Special ID |
Land/Jahr: HK 2013 |
Genre: Martial Arts |
Regie: Clarence Fok |
Darsteller: Donnie Yen Jing Tian |
FSK: ab 16 Jahren |
Dauer: 99 Minuten |
Kaufstart: 14. August 2014 |
Label: Universal Pictures |
Bereits seit Jahre arbeitet der Hongkonger Polizist Zilong Chen erfolgreich undercover in der Hooliganszene seiner Stadt. Eng verbrüdert mit den größten Verbrechern genießt er vollstes Vertrauen und steht kurz davor, so manchen Gangster endlich hinter Gitter zu bringen. Doch um nicht mehr ständig der Gefahr ausgesetzt zu sein, möchte er seinen Job endgültig an den Nagel hängen und wieder in den normalen Polizeidienst zurückkehren. Bis es soweit ist, muss er allerdings in einem anderen Bezirk noch den Überläufer Sunny erledigen – und soll diesen Auftrag sowohl von der Polizei, als auch von seinem Gangsterboss aus ausführen. Dumm nur, dass die Kollegen aus dem benachbarten Bezirk ihm die Arbeit gerne einmal erschweren und damit nicht nur seine Tarnung in Gefahr gerät, sondern auch seine Mutter plötzlich zur Zielscheibe werden könnte…
Kritik:
Denkt man an Martial Arts-Streifen aus China, kommt den meisten Menschen dabei vor allem Jackie Chan in den Sinn. Der bekommt aber bereits seit einigen Jahren nur noch kleinere Rollen in B-Produktionen und wurde längst von neuen Stars der asiatischen Kampfkunst ersetzt. Vor allem Donnie Yen hat sich da etabliert und genießt einen hohen Bekanntheitsgrad.
Hollywood meets Hongkong
Dass er den mittlerweile in die Jahre gekommenen Altstar gerne ersetzen darf, wird schnell klar: Donnie Yen ist einfach (etwas) jünger, frischer, schneller, gelenkiger und vor allem: Er hat die richtig harten Actionszenen drauf. Dass seine Martial Arts-Kämpfe dementsprechend ein hohes Tempo an den Tag legen können und jeder seiner Schläge und Tritte sitzt, sollte klar sein. Es gibt kaum einen Film mit ihm, in dem seine Gegner nicht hinterher mit blutendem Gesicht aus der Sache herausgehen. Allerdings verzichtet „Special ID“ auch ein wenig auf allzu brutale Erwachsenenaction. Ganz so heftig, wie einst im Jahre 2005 bei seinem Action-Meisterwerk „Killzone SPL“ wird es somit nicht. Kein Wunder, denn dieses Mal orientiert sich der Streifen eher an amerikanischen Hollywood-Vorbildern. Hochglanz-Bilder vor der beleuchteten Skyline von Hongkong, rasante Verfolgungsjagden auf vier Rädern und packende Nahkampfaction stehen an der Tagesordnung. Und das mit einer Story, die wir aus Hollywood ebenso gut kennen: Ein Undercover-Cop, dessen Tarnung droht, aufzufliegen.. nichts neues, aber mit erstaunlichen Qualitäten, die beweisen, dass sich die chinesische Filmindustrie nicht mehr vor den Amerikanern verstecken braucht.
Frauenpower aus China
Interessanterweise darf Donnie Yen in „Special ID“ allerdings nicht ganz alleine antreten. Tatkräftige Unterstützung erhält er schließlich von weiblicher Seite: Jing Tian übernimmt die zweite Hauptrolle und zeigt sich überaus selbstbewusst, zielsicher und kampferprobt. Sie weiß, was sie will und bringt damit eine Rolle ins Spiel, die hinsichtlich weiblicher Emanzipation den westlichen Vorbildern haushoch überlegen ist. Ganz und gar keine junge Frau, die lediglich als optischer Aufreißer dient oder das verliebte Mädchen spielt, das vom starken Mann gerettet werden muss. Ganz im Gegenteil: Jing Tian darf selbst einmal die Heldenrolle übernehmen und ihren Schützling Donnie Yen nur allzu häufig mal aus der Patsche helfen – und da kann sie es auch hinsichtlich der Kampfszenen durchaus mit dem Martial Arts-Künstler Yen aufnehmen. Eigentlich würden wir uns ja auch aus anderen Ländern mehr solcher coolen Powerfrauen wünschen, zu denen manche Männer mit glänzenden Augen aufsehen.
Fazit:
Statt ultrabrutaler Kampfaction präsentiert uns Donnie Yen rasante Action im Hollywood-Stil und bekommt sogar tatkräftige weibliche Unterstützung. Das mag den Fans seiner früheren Streifen vielleicht etwas zu soft sein, liefert aber einen coolen Mix aus effektgeladener Inszenierung und schnellen Stunts.