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    Star Trek Discovery: Staffel 3

    Star Trek Discovery: Staffel 3


    Land/Jahr:
    USA 2020
    Genre:
    Science-Fiction
    Regie:
    Diverse
    Darsteller:
    Sonequa Martin-Green
    Doug Jones
    Anthony Rapp
    Mary Wiseman
    Wilson Cruz
    Rachel Ancheril
    Michelle Yeoh
    Blu del Barrio
    FSK:
    ab 16 Jahren
    Dauer:
    660 Minuten
    Kaufstart:
    Netflix:
    8. Januar 2021
    Label:
    CBS

    Nach der Ankunft von Michael Burnham im Jahre 3188 hat sich das Universum grundlegend verändert. Die Föderation, wie sie einst bekannt war, scheint nicht mehr zu existieren und es herrscht Chaos zwischen den ehemaligen Mitgliedsstaaten. Michael Burnham und ihre Crew vom Raumschiff Discovery jedoch möchten als letzte verbliebende Mitglieder der Föderation die Hoffnung nicht aufgeben: Mit vereinten Kräften suchen sie nach Gleichgesinnten, die noch immer die einstigen Werte der Föderation vertreten mit dem Ziel, diese 900 Jahre in der Zukunft noch einmal wieder aufzubauen. Doch in einem Universum voller Konflikte, in dem selbst Michaels Heimatplanet Erde nicht mehr wiederzuerkennen ist, gestaltet sich das als eine überaus schwierige Aufgabe…

    Kritik:
    Nachdem „Star Trek Discovery“ mit ihrer ersten Staffel als Prequel an den Start ging, um die Vorgeschichte zu Captain Kirk auf dem Raumschiff Enterprise zu zeigen, gab es von einigen Fans durchaus Kritik: Viel zu modern und futuristisch sollte das Schiff aussehen, auf dem es plötzlich Technologien gab, die auf der Enterprise von 1966 noch nicht vorhanden waren. Mittlerweile liefert die moderne „Star Trek“-Serie allerdings eine Erklärung für die vergessenen Technologien und wirft einen interessanten Blick in die Zukunft.

    Willkommen im Commonwealth
    Die dritte Staffel der Serie rund um Captain Saru und die USS Discovery entwickelt sich nämlich grundlegend in eine andere Richtung. Aus der etwas auf Krieg und Kampf ausgelegten Serie, die einst noch mit Captain Pike vor den Entwicklungen in „Raumschiff Enterprise“ spielte, bekommen wir nun einen Einblick in die Zukunft. 900 Jahre später und damit auch angesiedelt nach „Star Trek Voyager“ und „Nemesis“, ist dies kurz nach „Star Trek Picard“ erst der zweite richtige Einblick in die Zukunft des „Star Trek“-Universums nach über zehn Jahren. Da sind nicht nur die zahlreichen neuen Technologien – vom Holobildschirm bis hin zu schwebenden Reparaturrobotern – wesentlich stimmiger, sondern auch inhaltlich geht die Serie in eine völlig neue Richtung. Auf den ersten Blick scheint es, als würden die Macher erstmals Gene Roddenberrys bekannte Idee aus „Andromeda“ im „Star Trek“-Universum umsetzen, wo eine Crew sich auf den Weg macht, die gemeinsame Föderation wiederherzustellen. Selbst ein Pendant zur Eureka Maru gibt es mit einem Schiff, das gerne einmal im Shuttle-Hangar mitfliegt.

    Wiedersehen mit alten Bekannten
    Ganz so vorhersehbar, wie man es an dieser Stelle vermuten könnte, ist die dritte Staffel von „Star Trek Discovery“ dann aber doch nicht geworden, denn inhaltlich unterscheidet sich die Serie dann spätestens ab Folge 3 doch zu sehr von der anderen Roddenberry-Umsetzung. Tatsächlich begibt sich die jüngste Staffel an vielen Stellen sogar verstärkt in früheres Terrain, denn ein Teil der Episoden fühlt sich deutlich stärker nach „The Next Generation“ an, als dies in den anderen beiden Staffeln der Fall war. Stärker dem Episodenformat widmend, bekommen wir daher verstärkt Einzelepisoden zu sehen, die eine in sich geschlossene Handlung mitliefern. Da gibt es etwa ein interessantes Wiedersehen mit den Trill, die seit geraumer Zeit nicht mehr Mitglied in der Föderation sind und selbst Rettungsmissionen, ganz wie zu alten Zeiten, sind mit von der Partie. Das fühlt sich so sehr nach „Star Trek“ an, wie es schon lange bei keiner anderen Serie mehr der Fall war.

