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    Spurlos

    Spurlos


    Land/Jahr:
    GB 2009
    Genre:
    Thriller
    Regie:
    J. Blakeson
    Darsteller:
    Gemma Arterton
    Martin Compston
    Eddie Marsan
    FSK:
    ab 16 Jahren
    Dauer:
    96 Minuten
    Kaufstart:
    12. April 2011
    Label:
    Ascot Elite


    Alice Creed weiß gar nicht so recht, wie ihr geschieht, als sie von zwei Männern geknebelt und in einen Lieferwagen gezerrt wird. Die Männer karren sie in eine unbekannte, isolierte Wohnung, in der sie aufs Bett gefesselt und sowohl entblößt, als auch gedemütigt wird. Mit den geschossenen Nacktfotos wollen die nämlich sehr viel Lösegeld von ihrem verhassten Vater erpressen und erhoffen sich großen Reichtum. Dumm nur, dass Alice zu diesem Zeitpunkt noch gar nicht ahnt, um wen es sich bei den Tätern tatsächlich handelt…

    Kritik:
    Die Briten haben es mal wieder drauf: Mit ihrem neuesten Entführungsthriller „Spurlos“ liefern die nämlich einen knallharten Streifen ab, bei dem eine junge Frau des Geldes wegen entführt wird und nach Strich und Faden gedemütigt wird. Mit einem perfekten Drehbuch und geschickten Bildern schafft es der Film, den Zuschauer durchgehend zu fesseln. Doch alles der Reihe nach…

    Stumme Entführer
    Alles beginnt mit der besagten Entführung, die möglichst detailvoll und zugleich atmosphärisch dargestellt wird. Mit einem Sack über den Kopf wird Alice Creed per Lieferwagen in ein Schlafzimmer gebracht und gefesselt. Bis dahin bleiben die Entführer nahezu stumm, gesprochen wird nur, wenn unbedingt nötig. Damit schafft es „Spurlos“, die Szenen und Handlungen für sich sprechen zu lassen und lässt die Interpretation allein beim Zuschauer. Besonders intensiv wird das Dargestellte gerade deshalb, weil der Zuschauer jederzeit anhand des Geschehens erahnen kann, welche Motive die Entführer wohl haben. Doch Vorsicht: Die Hintergründe sind nicht so einfach gestrickt, wie es zunächst scheint.

    Charakterzeichnungen mit Wendungen
    Besonders gelungen sind nämlich die hervorragenden Charakterzeichnungen, die immer wieder mit Wendungen zu punkten wissen. Sind es am Anfang noch die beiden Entführer, die ganz offensichtlich das Ziel haben, möglichst viel Geld zu kassieren, wird die Beziehung zwischen dem Opfer und einem der Entführer schnell zu einem offenen Geheimnis. Und auch dabei soll es nicht so einfach bleiben, denn „Spurlos“ hat für uns Überraschungen übrig, mit denen nun wirklich niemand gerechnet hat. Damit entwickelt sich der Thriller zu einem unvorhersehbaren Meisterwerk, dessen Ende bis zum Schluss völlig offen bleibt und nie langweilig wird. Durch geschickten Aufbau des Drehbuchs werden die Wendungen außerdem geschickt in die Handlung und die Charaktere eingebaut, sodass der komplette Ablauf stets glaubwürdig und nie künstlich wirkt. Damit ist dem Film definitiv eine perfekte Inszenierung gelungen, die niemand verpassen sollte.

    Demütigende Bilder
    Abgerundet wird das Filmerlebnis außerdem von den eindrucksvollen und nahegehenden Bildern, die perfekt darlegen, wie sich das Opfer in diesem Moment fühlen muss. Obwohl keine wirklich übermäßig brutalen Szenen gezeigt werden, können wir die Demütigung, welche die Frau bei ihrer Entblößung empfinden wird, jederzeit nachempfinden. Völlig ausgeliefert mit einem Sack über den Kopf, muss sie über sich ergehen lassen, wie sie von den Entführern ausgezogen wird und in einen Plastikbehälter pinkel muss. Die Bilder sprechen an dieser Stelle für sich und benötigen gar keine weiteren Worte. Durch die geschickte Wahl einer hübschen Schauspielerin, die nackt auf dem Bett liegen außerdem gewisse optische Reize entfalten kann, bekommt der Film dann auch noch einige vermeintliche sexuelle Motive verpasst, die den Zuschauer regelmäßig in die Irre führen. So spielt „Spurlos“ mit seinen Richtungswechseln, damit oben genannte Wendungen überhaupt erst zustande kommen. „Spurlos“ sollte man also nicht verpassen.

    Fazit:
    Meisterhafter Entführungsthriller, der den Zuschauer mit seinen vielen überraschenden Wendungen immer wieder in die Irre führt. Damit ist „Spurlos“ zu einem absolut sehenswerten und spannungsgeladenen Meisterwerk geworden.