitik antreffen können. Hier gibt es keine „normalen Menschen“, sondern einfach nur intrigante Bonzen, die mit Lügen versuchen an die Macht zu kommen. Ryan Gosling kann dabei zwar mit seinem smarten Auftreten noch am ehesten dem Normalo entsprechen und uns eine Identifikationsmöglichkeit bieten, doch ganz so lebensecht wirkt das eben noch nicht. Gesteigert wird das alles dann auch noch durch stellenweise mangelndes Tempo und dem nur geringfügigen Einblick in den Alltag der normalen Parteibasis. Was hier nicht Rang und Namen hat, taucht eben auch nicht „realitätsnah“ auf. Schade drum, hätte man dem Streifen auch hier noch ein wenig greifbarer erscheinen lassen können. Konzentriert man sich allerdings voll auf die Intrigen, erlebt man einen packenden Politthriller mit herausragender Topbesetzung, der inhaltlich genügend zu bieten hat.

    Fazit:
    Auch ohne Bürgernähe überzeugt „The Ides of March“ mit seiner spannenden Handlung um Intrigen, Korruption und Erpressung und brilliert nebenbei mit herausragenden Darstellern. Leider wirkt der Streifen hier und da ein wenig zu „abgehoben“.