An jedem Ort gibt es diesen einen Jungen, der absolut keine Freunde findet und seine Freizeit stets allein zuhause verbringt. Eben solche Jungen haben keinen größeren Wunsch, als endlich den Freund für’s Leben an ihrer Seite zu haben. Nun, gesagt, getan: Dieser Wunsch soll ausgerechnet für John schon blad in Erfüllung gehen. Sein besonderes Weihnachtsgeschenk, der knuffige und süße Teddybär Ted erwacht plötzlich zum Leben und weicht ihm nie wieder zur Seite. Dumm nur, dass aus jeder Weltattraktion irgendwann einmal ein langweiliges Überbleibsel wird, das niemand mehr so recht beachten will. Im Erwachsenenalter angelangt, scheint Ted unterdessen gar kein guter Umgang mehr für John zu sein, denn dank ausgefallener Partys, Alkohol- und Drogenexzessen, sowie ein ungeregeltes Leben steht die Beziehung zu seiner geliebten Freundin längst auf dem Spiel. Nun muss eine Entscheidung her: Ted oder die Freundin?
Kritik:
Ein 30-jähriger, der ohne seinen geliebten flauschigen Teddybär immer noch Angst vor einem Gewitter hat, mag an für sich durchaus schon ein Gag sein. Wenn dann selbiger Bär auch noch lebendig ist, asoziales Zeug redet und seine Freizeit mit Alkohol- und Drogenexzessen verbringt, lässt der Kracher nicht lange auf sich warten. Gerade deswegen ist „Ted“ schon ein innovatives Meisterwerk, das zu recht sehr viele Fans finden konnte.
Tiefgründiger Kifferfilm
Auf den ersten Blick mag „Ted“ durchaus überwiegend als „Kifferfilm“ angesehen werden, der sich überwiegend um den Konsum von Drogen und Alkohol konzentriert. Kein Wunder, sitzt schließlich bereits in den ersten Minuten, der knuddelige Teddybär mit einer Bong in der Hand auf dem Sofa und dröhnt sich lieber zu, statt sein Leben auf die Reihe zu kriegen. Direkt daneben: John, der es seinem haarigen Freund nur allzu gerne gleich macht. Trotzdem dreht sich die geniale Komödie keineswegs nur um ebene dieses Thema. Im Mittelpunkt steht stattdessen Freundschaft, Liebe und Verantwortung – wobei beiden vor allem letzteres besonders fehlt. Aus Kifferkomödie wird also ebenso schnell ein Liebesdrama, das mit zahlreichen Gags der härteren Gangart gespickt ist und bei vielen Jugendlichen ohnehin für reichlich Lacher sorgen könnte.
Humor mit Dreistigkeit
Nichts desto trotz muss man allerdings klar sagen: Ohne den lebendigen Teddybären Ted wäre dieser Streifen nicht annähernd so gut. Allein durch dessen Synchronstimme, Humor, Dialoge, Handlungen, etc. lebt „Ted“ auf und kann seine Fans begeistern. Sicherlich mag auch die gewisse Dreistigkeit, die wir der Figur entnehmen können, ordentlich etwas dazu beitragen. Zu den Highlights gehören da etwa Bewerbungsgespräche, die absichtlich mit Beleidigungen nicht zielführend sein sollen und auf Grund des Mutes, diese Dreistigkeit an den Tag zu legen, dann doch letztlich zum Erfolg führen sollen. Oder aber auch die Gags unterhalb der Gürtellinie, die einfach nur deshalb überaus witzig erscheinen, weil der übertriebene Sexualdrang ausgerechnet von einem Plüschtier ausgeht. Die Gesamtsituation scheint dabei dermaßen schräg und verrückt, dass wir uns das Lachen eben oftmals nicht verkneifen können.
Spannende Fanatiker
Damit das alles aber auch einwandfrei und unterhaltsam funktioniert, benötigt „Ted“ auch eine gelungene Erzählweise, die ihre Qualitäten dadurch zeigt, dass es Regisseur Seth MacFarlane gelingt, viel Spannung in die emotionale Geschichte um die Freundschaft und der schwierigen Entscheidung zu bringen. Spätestens die Entführung von Ted, die die wahren Werte auf eine harte Probe stellt, fiebern wir regelrecht mit und sitzen gespannt vor dem Bildschirm, um die Flucht des süßen Bären zu verfolgen. Und zugegeben: Wer erwischt sich nicht von seiner sentimentalen Seite, wenn „Ted“ so langsam auf sein Ende zu geht? Übrigens: Wer diesen Streifen schon im Kino bewundert hat und die Gags noch einen Tick witziger hören möchte, der darf auch gern auf die bayrische oder berlinerische Version zurückgreifen, die kurz vor Silvester in die deutschen Läden kommt. Schade ist hier nur, dass Universal Pictures versucht, gleich dreifach Geld zu kassieren, in dem die Versionen jeweils einzeln veröffentlicht werden, statt die Tonspuren allesamt auf derselben Disk unterzubringen – was schließlich ohne Probleme möglich wäre. Wahre Fans lassen sich davon aber sicher nicht abschrecken.
Fazit:
Der flauschige, dreiste und drogenabhängige Teddybär hat schon jetzt zahlreiche Fans – zurecht, wenn wir die genialen Gags, die innovativen Ideen und die gute Story betrachten. Sehenswert – besonders für einen ausgelassenen Kumpelabend.