Wie den meisten Kindern geht es auch Moritz, dessen Vater der Trainer einer Kinder-Fußballmannschaft ist. Moritz liebt den Fußball auch, denn sein Leben findet fast nur auf dem Fußballfeld statt. Dumm nur, dass sein Vater ausgerechnet jetzt die Dummheit begeht, eine andere Frau zu küssen und so die Familie auseinander bringt. Denn als Moritz Mutter ihn auf frischer Tap ertappt, zögert sie nicht lange, zu ihrem grimmigen Vater zu fahren, der von Fußball eigentlich nichts mehr sehen oder hören will. Doch es kommt noch dicker: Als Moritz nämlich denkt, er könnt endlich wieder Fußball spielen, da muss er auch noch feststellen, dass in der Mannschaft ausgerechnet der Junge ist, dem er vor kurzem erst die Nase brach. Schnell ist klar: Da kann Moritz natürlich nicht mitspielen. Als er dann auch noch seinen ersten Schultag in seiner neuen Schule verbringt, staunt er jedoch nicht schlecht: Die Rooftop-Gang treibt auf den Straßen ihr Unwesen und legt einen verrückten Parkour mit halsbrecherischen Stunteinlagen ab. Schnell findet Moritz also neuen Anschluss in der Schule und die wollen allesamt auch Fußball spielen. Als sie sich dann erstmal einen eigenen Fußballplatz beschafft und sich für die Meisterschaft angemeldet haben, stellen sie allerdings fest, dass die “Teufelskicker” ja eigentlich einen Trainer brauchen, um bis zum Tournier fit zu sein. Wie praktisch also, dass ausgerechnet da, Moritz’ Opa ins Spiel kommt…
Kritik:
Die meisten Kinder lieben Fußball, ganz besonders die Kinder von den “Teufelskickern”. Ähnlich, wie vor kurzem die “Vorstadtkrokodile”, oder “die wilden Kerle” präsentiert uns also auch “Teufelskicker” einmal mehr einen typischen Kinderfilm, bei dem es um Freundschaft, Zusammenhalt und nun zur Abwechslung auch mal Sport geht. Die “Teufelskicker” wollen schließlich eine eigene Mannschaft gründen und das Tournier gewinnen. Keine leichte Aufgabe. Im Grunde geht der Film dabei nach typischem Muster vor: Die Story selbst ist zwar unterhaltsam und auch für Erwachsene wohl nicht langweilig, hält sich aber selbst recht simpel und für Kinder leicht verständlich. “Teufelskicker” schafft es einmal mehr die Instinkte und Abenteuerlust der Kinder anzuregen und da darf dann natürlich auch eine Clique nicht fehlen, die spannende Abenteuer erlebt und hin und wieder mal ein paar Dummheiten begeht. Eigentlich gibt es erstaunlich viele Parallelen zum erfolgreichen Film “Vorstadtkrokodile”: Als Hauptquartier dient zwar nun weder ein Baumhaus, noch ein Bergwerk, dafür beanspruchen die Kinder einen alten Sportplatz für sich – und bald auch schon das Einkaufszentrum indem Moritz’ Opa arbeitet, was wiederum den Spaß an Verbotenem bei den Kindern wecken dürfte. Doch auch aus sozialer Sicht sind die Ähnlichkeiten schnell ersichtlich: Wie auch in Vorstadtkrokodile sind Mädchen natürlich nicht ausgeschlossen – und dieses beweist auch noch reichlich Frauenpower und kann mit den Jungs problemlos mithalten. Pädagogisch betrachtet vermitteln die “Teufelskicker” also auch die Werte der Gleichberechtigung, was im Falle des Fußballs wohl besonders interessant sein mag. Eigentlich merkt man dabei sogar ein wenig, in welche Richtung “Teufelskicker” auch noch wollte: Wie die meisten auf Unterhaltung ausgelegten Filme, wäre es natürlich passend, eine kleine Lovestory einzubauen, wenn ein Mädel zur Truppe gehört. Auf Grund des Alters der Kids scheint “Teufelskicker” dabei aber ein wenig in ein Loch gefallen zu sein und hat sich offensichtlich verrannt: Knutschereien gibt’s eben bei 13-jährigen Kindern keine. So dürfte die ein oder andere Szene wohl etwas “überspitzt”, oder fehlgeleitet wirken. Aber sei’s drum: Besonders die Nebendarsteller unter den Kids können die Situation problemlos retten und zeigen durchaus interessante darstellerische Leistungen. Besonders die türkischen Darsteller um Kaan Aydogdu können hier auf sympathische Weise begeistern, da sie den typischen Türken-Klischees eine recht witzige Ironie verleihen. Schade ist da allerdings, dass die drei Jungs von Apollo 3, die wir hier in der Hauptrolle sehen, einfach nicht in der Lage scheinen, wirklich ihre Rolle zu spielen. Letztendlich muss man nämlich sagen: Wer die Jungs mal im realen Leben erlebt hat weiß, dass sie wirklich so sind, wie sie sich hier geben. Gespielt ist da eigentlich gar nichts, weshalb wir doch froh sein können, dass sie eine solch natürliche Rolle haben, bei der das Schauspielern kaum nötig ist. Ganz anders sieht die Sache dann wiederum bei den erwachsenen Darstellern aus. Insbesondere Reiner schöne als Moritz’ Opa kann mit seinem grimmigen Charakter stets begeistern und macht den Eindruck, als sei er hier der einzige Charakterdarsteller. Armin Rohde beispielsweise spielt zwar auch – aber das merkt man ihm deutlich an, wodurch die Szenen oftmals etwas künstlich daher kommen. Lobenswert ist dagegen aber von allen Darstellern, dass sie sich keineswegs in den Vordergrund stellen, sondern den Kindern die Möglichkeit geben, sich zu entfalten und nicht zu laienhaft gegenüber den Erwachsenen zu wirken. So hält sich auch insbesondere Benno Fürmann stark zurück, sich zu sehr aufzudrängen und spielt ebenso natürlich, wie es die Apollo 3-Jungs ohnehin sind. Wo allerdings die darstellerischen Leistungen überzeugen können, da bleiben bei den Charakteren durchaus Fragen auf. So bleibt völlig ungeklärt, warum Moritz’ Opa eigentlich so negativ über den Fußball denkt und was eigentlich mit Kathrins Vater passiert ist. Vieles wird also einfach als gegeben dargestellt, obwohl eine Lüftung der Hintergründe durchaus interessant gewesen wäre. Ganz so schlimm ist’s aber auch nicht, denn “Teufelskicker” orientiert sich nun einmal ganz deutlich am jüngeren Publikum. In diesem Sinne: Die Kids gehen in “Teufelskicker” und die Eltern haben ja “Invictus”.
Fazit:
Zwar mögen die Jungs von Apollo 3 oftmals einfach zu unerfahren wirken, doch inhaltlich orientiert sich “Teufelskicker” eindeutig am jüngeren Publikum und reiht sich so neben “Vorstadtkrokodile” und “Die wilden Kerle” ein – mit vielen Parallelen.