The Christmas Chronicles 2 |
Land/Jahr: USA 2020 |
Genre: Fantasy |
Regie: Chris Columbus |
Darsteller: Kurt Russell Goldie Hawn Julian Dennison Darby Camp Jahzir Bruno Tyrese Gibson |
FSK: ab 6 Jahren |
Dauer: 115 Minuten |
Kaufstart: 25. November 2020 |
Label: Netflix |
In diesem Jahr feiert die junge Kate eigentlich ein traumhaftes Weihnachtsfest. Bei einem Urlaub an einem paradiesischen Strand erlebt sie die Feiertage erstmals bei tropischen Temperaturen. Doch einige Jahre nach dem Tod ihres Vaters wird der Urlaubsgenuss schnell getrübt, denn ihre Mutter hat mit Bob einen neuen Partner kennengelernt, mit dem sich Kate so gar nicht anfreunden kann. Nichts wünscht sie sich mehr, als so schnell wie möglich von der Insel zu verschwinden. Und diesen Wunsch kann ihr der böse Elf Belsnickel natürlich auf keinen Fall verwehren: Kurzerhand mitten im Nordpol gelandet, missbraucht Belsnickel die junge Kate und ihren neuen Stiefbruder Jack als trojanisches Pferd, um den Stern von Betlehem aus dem Weihnachtsdorf zu stehlen. Damit gerät das gesamte Weihnachtsfest einmal mehr in Gefahr und Millionen Kinder könnten in diesem Jahr keine Geschenke bekommen. Ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt, Belsnickels teuflichen Plan zu verhindern…
Kritik:
Schon seit dem Start der Streaming-Plattform Netflix gibt es dort eine Tradition: In jedem Jahr muss es mindestens einen selbstproduzierten Weihnachtsfilm auf der Plattform geben. Nachdem Kurt Russell bereits vor zwei Jahren erstmals in die Rolle des Weihnachtsmanns schlüpfte und der süße Animationsfilm „Klaus“ im Vorjahr alle Generationen begeisterte, geht Russell nun in die zweite Runde.
Rückkehr in bekannte Gebiete
Im zweiten Teil der „Christmas Chronicles“ hält die Reihe natürlich an ihrem bisherigen Konzept und damit auch an den bekannten Darstellern fest. Nachdem Darby Camp schon damals als Kate mit ihrem Bruder Teddy in das geheimnisvolle Weihnachtsdorf eindringen durfte, kehrt sie nun in bekannte Gefilde zurück: Während Teddy bereits zu alt ist, um die Magie der Weihnacht zu erleben, bekommt sie mit Jahzir Bruno als Jack neue junge und schlagkräftige Unterstützung. Ein Problem aber lässt sich bei „Christmas Chronicles 2“ leider nicht übersehen: Das Setting des Films ist bereits allseits bekannt. Der Zauber des Unbekannten bei der Entdeckung des Weihnachtsdorfs bleibt gänzlich aus, wenn der zweite Teil die bekannten Elemente lediglich wiederkaut. Die Erkundung einer fremden Welt machte jedoch die Faszination des ersten Films aus – für groß und klein gleichermaßen.
Weihnachtsmann ohne Kinder
Gut also, dass „Christmas Chronicles 2“ immerhin bei seinen Darstellern weiterhin überzeugt. Vor allem Kurt Russell bleibt in der Rolle des Weihnachtsmanns eine interessante, außergewöhnliche Figur. Gutherzig im Innern und doch mit einer gewissen Abneigung gegenüber kindlichem Besuch, bekommt er einen leicht kauzigen Charakter, der das Interesse auch beim erwachsenen Publikum weckt. Russell liefert eben einfach nicht die kitschig-naive Heile-Welt-Weihnachtsmannfigur ab, die wir aus vergleichbaren Filmen kennen – eine Form der Darstellung, die Fans an den Netflix-Produktionen zumeist lieben. Dass sich „Christmas Chronicles 2“ trotzdem gelegentlich an kitschigen Momenten versucht, ist dabei geradezu ein Stilbruch, der leider auch nicht immer gelingt. Eine Gesangseinlage mit einem Gospelchor, bei dem Kurt Russell als Sänger in Erscheinung tritt, sollten die Macher dann doch lieber Disney überlassen, denn das kommt eher peinlich, denn elegant daher.
Im Land der Gremlin-Elfen
Generell dürften sich aber ohnehin die Geister daran scheiden, dass sich „Christmas Chronicles 2“ überraschend viel bei anderen Hollywood-Franchises abschaut. Die Hommage an Klassiker wie „Gremlins“ hat zwar sicherlich ihren Charme, dessen Klasse erreichen die Elfen auf Drogen, die wie tollwütige Monster das Weihnachtsdorf ins Chaos stürzen, aber zu keinem Zeitpunkt. Das ist nur logisch, denn als Familienfilm ist „Christmas Chronicles 2“ schließlich eher ein harmloser Weihnachtsspaß. Der Mangel an wirklich neuen, eigenen Ideen aber lässt sich kaum übersehen und lässt die Fortsetzung dem damaligen Erfolgm sichtlich hinterher hinken. Teil 2 erreicht damit bei weitem nicht mehr die Frische und Innovation seines Vorgängers.
Fazit:
Wenn die junge Kate erneut an den Nordpol reist, um das Weihnachtsfest zu retten, ist das ein witziger, eher harmloser Familienspaß. Die Faszination des Unbekannten fehlt der Fortsetzung aber leider ebenso, wie frische neue Ideen. Im Ergebnis kann „Christmas Chronicles 2“ zwar das jüngere Publikum immer noch unterhalten, bleibt qualitativ aber hinter seinem Vorgänger zurück.
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