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    The Good, The Bad, The Weird

    The Good, The Bad, The Weird


    Land/Jahr:
    Südkorea 2008
    Genre:
    Western
    Regie:
    Kim Jee-woon
    Darsteller:
    Jung Woo-sung
    Lee Byung-hun
    Song Kang-ho
    FSK:
    ab 16 Jahren
    Dauer:
    125 Minuten
    Kaufstart:
    29. Januar 2010
    Label:
    Splendid


    Im fernen Osten der 30er Jahre treffen drei Männer in einem Zug aufeinander. „The Weird“ hat eine Karte gestohlen und will mit diesem Zug fliehen. „The Bad“ wird dafür bezahlt, die Karte zurück zu stehlen und sich den Schatz auf dieser Karte auch gleich mit einzusacken und „The Good“ ist ein Kopfgeldjäger, der sie beide jagt, um sich damit seinen Lohn aufzubessern – von dem Schatz, den er ebenfalls will, mal ganz zu schweigen. Dumm nur, dass nicht nur sie auf dieser wahnwitzigen Jagd um den Schatz sind, bei dem sie sich versuchen, gegenseitig umzubringen, sondern auch noch andere es auf die Karte abgesehen haben. So sind ihnen also fortan sowohl Banditen, als auch die japanische Armee auf den Fersen, die bekanntlich wesentlich besser bewaffnet ist. Doch wer am Ende diesen Trip überleben wird, liegt in den Sternen…

    Kritik:
    Normale Filmfans, die ein ähnliches „Gewurschtel“ nicht bereits aus „Sukiyaki Western Django“ gewohnt sind, werden sich bei diesem Film wohl als erstes die Frage stellen: Was ist „The Good, The Bad, The Weird“ eigentlich? Genaugenommen entpuppt sich dieser koreanische Streifen nämlich als ziemlich durchgeknallter Genre-Mix, der sich nicht so recht festlegen will. Auf den ersten Blick könnte man nämlich meinen, wir bekommen hier einen klassischen Western-Streifen zu sehen – nur, dass die Charaktere hier allesamt aus Koreanern bestehen. So sehen wir also zu Beginn das typische Szenario um einen brutalen Zugüberfall, bei dem es drei Männer auf ein und dieselbe Karte abgesehen haben. Eine solche Szene dürfte aus Western-Klassikern längst bekannt sein. Doch bereits im Innern des Zuges wird schnell klar, dass sich hier auch optisch einiges unterscheidet. Denn schon die Innenausstattung erinnert klar an den klassisch asiatischen Look. Doch das soll noch nicht alles sein, denn sobald die richtige Schatzsuche erst los geht, könnte man meinen, wir bekommen plötzlich einen Abenteuerfilm zu sehen, der ein wenig an „Indiana Jones“ erinnert – nur ohne entsprechende Kulissen. Denn meist erinnert „The Good, The Bad, The Weird“ nämlich optisch eher an einen Italo-/Spaghettiwestern und genau das will er letztendlich auch sein. Doch Regisseur Ji-woon Kim geht andere, modernere Wege. Er will sich gar nicht lange mit lahmen Mann-gegen-Mann-Duellen aufhalten (obwohl es auch diese geben wird), sondern hat seinen Film so rastlos, wie nur möglich inszeniert. Kaum eine Sekunde gibt es hier Stillstand und selbst die Dialoge finden meist eher bei rasanter Action statt. Sei es auf dem Pferd, auf dem Motorrad, im Zug, oder gleich bei gnadenlosen Fights zu Fuß – Verschnaufpausen gibt es hier eigentlich nicht. Manchmal ist das allerdings auch ein Problem, da der Film hierdurch oft auch ein wenig zu hektisch wirkt. Große Emotionen können kaum aufkommen und dem Zuschauer wird vor lauter Hektik kaum die Möglichkeit geboten, sich mit den Charakteren zu identifizieren. Doch das ist eigentlich schon fast der einzige Schwachpunkt, auch wenn sich Asia-Neulinge ein wenig an den ausgefallenen Genre-Mix gewöhnen müssen. Doch immerhin schaffen es auch die Darsteller, hervorragende Leistungen an den Tag zu legen und verkürzen die Eingewöhnungszeit schon drastisch. Da ist es dann vor allem Hauptdarsteller Byung-hun Lee, der mit seiner coolen Ausstrahlung immer wieder punkten kann und eigentlich optisch auch nicht ganz so sehr in den Western-Style passt. Statt mit klassischen Klamotten, sehen wir ihn nämlich eher richtig durchgestylt, sodass er mal wieder den Coolen raushängen lässt. Man könnte manchmal fast meinen, er wolle zu einem Schönheitswettbewerb antreten – doch dafür ist seine Körperhaltung auch schon wieder zu „lässig“. Doch das soll natürlich nicht das einzige sein, was nicht so recht in den Western-Style hinein passen will. Beispielsweise auch der Auftritt der japanischen Armee, die es auch auf die Karte abgesehen hat und plötzlich mit ihrer gesamten Mannschaft auftaucht und die zu Pferd und Motorrad rasenden Kerle mit Kanonen aufzuhalten versucht. Für einen Western ist das schon eine außergewöhnlich groß angelegte Schlacht, die den modernen Stil mehr als nur deutlich macht. Das allerdings macht die Mischung ebenso aus, wie der ausgefallene Humor. So bieten manche der Charaktere hin und wieder auch ein wenig absurde Situationskomik, beispielsweise wenn einer der Protagonisten gefangen und gefesselt wurde, um bei der Flucht dann plötzlich auf seinen Geiselnehmer zu treffen. Um nicht aufzufallen, dass er doch tatsächlich flüchten will, beschwert er sich doch tatsächlich spontan über die schlampige Arbeit seines Geiselnehmers, der die Fesseln offensichtlich nicht professionell genug gesichert hat und gibt die Flucht prompt auf. Bei solch fast schon genialen Szenen, kann man sich das Lachen einfach nicht verkneifen und auch Asia-Neulinge werden den speziellen, koreanischen Humor schnell zu schätzen wissen. So gesehen kann „The Good, The Bad, The Weird“ in vielerlei Hinsicht punkten.

    Fazit:
    Dass es endlich wieder einen klassischen Western zu sehen gibt, dürfte einige freuen. Dass dieser außerdem noch als ganz besonderer Genre-Mix aus Korea stammt, dürfte ebenso überraschen – allerdings im positiven Sinne, denn der verrückte Mix aus Italowestern, Abenteuer, Komödie und Actionfilm kann in vielerlei Hinsicht punkten und zeigt sich außerdem sehr innovativ. Die rastlose Action lässt außerdem nie Langeweile aufkommen. Lediglich die Identifizierung mit den Charakteren kommt bei der vielen Hektik manchmal etwas zu kurz. Doch das sollte niemanden abhalten, einen Blick auf dieses einzigartige koreanische Werk zu riskieren.

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