Terminator Genisys |
Land/Jahr: USA 2015 |
Genre: Sci-Fi / Action |
Regie: Alan Taylor |
Darsteller: Arnold Schwarzenegger Jai Courtney Emilia Clarke Matt Smith |
FSK: ab 12 Jahren |
Dauer: 121 Minuten |
Kaufstart: 19. November 2015 |
Label: Paramount Home Entertainment |
Seit dem Aufstieg von Skynet und den ersten gefallenen Bomben, die die Maschinen auf die Menschheit warfen, hat sich die Welt grundlegend verändert. Fröhlichkeit und Frieden ist seither nicht mehr zu finden, ganz Generationen sind bereits ohne jegliche Hoffnung aufgewachsen. Nur eine Widerstandsgruppe rund um den Soldaten John Connor macht der Menschheit jetzt noch Hoffnung. Doch kurz nachdem diese entdecken, dass Skynet einen Roboter in die Vergangenheit geschickt hat, soll auch Sergeant Kyle Reese ins Jahr 1984 reisen, um dort John Connors Mutter Sarah zu beschützen. Denn nur so kann der Widerstand gegen Skynet sichergestellt werden. Dumm nur, dass Kyle längst nicht weiß, was es wirklich mit dieser sagenumwobenen Frau auf sich hat – und dass sie ihn gemeinsam mit ihrem Beschützer, dem Terminator T-800 bereits erwartet…
Kritik:
Sechs Jahre nach dem vierten Teil der Terminator-Reihe ist es nun wieder soweit: Arnold Schwarzenegger soll wieder ins Heimkino zurückkehren und in die Rolle des knallharten Roboters T-800 schlüpfen. In einem Alter von mittlerweile fast 70 Jahren hätte damit wohl niemand mehr gerechnet.
Alt, aber nicht veraltet
Doch Arnie ist auch heute noch für einige Überraschungen gut und das liegt nicht nur an der hervorragenden Figur, die er trotz seines hohen Alters noch immer in Actionrollen abliefert. Auch der Film weiß schnell zu überraschen, baut Regisseur Alan Taylor nämlich bereits zu Beginn zahlreiche Twists und unerwartete Ereignisse ein. Da erwartet man bei der zunächst doch recht starken Action doch glatt, dass „Terminator: Genisys“ plötzlich zu einem reinen Actionspektakel mit purer Zerstörungswut wird, bei dem die Story vollkommen untergeht – doch weit gefehlt. Ist die erste Verwunderung dann überwunden, gleich die nächste Täuschung: Der mittlerweile fünfte Teil der Reihe macht den Eindruck, er würde die Geschichte aus dem ersten Teil einfach noch einmal wiederholen und ist sogar in dieselbe Zeit zurückgekehrt – doch auch das, weit gefehlt. Tatsächlich lässt Bösewicht Matt Smith nämlich schon ein bisschen Vorfreude auf die nächste Überraschung aufkommen.
Wibbly wobbly
Womit schließlich so gut wie niemand gerechnet hätte: Die Rollenvergabe an Matt Smith hat noch weit mehr Auswirkungen, als ein weiteres Schauspieltalent in den Film hineinzubringen. Wie es schließlich so manches Mal scheint, haben sich die Macher auch frei von seiner Serie „Doctor Who“ inspirieren lassen, durch die Smith letztendlich doch erst berühmt wurde. Dass das vor allem bei den alten Terminator-Fans auch ein bisschen Kopfschmerzen verursachen kann, kommt dabei nicht von ungefähr: Dieses Mal setzt „Terminator: Genisys“ nämlich voll und ganz auf Zeitreisen und die dazugehörigen Zeitparadoxons. Da scheint Matt Smith ja beinahe perfekt in den Film zu passen, erinnert uns die Geschichte hier und da nämlich tatsächlich an die doch eher wirre Konstellation aus River Song, Amy Pond und den Doctor, wie wir sie vor einigen Jahren in „Doctor Who“ erleben durften. Einen Sohn, der auf seine jüngeren Eltern stößt, natürlich inklusive. Science-Fiction-Fans dürfte es freuen. Schade sind dann nur, dass man diverse Logiklöcher offenbar übersehen hat, wenn ausschließlich organisches Gewebe durch die Zeitreisen kann – aber der T-800 doch auch irgendwoher gekommen sein muss.
Ich komme wieder
Wer jetzt allerdings denkt, dass „Terminator: Genisys“ einen gänzlich anderen Weg einschlägst, als seine Vorgänger, der hat sich auch hier noch einmal mächtig getäuscht. Stattdessen kombiniert der Sci-Fi-Actionstreifen nämlich geschickt die an „Doctor Who“ angelehnten Zeitparadoxons mit der typischen Arnold Schwarzenegger-Action, die wir hier auch erwarten. Dass es dann zwar nicht ganz in der Zerstörungswut ausartet, die wir in den ersten Minuten befürchtet hatten, ändert schließlich nichts daran, dass es auch weiterhin mehr als genügend Actionszenen mit Explosionen, Verfolgungsjagden und wilden Schießereien gibt. Dass die Protagonisten angesichts der beinahe unbesiegbaren Gegner dann trotzdem mit normaler Munition rumballern, wirkt zwar mitunter etwas albern, doch an Spannung mangelt es dabei definitiv nicht. Und natürlich dürfen auch die lockeren Sprüche von Arnold Schwarzenegger mit seinem sarkastischen Humor auch dieses Mal nicht fehlen. Echte Terminator-Fans kommen also erneut auf ihre Kosten. Überraschend unterhaltsam.
Fazit:
Mit der Rollenvergabe an Matt Smith als Bösewicht haben es sich die Macher offenbar nicht nehmen lassen, sich bei der Story und den Zeitparadoxons ordentlich was bei „Doctor Who“ abzugucken. Mit der gewohnt brachialen Action und den lockeren Sprüchen von Arnold Schwarzenegger macht das aber trotzdem verdammt viel Spaß.