Spring |
Land/Jahr: USA 2014 |
Genre: Horror |
Regie: Justin Benson Aaron Moorhead |
Darsteller: Lou Taylor Pucci Nadia Hilker Shane Brady |
FSK: ab 16 Jahren |
Dauer: 109 Minuten |
Kaufstart: 8. Oktober 2015 |
Label: Koch Media |
Nach dem qualvollen Tod seiner krebskranken Mutter, gibt es eigentlich nichts mehr, was Evan in seiner Heimat Kalifornien noch hält. Eine Familie hat er durch ihren Tod nun überhaupt nicht mehr und auch sein bester Freund ist eher dauerbetrunken, als tatsächlich für ihn da. Dass er dann auch noch in eine Prügelei verwickelt wird und prompt eine Anzeige wegen Körperverletzung am Hals hat, macht die Situation nicht gerade einfacher. Für Evan ist der nächste Schritt vollkommen klar: Er möchte dieses Leben endlich hinter sich lassen und in eine neue Heimat aufbrechen. Im fernen Italien versucht er nun ein neues Leben zu beginnen, die erste einfache Arbeit anzunehmen und etwas ganz Neues kennenzulernen. Das passiert sogar schneller, als er für möglich gehalten hätte, denn bereits in einer der ersten Nächte lernt er seine vermeintliche Traumfrau kennen, die ihm fortan den Kopf verdreht. Dumm nur, dass Evan noch gar nicht ahnt, welch dunkles Geheimnis dieses mysteriöse Geschöpf verbirgt, das sich gelegentlich wortwörtlich in ein Monster verwandelt…
Kritik:
Wer einmal in Italien war, vermisst es ziemlich schnell. Die engen Gassen in den historischen Altstädten, die völlig anderen Essgewohnheiten und die besondere Mentalität der Italiener zwischen all dem sympathischen Chaos. Dass die Kaninchen, die wir dort in zahlreichen Trattorien als Leckerbissen finden, allerdings noch einen ganz anderen Zweck erfüllen können, möchte uns „Spring“ näher bringen.
Liebesfilm mit Creature Horror
Der amerikanische Horrorfilm „Spring“ entführt uns dazu – wie der Name schon sagt – im Frühling ins ferne Italien, wo wir die kleinen Gassen noch ganz ohne viele Touristen erleben können. Wenn die Küstenstädte noch ihren puren italienischen Charme versprühen, mögen allerdings auch die blutigen Szenen noch nicht so recht auftauchen. Der Film der Regisseure Justin Benson und Aaron Moorhead ist nämlich auf den ersten Blick gar nicht so furchteinflößend, wie wir eigentlich gedacht hätten. Stattdessen handelt es sich um eine richtig süße und herzergreifende Liebesgeschichte, wie wir sie aus dem schwedischen Vampirfilm „So finster die Nacht“ kennen. Nur das Setting ist ein bisschen anders und auf sehr sympathische Weise einladend. Es geht um den typischen jungen Mann, der die Gefühle stets über jegliche Zweifel stellt und sich prompt nicht nur in eine Frau verliebt, sondern auch in ein Monster. Wie einst der Junge in dem schwedischen Horrorfilm erkennt auch er bald die wahren Hintergründe hinter seiner Geliebten und möchte sie – trotz des ersten Schreckens und der Gefahren – auf keinen Fall wieder gehen lassen.
Die wahre Liebe
Der Horror steht bei diesem Film also keineswegs im Mittelpunkt, sondern viel mehr das klassische Liebesdrama um die wahre Liebe und die entstehenden Schwierigkeiten, wenn man feststellt, dass die eigene Freundin zur Gefahr für Leib und Seele werden könnte und nachts durch die Gassen streift, um sowohl Kaninchen, als auch andere Mitmenschen zu ermorden. Damit ist natürlich auch klar: Bei “Spring” handelt es sich definitiv nicht um einen schockierenden Slasher für Gore-Fans, sondern eher um einen „sanfteren“ Horrorfilm mit viel emotionaler Dramatik und einem kleinen Fantasy-Touch. Denn das Creature Design in diesem Horrorstreifen kann sich wahrlich sehen lassen und zeugt nicht nur von handwerklichen Fähigkeiten, sondern auch von einer gewissen Kreativität. Dass die beiden Regisseure dabei außerdem auf allzu viele CGI-Effekte verzichtet haben und oftmals doch lieber per Hand an die Sache herangehen, macht den Film umso sympathischer und lässt ein wenig klassisches Feeling aufkommen. So kann man sich auch ohne Effekthascherei auf die Geschichte und die Charaktere konzentrieren, bekommt aber dennoch faszinierende Verwandlungsszenen geboten. Ein bisschen eklig ist „Spring“ schließlich an manchen Stellen dann doch. In diesem Sinne: Wer schon „So finster die Nacht“ und vergleichbare Filme mochte, wird auch diesen Streifen ziemlich schnell lieben.
Fazit:
Liebesfilm trifft Creature Horror: Anstelle von gruseligen oder brutalen Slasherszenen, punktet „Spring“ mit einer aufwühlenden Liebesgeschichte zwischen einem Auswanderer und einer gefährlichen Kreatur der Nacht. Ein Spaß für Freunde von „So finster die Nacht“ und vergleichbaren Filmen.