The Boy Next Door |
Land/Jahr: USA 2014 |
Genre: Thriller |
Regie: Rob Cohen |
Darsteller: Jennifer Lopez Ryan Guzman John Corbett Ian Nelson |
FSK: ab 16 Jahren |
Dauer: 90 Minuten |
Kaufstart: 30. Juli 2015 |
Label: Universal Pictures |
In der Ehe von Highschool-Lehrerin Claire läuft es schon seit geraumer Zeit nicht sonderlich gut. Ihr Mann betrügt sie regelmäßig auf den „Geschäftsreisen“ und auch in der wenigen gemeinsamen Zeit will das Zusammenleben nicht mehr so recht funktionieren, ganz zum Leidtragen ihres gemeinsamen Sohnes Kevin. Da kommt ihr der Nachbarsjunge Noah gerade recht, der sich auch kurzerhand mit dem Sohn anfreundet. Immerhin finden sich die beiden ziemlich attraktiv und es dauert nicht lange, bis auch sie eine heimliche Affäre beginnt. Nach vielen Jahren kann sie sich endlich wieder geliebt und begehrt fühlen. Das Problem dabei: Der Nachbarsjunge ist dummerweise gleichzeitig auch ihr Schüler und somit deutlich jünger als sie. Und die Tatsache, dass Claire ihre kleine Affäre schon bald bereut, möchte dieser ganz und gar nicht akzeptieren…
Kritik:
Die Geschichte ist eigentlich schon ziemlich bekannt: Eine attraktive Frau beginnt eine Affäre mit dem jungen Mann von nebenan und möchte diese schon bald beenden – doch der kann den Korb einfach nicht akzeptieren und wird intrigant. The next Stalker-Movie.
Klassische Ideen
Regisseur Rob Cohen mag zwar reichlich Hollywood-Erfahrung haben. Das wird spätestens dann klar, wenn wir uns seine Filmografie anschauen, darunter den ersten Teil der beliebten „Fast & Furious“-Reihe. Und dennoch scheint es ihm dieses Mal schwer zu fallen, wirklich innovative und frische Ideen einzubauen. Schließlich hat „The boy next door“ keine wirklich neue Story mehr zu bieten. Die Intrigen der heimlichen Affäre, die bis zur Besessenheit und gar Mordversuchen an der Familie gehen, sind nun alles andere als neu und seit Jahrzehnten immer wieder in verschiedenen Filmen des Genres aufgetaucht. Generell allerdings muss man sagen: Das Prinzip dahinter funktioniert auch heute noch gut, denn die Bedrängnis der Situation gehören wohl zu den einfachsten Mitteln eines Thrillers und sind praktisch ein Garant für Spannung. Insgesamt kann man den Film also durchaus als leichtes Popcorn-Kino einordnen, der ohne großen Aufwand durchaus Dramatik aufbauen kann.
Zu alt für die Highschool
Leider schafft es „The boy next door“ allerdings kaum über einen Durchschnittsfilm hinaus zu kommen. Dass Rob Cohen hier nur einmal mehr die übliche Genrekost wiederkäut, muss man wohl nicht weiter erwähnen. Dass die Darstellerwahl allerdings ebenfalls nicht immer optimal ausgefallen ist, ist hingegen ein echtes Problem des Films. Immerhin passt Jennifer Lopez durchaus noch einigermaßen gut in ihre Rolle, sorgt sie schließlich für die optischen Qualitäten, die das Interesse eines jüngeren Nachbarn auf Grund der Attraktivität durchaus nachvollziehbar macht. Bei Ryan Guzman hingegen sieht es da schon schwieriger aus, könnte der 27-jährige Darsteller wohl eher als Mitdreißiger durchgehen, denn als junger Highschoolschüler. Keineswegs gelingt es uns jedenfalls, ihm die Rolle eines Minderjährigen abzukaufen. Das liegt zugleich allerdings überhaupt nicht an den schauspielerischen Qualitäten, die aus seiner Rollenbesetzung das Beste herausholen, sondern schlicht an seinem Alter und der unglücklichen Rollenvergabe. Eines muss man ihm allerdings lassen: Die Aggression, Bedrängnis und sein intrigantes Verhalten, das er Claire gegenüber zeigt, hat trotz alledem seine Wirkung – immerhin spielt es in diesem Moment wohl eine untergeordnete Rolle, wie alt der Darsteller sein mag. Mit einer etwas besseren Rollenvergabe hätte „The boy next door“ also gut funktionieren können, Spannung entsteht nämlich trotzdem allemal.
Fazit:
Klassische Story, unkluge Rollenvergabe: Obwohl „The boy next door“ durchaus schauspielerische Qualitäten hat, scheitert der Thriller insbesondere an einem zu alten Hauptdarsteller und dem Widerkauen einer uralten Story. Dramatik auf dem Niveau typischen Popcorn-Kinos kann aber trotzdem aufkommen.