In den 70er Jahren gerieten einige Jugendliche in die Fänge einer blutrünstigen Killer-Familie, die hinter verschlossenen Türen ihre Opfer zu Hackfleisch verarbeitete. Damals, nachdem nur die junge Sally lebendig entkommen konnte, schworen die Anwohner Rache und zündeten das Eigenheim der Familie Sawyer an. Die gesamte Familie wurde ausgerottet und das Massaker nahm ihren Lauf. Doch, was die wenigsten wissen: Nur die jüngste Tochter überlebte die Tat und wurde von einer der mordenden Familien aufgenommen. Heute, viele Jahre später, erfährt sie die wahren Hintergründe. Sie erbt das alte Haus der Sawyers, macht sich kurzerhand auf den Weg ins ferne Texas und deckt ein schreckliches Geheimnis auf – doch das sehen die Bewohner der Stadt ganz und gar nicht gern…
Kritik:
Im Jahre 1974 gelang es dem Original „Texas Chainsaw Massacre“ unter dem deutschen Titel „Blutgericht in Texas“ zahlreiche Fans für sich zu gewinnen und Kultstatus zu erlangen. Er gilt bis heute als ein Vorreiter zahlreicher Splatterfilme und hat das Genre praktisch erfunden. Doch nachdem der alte Film selbst für damalige Verhältnisse eher hässlich aussah, kommt mit „Texas Chainsaw 3D“ nun erstmals eine Verfilmung im 3D-Format ins Heimkino.
Blutgericht in Texas 2
Eigentlich kann man diesen Film sogar als eine echte Fortsetzung des Originals betrachten. Direkt nachdem Sally damals ihren Angreifern entkommen konnte, setzt „Texas Chainsaw 3D“ an und zeigt uns die brutalen Folgen durch die Anwohner, die damals das gesamte Haus der Familie abfackelte und wie ein wütender Mob über die Familie her zog. Mit der einzig überlebenden Erbin kehrt nun ein Mitglied der blutrünstigen Familie zurück und deckt interessante Geheimnisse auf. Die Story wirkt dabei zwar stellenweise etwas aufgesetzt, um alte Charaktere und bekannte Bedrohungen wieder zum Vorschein zu bringen, doch insgesamt wirkt der neue Film atmosphärisch wesentlich dichter. Das haben wir vor allem der besseren Umsetzung der Effekte und Masken zu verdanken, die mit wahren Gore- und Horroreffekten überzeugen können. Kein Wunder, denn die Kettensäge wird hier so manches Mal auf überaus blutige Weise geschwungen und zerfleischt ganze Menschenkadaver. Damit ist der Horrorfilm keineswegs etwas für schwache Nerven.
Eingeweide in 3D
Erstaunlich gut ist derweil der 3D-Effekt ausgefallen, der zu jeder Zeit einen Tiefeneffekt zum Vorschein bringt. In fast jeder Szene wirken die Abstände der Entfernungen deutlich und trotzdem auch mit Brille immer noch scharf. Besonders zu Beginn des Films bekommen wir zudem ein echtes Mittendrin-Gefühl, was wir vor allem den Perspektiven zu verdanken haben. Leider flacht dieser Effekt aber nach der Zeit ein wenig ab und ein wahrer Vorteil ist nur noch selten zu sehen – etwa dann, wenn der Bösewicht seine Kettensäge über die Kamera hinweg wirft und wir diese in 3D auf uns zu fliegen sehen. Das hinterlässt Eindruck und verdeutlicht einmal mehr, warum dieser Film nichts für schwache Nerven ist. Ein weiterer Pluspunkt: „Texas Chainsaw 3D“ wirkt nun wesentlich moderner und realistischer, die Charaktere sind keineswegs mehr nur schwarz-weiß. Bösewichte sind nicht immer Bösewichte, manche vermeintlichen Feinde entpuppen sich als völlig neutral und die friedlichen Mitmenschen könnten schon bald die wahren Täter sein. Damit stellt „Texas Chainsaw 3D“ die in den 70ern eindeutigen Schwarz-Weiß-Muster der unschuldigen Jugendlichen gegen den brutalen Killer völlig auf den Kopf – und erhält überraschend viel Tiefgang. Fans des Originals werden an dieser Fortsetzung tatsächlich ihren Spaß haben.
Fazit:
Gelungene Fortsetzung des Kult-Horrorfilms aus den 70ern mit überraschend viel charakterlichem Tiefgang und gelungenen 3D-Effekten. Hoher Unterhaltungswert – vor allem mit der 3D-BluRay.