Unschuldig hinter Gittern erwartet Alex sein baldiges schreckliches Schicksal. Er wurde zu einem Tod auf dem elektrischen Stuhl verurteilt und beschuldigt, seine eigene Freundin Lauren umgebracht zu haben. Doch Alex ist von seiner Unschuld immer noch überzeugt, beteuert diese selbst kurz vor seiner Hinrichtung. Seine gequälte Seele kann den Umstand des Todes jedoch nicht hinnehmen, immerhin hat er noch einiges richtig zu stellen. Als schwarze Krähe kehrt er unter die Lebenden zurück und begibt sich auf einen blutigen Rachefeldzug. Er will die wahren Mörder seiner Freundin ausfindig machen und sich für dessen Tod und seine eigene Hinrichtung auf brutale Weise rächen. Dumm nur, dass er dabei schon bald herausfindet, dass er es mit korrupten Polizisten zu tun hat – und auch Laurens Schwester Erin schon bald in ernsthafte Gefahr gerät…
Kritik:
Einige Jahre lang gab es immer wieder Probleme mit einer Veröffentlichung dieses Films und auch vor kurzem wurde er noch in einer geschnittenen Fassung im deutschen Fernsehen ausgestrahlt. Nun – nach mehrjährigen Versuchen, eine Uncut-Fassung auf den Markt zu bringen – ist es dem Label endlich gelungen und liefert gleich eine hochauflösende BluRay mit dazu.
Rachethriller mit Mystery-Part
Bereits zum dritten Mal kehrt die Krähe wieder auf die heimischen Bildschirme zurück. Dabei ist sie eigentlich keine neue Figur im Filmbusiness, hat „The Crow 3“ schließlich bereits etwa vierzehn Jahre auf dem Buckel. Nach etlichen Schwierigkeiten kommen aber nun auch echte Horrorfans in den Genuss und müssen sich keine verstümmelte Fassung mehr zu Gemüte führen. Heute sieht der Film zwar nicht mehr ganz frisch aus, bietet aber einige klassische Stilmittel der damaligen Low Budget-Streifen, die den 2000er Titel durchaus sehenswert machen. Basierend auf der guten alten Rachegeschichte der gesamten Reihe verwandelt sich Hauptprotagonist Alex schließlich regelmäßig in eine Krähe und hat – typisch für damalige Streifen – übernatürliche Kräfte. Statt ultrabrutales Gemetzel dürfen wir also durch die scharfen Krähenaugen sehen, durch Berührungen in die Vergangenheit von Objekten und Menschen sehen und bekommen einen unsterblichen und beinahe unverwundbaren Charakter geboten. Reichlich Aspekte also, die in heutigen Thrillern deutlich zu kurz kommen, denn das richtige alte Mystery-Genre ist beinahe vollständig ausgestorben und durch Gewalt-Horrorstreifen ersetzt wurden. Schade – aber gerade deshalb dieses Mal wieder einen Blick wert.
Dreckiges Gottesgeschwafel
Dabei stützt sich „The Crow 3“ allerdings – ebenso typisch für die Genrefilme der damaligen Zeit – auf die Reinkarnationsgeschichte der Bibel. Ein Racheengel sozusagen, der auf der Erde noch etwas zu erledigen hat und daher in Form einer Krähe wieder unter die Lebenden zurückkehrt. Dementsprechend sollte man sich als Zuschauer mit einer gehörigen Portion christlicher Religion und dem ein oder anderen religiösen Dialog durchaus anfreunden können. Beinahe froh ist man da, dass derartige Inhalte neben der Rachehandlung nicht überhand nehmen. Angesichts des düsteren und dreckigen Look der Inszenierung kann man darüber allerdings getrost hinweg sehen, denn handwerklich macht Regisseur Bharat Nalluri sehr viel richtig – obwohl man atmosphärisch eben doch nicht mehr ganz mit dem ersten Teil der Reihe mithalten kann. Das ist allerdings verständlicherweise auf die eher mäßige schauspielerische Qualität zurückzuführen, denn Eric Mabius kann als B-Darsteller einfach mit seinem Vorgänger nicht mehr mithalten. Umso erstaunlicher also, dass die Hollywood-Größe Kristen Dunst sich für eine Nebenrolle hergab und in dieser erwartungsgemäß solide Leistungen abliefert. Fans der „The Crow“-Reihe werden somit also auch dieses Mal wieder auf ihre Kosten kommen.
Fazit:
Atmosphärisch nicht ganz auf der Höhe des ersten Teils, sorgt die spannende Rachestory mit ihren vielen Mystery-Einlagen für durchweg gelungene Unterhaltung und fesselt den Zuschauer an den Bildschirm. Glücklicherweise endlich ungeschnitten.