Die Erderwärmung und die zahlreichen Versuche das Klima des Planeten zu ändern, führten letztendlich zur endgültigen Katastrophe. Schwere Schneestürme haben seitdem die Erde heimgesucht und der gesamte Planet ist in einer tiefen Eiszeit versunken. Die letzten Überlebenden der Menschheit haben sich in verschiedenen Kolonien unterhalb der Erde verschanzt, um mit geringfügigen Rationen, ein einigermaßen normales Leben zu führen. Doch selbst eine einfache Erkältung kann schon zu einer großen Gefahr werden und ohne weiteres die halbe Kolonie ausrotten. Inzwischen sind sogar nur noch die Kolonien 5 und 7 ausreichend besiedelt. Doch während sich Kolonie 7 weiter der frostigen Kälte und der großen Hungersnot in den Weg stellt, eskaliert die Situation auf Kolonie 5 längst. Ein Notsignal sorgt dafür, dass Briggs mit einem Rettungsteam in die andere Kolonie reist – all den schwierigen Gefahren und der extremen Kälte zum Trotz. Dumm nur, dass sie nicht im Traum erahnen würden, welchen Schrecken sie vor Ort tatsächlich sehen werden…
Kritik:
Wissenschaftler und Naturschützer warnen bereits seit Jahren vor den schwerwiegenden Auswirkungen der globalen Erwärmung. Immer schlimmere Unwetter, Überschwemmungen und letztendlich auch eine mögliche Eiszeit gelten als langfristige Folgen der Umweltverschmutzung und der Ausbeutung unseres Planeten. Es ist wie eine Steilvorlage für einen Endzeit-Thriller, den wir mit „The Colony“ geboten bekommen.
Endzeit im Eis
Das Setting steht damit fest: Inmitten einer völlig vereisten Welt, die schon seit Jahren keine wärmende Sonne mehr gesehen hat und regelmäßig von Schneestürmen heimgesucht wird, leben die überlebenden Menschen unterhalb der Erde in Kolonien, um sich selbst mit ausreichend Wärme und einigermaßen genügend Nahrung zu versorgen. Die völlig zerstörte Umgebung, die nur teilweise durch den Schnee und das Eis zu sehen ist, sorgt schnell für Stimmung und für eine beklemmende Atmosphäre. Es scheint aussichtslos, weit und breit nur Schnee und den kalten Tod um sich herum zu haben. Unterdessen wird „The Colony“ vor allem auf Grund der Machtgefüge innerhalb der Kolonie interessant. Laurence Fishburne und seine Kollegen liefern im Kampf um die Rangfolge außerordentlich gute schauspielerische Leistungen ab, die den jeweiligen Charakter spannend und nachvollziehbar gestalten. Es scheint wie eine Optimalbesetzung, Fishburne und Zegers auf eine Expedition durch das Eis zu schicken. Doch schon bald macht der Film eine Kehrtwende.
Tod durch Hunger
Auf den ersten Blick erinnert das Setting dabei an den herausragenden Science-Fiction-Klassiker „Das Ding aus einer anderen Welt“. Ebenfalls mitten im Eis in einer einsamen Kolonie sind die Menschen praktisch vollkommen auf sich allein gestellt und müssen sich gegen eine unbekannte Bedrohung wehren. Doch sobald diese erst einmal auftaucht, entpuppen sich die eigentlichen Drehbuch-Schwächen von „The Colony“. Die einstige Faszination auf der Suche nach dem Unbekannten und der packenden Spannung beim Erkunden der anderen Kolonie und ihren unterirdischen Tunnels, weicht schon bald einem klassischen Horrorstreifen mit typischem Gemetzel. Hier gibt es nämlich keine Bedrohung durch Bakterien oder Aliens, sondern ganz banal: Kannibalen. Und wenn die erst einmal da sind, ist von Atmosphäre und Spannung nichts mehr zu sehen. Was bleibt ist ein blutiger Kampf zwischen Menschen, die sich gegenseitig fressen wollen oder eben genau das zu verhindern versuchen. Und dabei bleibt es über einen längeren Zeitraum. Schade, denn aus der Endzeit-Stimmung hätte man an dieser Stelle mittels anderer Inhalte durchaus mehr machen können.
Fazit:
Ein packender Endzeit-Thriller, der mit einer eisigen Atmosphäre und tollen Schauspielern begeistert, jedoch in der zweiten Hälfte ernsthafte Drehbuch-Schwächen erkennen lässt. Viel Potential schon bald in Luft aufgelöst. Dennoch unterhaltsam.