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    The Gentlemen

    The Gentlemen


    Land/Jahr:
    USA 2019
    Genre:
    Krimikomödie
    Regie:
    Guy Ritchie
    Darsteller:
    Matthew McConaughey
    Charlie Hunnam
    Henry Golding
    Michelle Dockery
    Jeremy Strong
    Eddie Marsan
    Colin Farrell
    Hugh Grant
    FSK:
    ab 16 Jahren
    Dauer:
    113 Minuten
    Kaufstart:
    10. Juli 2020
    Label:
    Concorde

    Mickey Pearson ist es über viele Jahre hinweg gelungen, ein riesiges Marihuana-Imperium mit zahlreichen versteckten Plantagen in Großbritannien aufzubauen. Doch die Zeiten ändern sich: Schon in naher Zukunft könnte Cannabis längst legalisiert werden und das Blut an seinen Händen wird ihm da nur im Wege stehen. Mickey will deshalb aussteigen und endlich mehr Zeit mit seiner Frau verbringen, weshalb ein Käufer her muss. Das allerdings ist leichter gesagt, als getan: Matthew Berger, ein interessierter Milliardär, will schließlich Garantien sehen. Und ausgerechnet in diesem Moment wird eine von Pearsons Plantagen von ein paar Kleinkriminellen ausgeraubt. Da dauert es nicht lange, bis sich die Gangster gegenseitig mit Tricks, Erpressung und Täuschung um den Finger wickeln wollen…

    Kritik:
    In den vergangenen Jahren hat sich Guy Ritchie nicht immer mit Ruhm bekleckert. Seine legendären Gangsterfilme, wie einst „Bude, Dame, König, grAS“ sind inzwischen knapp 20 Jahre her. Und doch lässt er es sich nicht nehmen, sich noch einmal an diesem Genre zu versuchen, von dem er einfach nicht genug bekommt. Dieses Mal geht es mit „The Gentlemen“ auf die Spuren vergangener Tage.

    Very british drug dealer
    Immerhin war es damals Guy Ritchie, der dem britischen Gangsterfilm eine ganz neue Perspektive verlieh. Nichts wäre da wohl naheliegender, als auch seinen neuesten Streifen im extrem britischen Stil zu drehen. In „The Gentlemen“ bekommen wir nämlich keine halbstarken Drogendealer von der Straße zu sehen, die mit infantilem Humor ihre bekiffte Seite raushängen lassen, sondern echte große Haie mit Stil. Schon fast ein bisschen an die Anzugträger aus Michael Manns „Public Enemies“ erinnernd, kommen die Drogenfarmer mit ihren stilvollen langen Mänteln daher, die Haare streng nach hinten gekämmt und immer ein paar Spitzfindigkeiten auf Lager habend.

    Story mit Stil
    Es sind dabei – wie sollte es anders sein – die zahlreichen namhaften Darsteller, die „The Gentlemen“ über seine komplette Laufzeit hinweg tragen. Allen voran Matthew McConaughey in der Hauptrolle als Mickey Pearson und seine rechte Hand Ray, gespielt vom grandiosen Charlie Hunnam. Die punkten mit einer überraschend dialoglastigen, zurückhaltend actionreichen Seite, die recht subtile Situationskomik zu bieten hat. Guy Ritchie schafft es nach knapp zwanzig Jahren noch einmal, seinen Figuren intelligente Dialoge in den Mund zu legen und den Zuschauer mit einem leicht zwickenden Zynismus zu begeistern, der alles andere als mit dem Holzhammer daher kommt. Das hat mindestens genauso viel Niveau, wie die gut gekleidete Optik seiner Figuren.

    Störende Metaebene
    Und doch kann man sich manchmal ein bisschen schwer mit diesem Film tun, denn auch in einer Sache bleibt sich Guy Ritchie einmal mehr treu: Er verschachtelt seinen Film so sehr, dass er die Grenzen der Komplexität ausreizt und damit manchmal kurz davor ist, sein Publikum ein wenig zu überfordern. Mit all seinen Zeitsprüngen und mitunter sprunghaften Szenewechseln kann „The Gentlemen“ leider nämlich auch seine Längen entwickeln. Dass es Guy Ritchie obendrein so sehr übertreibt, gar vor allem in der ersten Hälfte in die Metaebene zu wechseln und einen „Film im Film“ zu inszenieren, macht es da nicht gerade besser. Unterhalten sich Michael Hunnam und Hugh Grant scheinbar am Ende der Geschichte angelangt über eine vermeintlich fiktive Handlung, die den Kern des Streifens ausmacht, wirkt diese Metaebene so störend, dass sie mehr als einmal den Zuschauer aus der Story herausreißt. Der damit einhergehende pseudointellektuelle Touch ist manchmal einfach ein bisschen zu viel des Guten. Spannend bleibt da aber in der zweiten Hälfte vor allem die langsame Annäherung an die Auflösung.

    Fazit:
    Guy Ritchie traut sich nochmal: Knapp zwanzig Jahre nach seinen legendären britischen Gangsterfilmen gelingt ihm noch einmal eine intelligente Krimikomödie voller kluger Dialoge, humorvoller Spitzfindigkeiten und reichlich Zynismus. Die verschachtelte Inszenierung, die selbst vor der Metaebene nicht zurückschreckt, sorgt unterdessen allerdings für anstrengende Längen.

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