Ted 2 |
Land/Jahr: USA 2015 |
Genre: Komödie |
Regie: Seth MacFarlane |
Darsteller: Mark Wahlberg Seth MacFarlane Amanda Seyfried Jessica Barth Giovanni Ribisi John Slattery Morgan Freeman |
FSK: ab 12 Jahren |
Dauer: 111 Minuten |
Kaufstart: 26. November 2015 |
Label: Universal Pictures |
Endlich hat es der kuschelige Bär Ted geschafft, gemeinsam mit seiner Frau Tami-Lynn sesshaft zu werden und seine fragwürdige Vergangenheit hinter sich zu lassen. Denkt er zumindest, denn etwa ein Jahr nach ihrer gemeinsamen Hochzeit, streiten sie sich nahezu ununterbrochen und die Ehe steht schon wieder auf der Kippe. Auch am exzessiven Drogenmissbrauch hat sich bei Ted bisher nichts geändert. In der Hoffnung, ihre Ehe doch noch retten zu können, kommt ihm die alles entscheidende Idee: Ein Baby soll den beiden helfen, sich wieder mehr aneinander zu binden. Doch dabei ist nicht nur seine mangelnde Zeugungsfähigkeit und die Unfruchtbarkeit ein Problem, sondern auch die Justiz. Da man Ted juristisch nämlich nicht als Person einstufen möchte, bleibt ihnen nicht nur eine Adoption verwehrt, sondern auch die Ehe wird für ungültig erklärt. Gemeinsam mit seinem besten Freund Jon und der Anwältin Samantha versuchen sie nun um seine eigentlich für selbstverständlich gehaltenen Grundrechte zu kämpfen…
Kritik:
Drei Jahre nach der Kinoaufführung des ersten Teils ist er endlich wieder zurück: Der kiffende und pöbelnde kleine Teddybär an der Seite von Mark Wahlberg. Da dürfte doch ziemlich klar sein, was den Komödienfan hier erwarten wird.
Humor auf Droge
Noch vor einigen Jahren war die Idee damals nicht nur innovativ, sondern auch genial: Die Filmemacher wollten einmal einen anderen Weg gehen und ein Spielzeug nicht kindgerechte Abenteuer erleben lassen, sondern eher zu einem kiffenden, trinkenden und pöbelnden Arschloch machen, das vor allem deshalb witzig ist, weil sexistischer Fäkalhumor bei einem Teddy ohne Geschlechtsteile scheinbar viel besser zu funktionieren scheint. Das gilt im zweiten Teil auch für etwaige Beziehungsprobleme, wenn sich die Komödie an den typischen Klischees vom dreckigen Säufer bedienen möchte, der seine Frau mit Gegenständen bewirft. Denn auch solche Szenen wirken schnell urkomisch, wenn sie nicht mehr vom ausgelutschten Klischee-Asozialen verkörpert werden, sondern von einem schreienden Teddybären, der ständig auf Drogen seine derbsten Sprüche von sich gibt.
Teddybär mit Kinderwunsch
Und obwohl das Zusammenspiel zwischen Mark Wahlberg und seinem Teddy noch genauso gut funktioniert wie damals, können die Gags einfach nicht mehr ganz so zünden. War etwa Sam Jones als Flash Gordon damals noch ein kleiner Überraschungs-Hit wird seine grenzdebile Anwesenheit in der Rolle als sich selbst mittlerweile doch etwas ausgelutscht und langweilig. Auch die sexistischen Gags unterhalb der Gürtellinie wollen inzwischen auch nicht mehr so recht zünden, weshalb man sich offenbar lieber an einer tiefgründigen Geschichte versucht. Immerhin möchten Ted und seine Frau ein Baby und stoßen dabei auf juristische Hürden. Das Problem: Es wäre vermutlich um einiges witziger gewesen, die beiden hätten auf biologischem Wege ein Kind zeugen können – auf das Ergebnis wäre sicherlich so mancher Zuschauer gespannt gewesen. So allerdings entsteht daraus schnell eine dieser mehr oder minder komischen Gerichtsfilme, wie man sie schon zuhauf kennt.
Besuch bei den Nerds
Dazwischen kann „Ted 2“ allerdings auch nicht mit besonders gelungenen Ideen punkten. Wie bereits zahlreiche andere Komödien zuvor, verschlägt es die Komödie nämlich auf eine große amerikanische Convention, auf der sich zahlreiche Nerds und Serienfans mit Gleichgesinnten treffen, um ihren Lieblingsstars zu begegnen. Inmitten der großen Menge an Cosplayern, macht sich der Streifen allerdings offenbar eine große Freude daran, Nerds zu verarschen und selbige als völlig bescheuerte Freaks darzustellen, die sich von Machos auf Drogen so ziemlich alles gefallen lassen. Das geht nicht nur weit an der Realität vorbei, sondern dürfte wohl so manchen Con-Besucher, der sich mitunter einen Plüsch-Ted bei den Convention-Händlern gekauft, hat, eher sauer aufstoßen. Dass man dabei ein paar nette Einblicke in die New York Comic Con gewinnt, kann an dieser Tatsache dann leider auch nicht mehr viel ändern. Immerhin: Für einigermaßen unterhaltsame Action mit alten Bekannten reicht es dann doch. Am Ende bleibt „Ted 2“ aber weit hinter den Qualitäten seines Vorgängers zurück und richtet sich mit seinem Kiffer-Humor wohl doch nur noch an echte Fans.
Fazit:
Der kiffende Pöbelbär geht in die nächste Runde und sorgt an der Seite von Mark Wahlberg dieses Mal sogar für eine tiefgründige Geschichte. Leider zündet der Humor dabei längst nicht mehr so, wie noch beim Vorgänger.