Strange World |
Land/Jahr: USA 2022 |
Genre: Animation |
Regie: Don Hall |
Darsteller: - |
FSK: ab 6 Jahren |
Dauer: 102 Minuten |
Kaufstart: Disney+: 23. Dezember 2022 |
Label: Walt Disney Studios Home Entertainment |
Der junge Searcher Clade wollte schon immer ganz anders sein, als sein Vater. Der Generationenkonflikt mit dem kräftigen Jäger und Entdecker, dessen Lebensaufgabe es war, auf die andere Seite der Berge zu gelangen, ließ schon in der Kindheit nicht lange auf sich warten. Nachdem dieser aber eines Tages auf seiner Expedition spurlos verschwand, begann Searcher seinen ganz eigenen Weg zu gehen. Mit der Entdeckung einer mysteriösen, elektrisch aufgeladenen Pflanze brachte er die Elektrizität in sein Heimatdorf. Plötzlich hatte sich das Leben der Dorfbewohner grundlegend verändert und die Bevölkerung fand den Weg in die Moderne. Dieses neue Leben steht allerdings schlagartig auf dem Spiel, als die elektrischen Pflanzen zu sterben beginnen. Searcher und seine Frau Meridian machen sich auf den Weg, die Ursache für das mysteriöse Pflanzensterben zu erkunden – und entdecken dabei eine beeindruckende, fremde Welt voller unbekannter Lebewesen und Mysterien…
Kritik:
Ein richtig großer farbenfroher Disney-Animationsfilm darf in der Weihnachtszeit natürlich nie in den deutschen Kinos – oder auch noch vor Weihnachten auf Disney+ – fehlen. Im letzten Jahr konnte „Encanto“ noch die Familien begeistern, in diesem Jahr soll mit „Strange World“ ein knallbunter Fantasy-Sci-Fi-Mix in dessen Fußstapfen treten.
Ein (auch politischer) Generationenkonflikt
Und da steht Familienfreundlichkeit natürlich ganz weit oben auf dem Programm, was sich natürlich auch auf die Figuren des Films deutlich auswirkt: Mit pädagogisch wertvoller Story geht es hier primär um einen Generationenkonflikt zwischen Vater, Sohn und Enkel, der die unterschiedlichen Sichtweisen auf das Weltgeschehen verdeutlicht und für Dramatik sorgt, wenn die Nachkommen nicht den gleichen beruflichen Weg einschlagen möchten, wie ihre Eltern. „Strange World“ versteht es dabei hervorragend, die Sicht der jüngeren Generation auf die Gesellschaft zu erfassen: Die Gleichberechtigung von Minderheiten, die Selbstverständlichkeit der Homosexualität und das Leben im Einklang mit der Natur – das sind die Themen, um die es im neuesten Disney-Streifen geht. Böse Zungen mögen behaupten: „Strange World“ ist einen Tick zu „woke“ ausgefallen, jüngere Zuschauer hingegen dürften sich in erster Linie von diesem Film verstanden fühlen.
Es war einmal… der Klimaschutz
Zumal die Darstellung eines Lebens im Einklang mit der Natur, das durchaus als Parallele zu Antikapitalismus, Veganismus und Klimaschutz zu verstehen ist (unter der Oberfläche ziemlich politisch aufgeblasen ist „Strange World“ dann doch), sich als reichlich kreativ entpuppt. Denn das was Disney mit seinem neuesten Animationsfilm geschaffen hat, ist nichts anderes als eine moderne auf Klimaschutz anspielende Abwandlung des hervorragenden Klassikers „Es war einmal… der Mensch“. In einer fantastievollen, optisch hochbeeindruckenden mysteriösen Welt bewegen sich die Figuren durch eine Art Science-Fiction-Welt, die das Innenleben des Planeten Erde darstellen soll – inszeniert in Form von Blutbahnen, Lungen, Magen und anderen Inneren einer Art „lebendigen Erde“. Ohne Frage: Ein solches Setting haben wir noch in keinem einzigen anderen Film jemals gesehen, was „Strange World“ letztendlich für alle Generationen faszinierend und unterhaltsam zugleich werden lässt.
Knallbunter Fantasyspaß zum Entdecken
Spaß machen grundsätzlich auch all die zahlreichen Kreaturen, die die Macher in die „Strange World“ eingebaut haben. Da laufen faszinierende dinosaurier-artige Wesen auf dem weichen Schwabbelboden herum und reparieren jegliche Flora, die zuvor von den Menschen zerstört wurden. Allein mit ihrer Körpersprache kommunizieren wiederum tropfenartige Wesen, die nicht nur niedlich aussehen, sondern auch noch den süßen Namen „Platsch“ bekommen haben. Und rot leuchtende Flugsaurierer hat der Animationsfilm dann obendrein auch noch zu bieten. In den vergangenen zehn Jahren dürfte es nur wenig Disney-Produktionen gegeben haben, die den Entdeckertrieb des Publikums dermaßen wecken konnten. Lediglich ein wenig Zurückhaltung mit dem politischen Holzhammer hätte dem ansonsten fantastischen Film gut gestanden.
Fazit:
Kann man über die etwas zu offensichtliche politische Agenda des Films hinweg sehen, bekommt man mit „Strange World“ einen faszinierenden, extrem kreativen und knallbunten Sci-Fi-Fantasyspaß geboten, der vor allem optisch eine ganze Menge Spaß macht.
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