The Adam Project |
Land/Jahr: USA 2022 |
Genre: Science-Fiction |
Regie: Shawn Levy |
Darsteller: Ryan Reynolds Mark Ruffalo Jennifer Garner Walker Scobell Zoe Saldana |
FSK: ab 12 Jahren |
Dauer: 106 Minuten |
Kaufstart: Netflix: 11. März 2022 |
Label: Netflix |
Im Jahre 2050 hat sich die Welt längst zu einer Dystopie entwickelt. Zeitreisen sind inzwischen Realität und bringen zahlreiche ethische Probleme mit. Um seine auf einer Zeitreise verstorbene Frau zu retten, reist der Pilot Adam Reed zurück in das Jahr 2018, in dem er auch die Entwicklung der Zeitreisetechnologie endgültig verhindern will. Dumm nur, dass er bei einer Bruchlandung ganze vier Jahre später im Jahr 2022 landet und prompt auf sein jüngeres 12-jähriges Ich trifft. Doch nur gemeinsam werden sie in der Lage sein, das ursprüngliche Ziel noch zu erreichen und die Liebe seines Lebens vor dem Tod zu bewahren…
Kritik:
Seit dem Mega-Erfolg von „Free Guy“ sorgt das Duo aus Shawn Levy und Ryan Reynolds für ziemlich hohe Erwartungen. Für den Streaminganbieter Netflix arbeiten sie erneut zusammen und bringen einen Science-Fiction-Film mit Zeitreisen und eindrucksvollen Bildern auf den heimischen Bildschirm.
Faszination Zeitparadoxa
Eigentlich wissen wir aus der „Zurück in die Zukunft“-Reihe, dass man ein Treffen mit dem eigenen Ich in der Vergangenheit tunlichst vermeiden sollte. „The Adam Project“ schert sich um diese Problematik allerdings überhaupt nicht, sondern macht sie zum Kernelement des Films. Im Mittelpunkt des Streifens liegt deshalb das Zusammenspiel zwischen Ryan Reynolds und Walker Scobell, der hier das 12-jährige Ich des Zeitreisenden Adam übernimmt. Den Science-Fiction-Fan wird das zweifelsohne freuen: Zeitparadoxa sind hier natürlich vorprogrammiert und „The Adam Project“ beschäftigt sich auf interessante Weise mit den Auswirkungen der Erinnerungen an das eigene Treffen in der Kindheit – und die Existenz möglicher paralleler Zeitlinien, sowie sogenannter „Fixzeiten“. Zuschauer, die sich da hineinsteigern, können schnell einen aufregenden Knoten im Hirn entwickeln, der den Hauptreiz des Zeitreise-Abenteuers ausmacht.
Ryan Reynolds und sein 12-jähriges Ich
Unterhaltsam ist aber zugleich auch das generelle Zusammenspiel von Ryan Reynolds mit dem Nachwuchsdarsteller. Mit seiner eher lockeren und kumpelhaften Art harmonieren die beiden Darsteller schließlich grandios. „The Adam Project“ spielt nur allzu gerne mit den persönlichen Eigenheiten des Darstellers und versucht diese, in einer frühen Jugendvariante umzusetzen. Ob jugendliche Erfahrungen mit Mobbing oder die vorlaute Klugscheißerei von Walker Scobell gegenüber seinem älteren Alter Ego, der offenbar „Gehirn gegen Muskeln ausgetauscht“ habe – das gegenseitige Necken der beiden Schauspieler bringt schon einen gewissen Unterhaltungswert mit sich. Im Vergleich zum großen Blockbuster „Free Guy“ bleibt Reynolds Leistung aber unter dem Strich eher routiniert. Trotz zahlreicher spaßiger Momente, bleiben die echten Highlights ähnlich wie zuletzt in „Red Notice“ dann doch aus. Die Gegenüberstellung der gleichen Rolle unterschiedlichen Alters ist dabei letztendlich interessanter, als Reynolds schauspielerische Leistung selbst.
Zeitreisen ohne richtige Zeitreisen
Das zu kompensieren versucht „The Adam Project“ dann mit insgesamt recht hübschen Bildern. Vor allem die Science-Fiction-Momente, wenn sich das Raumschiff von Adam enttarnt oder Ryan Reynolds mit einer Art „Lichtschwert“ in den Nahkampf zieht, kann sich optisch ziemlich gut sehen lassen. Generell setzt der Streifen durchaus stark auf Actionszenen und punket hierbei vor allem mit seiner futuristischen Choreographie, die sich gerne dem gelungenen Einsatz von Energiewaffen bedient. Schade bleibt an der Stelle, dass „The Adam Project“ trotz seiner Zeitreisethematik praktisch ausschließlich in der Gegenwart spielt: Wir werfen weder einen echten Blick in die Zukunft des Jahres 2050, noch begegnen die Figuren irgendwelchen berühmten Persönlichkeiten aus der Vergangenheit. Die Kernthematik bleibt damit insgesamt flach gehalten, denn „The Adam Project“ holt nur wenig aus den Möglichkeiten der Zeitreisen heraus. Ein grundsolider Sci-Fi-Actionfilm bleibt der Streifen damit zwar durchaus, trotzdem verspielt der Film damit reichlich Potential.
Fazit:
Durch das Zusammentreffen von Ryan Reynolds und seinem jüngeren Ich ist „The Adam Project“ nicht nur optisch sehenswert, sondern entfaltet zugleich einen erfrischenden Unterhaltungswert. Durch den mangelnden echten Einblick in die Zukunft oder Vergangenheit, bleibt die Zeitreisethematik des Sci-Fi-Abenteuers jedoch insgesamt oberflächlich.
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