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    Sputnik

    Sputnik


    Land/Jahr:
    RUS 2020
    Genre:
    Science-Fiction
    Regie:
    Egor Abramenko
    Darsteller:
    Oxana Akinschina
    Pjotr Fjodorow
    Fjodor Bondartschuk
    Anton Vasilyev
    Anna Nazarova
    FSK:
    ab 16 Jahren
    Dauer:
    113 Minuten
    Kaufstart:
    4. Dezember 2020
    Label:
    Capelight

    Sowjetunion im Jahre 1983: Nachdem der Kontakt zur Besatzung bereits zuvor vollständig abgebrochen ist, gestaltet sich die Landung des sowjetischen Raumschiffs Orbit-4 als äußerst schwierig. Schwer beschädigt prallt das Schiff auf den heimatlichen Boden, einer der Besatzungsmitglieder verstarb sogleich am Unfallort. Kommandant Weschnjakow ist der einzige Überlebende dieser Mission und wird fortan in einem abgelegenen Forschungslabor gefangen gehalten. Seine schweren Verletzungen heilen auf außergewöhnlich schnelle Weise und es scheint, als hätte er eine fremdartige Lebensform aus dem Weltraum mit auf die Erde gebracht. Psychologin Tatjana Juriewna soll deshalb unter strengster Geheimhaltung den Ärzten und Soldaten des Forschungslabors bei der Untersuchung des mysteriösen Außerirdischen behilflich sein. Doch noch ist unklar, ob es sich bei der Kreatur in Weschnjakows Körper um einen Parasiten oder einen Symbionten handelt…

    Kritik:
    Die aktuell recht bekannte Bezeichnung „Sputnik“ steht nicht nur für einen russischen Impfstoff gegen das Coronavirus, sondern war einst auch der Name der ersten zehn Satelliten, die die Sowjetunion im Orbit unseres Planeten einrichtete. Da darf der Genrefan also ziemlich spannende Science-Fiction-Kost erwarten, die sich aber das ein oder andere bei Hollywood-Produktionen abschaut.

    Das Ding in einer russischen Welt
    Die zugrundeliegende Geschichte kennen wir jedenfalls bereits aus vielen anderen Sci-Fi-Horrorfilmen, die mit einer grundlegenden Urangst der Menschheit seit Beginn der Raumfahrt spielen: Wenn es tatsächlich außerirdisches Leben in den Tiefen des Weltalls gibt, wird sie für uns wohl zu einer Gefahr, wenn wir es unfreiwillig mit auf die Erde nehmen? Dementsprechend düster und gruselig fängt „Sputnik“ bereits an. Mit einer gewissen Furcht vor dem Unbekannten und einer eingeengten Umgebung sucht der russische Science-Fiction-Film nämlich so manche Parallele zum Hollywood-Klassiker „Das Ding aus einer anderen Welt“. Das reicht von der einengenden Umgebung, bis hin zum außerirdischen Parasiten, der sich menschliche Wirtskörper zu Nutze macht. Mit einem Unterschied: „Sputnik“ setzt bei der klaustrophobischen Atmosphäre nicht auf ein Setting in der Arktis, um die völlige Isolation zu simulieren, sondern auf eine sowjetische Militär-Forschungsbasis mit entsprechender Strenge und Drill. Bei einem russischen Streifen passt das allerdings recht gut.

    Faszination der Wissenschaft
    Und obwohl „Sputnik“ mit seiner Geschichte sicherlich nicht unbedingt Innovationspreise gewinnen dürfte, hat der Streifen dennoch einen interessanten Fokus, der bei Sci-Fi-Fans noch stärkeres Interesse wecken könnte, als der kultige Klassiker, von dem sich „Sputnik“ recht häufig hat inspirieren lassen. Trotz seiner düsteren Atmosphäre und seinen diversen Horrorelementen setzt der Streifen nämlich deutlich stärker auf einen wissenschaftlichen Fokus. Gefesselt wie in so mancher „Star Trek“-Folge triggert uns der Film damit, mehr über die außerirdische Lebensform herausfinden zu wollen. Ist sie friedlich oder eine Gefahr für seinen Wirt und dessen Umgebung? Wovon ernährt es sich? Über welche Stärken und Schwächen verfügt das Lebewesen? In dunkler Nachtatmosphäre mit dem gruselig gedimmten Licht des Forschungslabors verbringt „Sputnik“ dennoch einen Großteil seiner Laufzeit mit eben solchen Fragen und fasziniert damit die Genrefans, die ohne Zweifel Spaß an dem Streifen haben dürften.

    Traditionelle Spannungsmuster
    Ein bisschen schade ist unterdessen, dass „Sputnik“ seine Inspiration bei anderen Werken leider auch in weiteren Bereichen fortsetzt und dabei zu wenig Alleinstellungsmerkmale entwickelt. Denn auch bei den Action- und Horrormomenten setzt man auf klassische Muster, die mit den üblichen geradezu vorhersehbaren Methoden die Zuschauer in Angst versetzen wollen. Insofern wird „Sputnik“ leider vor allem dann besonders spannend, wenn sich der Streifen besonders viel von anderen Hollywood-Filmen abschaut. Dass der russische Sci-Fi-Film dann auch noch bei der beinahe obligatorischen, angedeuteten Lovestory so sehr auf veraltete Hollywood-Klischees setzt, dass es sich glatt um eine US-Produktion aus den 80ern handeln könnte, setzt der gelegentlichen Innovationsarmut dann die Krone auf. Auch wenn das – zugegebenermaßen – durchaus seinen Charme hat, da „Sputnik“ damit auch ein traditionelles Erzähltempo ohne Effekthascherei mitliefert.

    Fazit:
    Der russische Science-Fiction-Horrorfilm bedient sich großzügig bei Hollywood-Klassikern wie „Das Ding aus einer anderen Welt“ und bietet grundsätzlich nur wenig Alleinstellungsmerkmale. Mit seinem stärkeren Fokus auf wissenschaftliche Untersuchungen dürfte „Sputnik“ vor allem Sci-Fi-Fans aber dennoch gut unterhalten.

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