Detective Marty Kingston gehört bereits seit Jahren zu den besten Cops im Rauschgiftdezernat. Dumm nur, dass einige seiner Kollegen reihenweise ermordet wurden und er nun gezwungen ist, mit dem jungen und ehrgeizigen Kollegen aus der Mordkommission zusammen zu arbeiten, um der Sache auf die Spur zu kommen. Doch dabei stellen sie schnell fest, dass Sie von Korruption und Verrat umgeben sind und es sicherlich nicht leicht wird, in den eigenen Reihen zu ermitteln. Umso schwieriger wird die Situation für seinen Kollegen allerdings dann, als Marty selbst beginnt, nicht mehr mit offenen Karten zu spielen…
Kritik:
Etwa drei Jahre ist es nun her, dass uns „Street Kings“ als Film begeisterte, der sich in das Gedächtnis der Zuschauer einprägte. Zwar handelte es sich auch dabei sicherlich nicht um ein Meisterwerk, dafür jedoch um einen erstklassigen Cop-Thriller um Korruption, der mit coolen Charakterdarstellungen und lockeren Sprüchen begeistern konnte. Mit einer völlig neuen Besetzung versucht sich „Street Kings 2 – Motor City“ nun an einer Fortsetzung. Doch fraglich mag dabei sein, ob Ray Liotta und Shawn Hatosy in der Lage sind, Reeves und Whitaker zu ersetzen.
Drogen, Korruption und Verrat
Schnell fällt bei dieser vermeintlichen Fortsetzung nämlich auf, dass nicht nur die Handlung praktisch eine völlig neue ist, denn nur kleine Parallelen sind vorhanden, sondern auch dass die Szenen bei weitem nicht so intensiv in Erscheinung treten. Dabei stellt sich bereits der Beginn als standardgemäß heraus: Ein Cop bekommt es mit Drogendealern zu tun, die einige seiner Kollegen umbringen. Kurz darauf folgt die übliche Beerdigungszeremonie mit einigen Schüssen in die Luft, die wir bereits aus zahlreichen B-Filmen kennen. Und schon geht die Jagd auf den Täter los. Dass dabei die lockeren und coolen Sprüche sofort ausbleiben, fällt jedem Fan des Vorgängers auf und die Enttäuschung stellt sich schnell ein. Da sind wir dann beinahe froh, dass wenigstens die Actionszenen einiges hermachen. Mit gelungenem Kunstbluteinsatz, netten Schießereien und auch einigen anderen halbwegs brutalen Szenen kann „Street Kings 2“ dann doch noch überzeugen. Actionfans, dessen Erwartungen nicht allzu hoch geschraubt sind, könnten mit diesem Film also dennoch glücklich werden. Kenner des Vorgängers werden allerdings wohl kaum niedrige Erwartungen haben. Doch kein Wunder, war „Street Kings“ damals doch wesentlich komplexer und durchdachter – hier bleibt es dagegen bei simpler Ballerei inmitten von korrupten Cops.
Der Milchbubi-Cop
Bei der soliden Action, die uns durchweg unterhalten kann, stellt sich allerdings die Auswahl der Charaktere als äußerst fraglich dar. Nicht nur, dass Ray Liotta als zwiespaltiger alter Cop mit grauen Haaren doch sonst eher in die Rolle des Bösewichts passt, auch Shawn Hatosy geht in seiner Rolle als vermeintlich harter Cop der Drogenkommission nicht gerade auf. Als Büroakrobat würde er sicherlich noch eine gewisse Glaubwürdigkeit an den Tag legen, doch als harter Cop an der Front kann er überhaupt nicht überzeugen. Dafür fehlen ihm einfach sowohl die Härte, als auch die coolen Sprüche eines Keanu Reeves, der nun wahrlich den Actionhelden mimen kann. Hatosy dagegen wirkt eher, wie ein kleiner Schreibtisch-Milchbubi, der nicht einmal mit seiner Körperhaltung glaubhaft erscheint. Aber seien wir doch ehrlich: Als Actionhelden erwarten wir harte breitschultrige Jungs, a la Reeves, Willis oder Statham – und mit denen kann es Hatosy nicht annähernd aufnehmen. Hätte „Street Kings 2“ nun anhand des Drehbuchs wenigstens seine Intrigen und Wendungen beibehalten und wäre wesentlich intelligenter ausgefallen, könne man diesen Film sicherlich als sehenswert bezeichnen. Doch so bleibt es bei einem reinen Durchschnitts-Actionstreifen, der bestenfalls für Genrefans geeignet ist.
Fazit:
Diesen Film kann man dank seiner Actionszenen zwar durchaus als soliden Actionfilm bezeichnen, doch als würdige „Street Kings“-Fortsetzung taugt er definitiv nicht.