    Die Zukunft der Föderation
    Interessant ist und bleibt dabei die Tatsache, dass „Star Trek Discovery“ deutlich stärker auf ständige Veränderungen setzt, als das bei jeder anderen „Star Trek“-Serie jemals der Fall war. Selbst die Besetzung des Captains ändert sich in der dritten Staffel nun bereits zum dritten Mal, was für eine Serie dieses Universums sehr außergewöhnlich ist. Nach Lorca und Pike darf sich nun also erstmals mit dem Kelpianer Saru ein Außerirdischer auf den Stuhl des Captains setzen, was auch hinsichtlich der kommandierenden Spezies eine außergewöhnliche Entwicklung ist. Leider ist der ständige Wechsel allerdings nicht immer von Vorteil, da viele Charaktere, auf die „Star Trek Discovery“ nach wie vor zu wenig eingeht, austauschbar erscheinen und die Crew insgesamt etwas belanglos erscheinen lassen. Auch das Ausscheiden diverser Figuren, die wir an dieser Stelle nicht vorab spoilern möchten, kommt da manches Mal zu einem extrem unpassenden Zeitpunkt, wenn deren Entwicklung gerade erst in den Vordergrund gerückt ist. Auch in Staffel 3 gilt: Noch nie gab es eine „Star Trek“-Serie, bei der wir die Figuren so wenig gekannt haben oder uns vereinzelt gar ihre Namen nicht einmal merken können. Zuweilen wird das durchaus weiterhin zu einem Problem.

    Das Schwimmbad der Tränen
    Die Qualität der einzelnen Episoden ist obendrein grundsätzlich sehr schwankend. Während etwa Folgen wie „Bewohner der Erde“, „Vergiss mein nicht“ und „Es gibt Gezeiten…“ inhaltlich überaus viel beitragen und unser Interesse an der Entdeckung der Zukunft wecken, kommt etwa die Doppelfolge „Terra Firma“, die uns noch einmal ins Spieluniversum aus der ersten Staffel zurückversetzt, eher belanglos daher. Auffallend ist, dass vor allem Episoden aus der Hand des einstigen „Commander Riker“-Darstellers Jonathan Frakes durch die gesamte Serie hinweg immer wieder positiv auffallen. Insgesamt fehlt es der Serie aber auch in dieser Staffel an qualitativer Kontinuität, um sich von anderen Serien des „Star Trek“-Universums positiv abheben zu können. Das mag oftmals allerdings auch an Showrunner Alex Kurtzman liegen, der dazu neigt, seine Figuren voller Overacting zu inszenieren. Insbesondere die regelmäßigen emotionalen Ausbrüche der Michael Burnham entwickeln sich dabei allmählich zu einem nervigen unfreiwilligen Running Gag und auch die übertrieben aufmerksame Mimik von Anthony Rapp als Paul Stamets wirkt oftmals sehr künstlich. Trotz zahlreicher inhaltlicher Stärken der Staffel hinsichtlich seiner Story, gibt es an einigen Stellen also nach wie vor Verbesserungsbedarf.

    Fazit:
    Auf den vermeintlichen Spuren von „Andromeda“ wagt die dritte Staffel von „Star Trek Discovery“ einen spannenden Blick in die Zukunft der Föderation und hat einige spannende Einzelepisoden zu bieten, deren Stories vermehrt an die Stärken der „Next Generation“-Ära erinnern. Leider mangelt es auch dieser Staffel an Kontinuität, um eine gleichbleibend hohe Qualität zu bieten und auch die Charakterdarstellungen neigen erneut zu teils starkem Overacting. Dennoch bekommen wir hier die womöglich “klassischste” der drei Staffeln geboten.

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