Singularity |
Land/Jahr: USA / CH 2017 |
Genre: Science-Fiction |
Regie: Robert Kouba |
Darsteller: John Cusack Jeannine Wacker Julian Schaffner Carmen Argenziano |
FSK: ab 12 Jahren |
Dauer: 89 Minuten |
Kaufstart: 6. Juni 2018 |
Label: EuroVideo |
In nicht allzu ferner Zukunft gehören Roboter längst zum Alltag. Sie helfen in den Haushalten aus, bevölkern die Straßen und sind praktisch bei jeder Privatperson im Besitz. Inzwischen allerdings wird die Technologie auch vermehrt für militärische Zwecke verwendet, bei denen immer mehr Menschen ums Leben kommen. Aus diesem Grunde wurde erstmals eine echte künstliche Intelligenz geschaffen, die fortan alle Probleme der Menschheit lösen und Kriege gänzlich verhindern soll. Dumm nur, dass sie offenbar die Ausrottung der Menschheit als Lösung für den Planeten betrachtet und praktisch über Nacht fast die gesamte Zivilisation vernichtet hat. Die wenigen noch überlebenden haben sich im Untergrund in eine verborgene Stadt namens Aurora zurückgezogen. Doch die Maschinen haben längst weiter entwickelte Androiden geschaffen, die von den Menschen nicht mehr zu unterscheiden sind und ihre Gesellschaft infiltrieren können….
Kritik:
Robotik und künstliche Intelligenz lösen selbst in der heutigen Zeit noch Angstgefühle bei vielen Menschen aus. Bereits vor einigen Jahrzehnten inszenierten Filme ein verheerendes Untergangsszenario, bei denen die Menschheit von den Maschinen unterdrückt wird. Und selbst der kürzlich verstorbene Physiker Stephen Hawking warnte seiner Zeit vor der künstlichen Intelligenz. Kein Wunder, dass der Stoff noch immer überaus beliebt ist – erst recht, wenn die Robotik womöglich bald die Jobs übernimmt.
Der Low-Budget-Terminator
Ein solches Untergangsszenario zeigt uns somit auch „Singularity“ und handelt einmal mehr von einer bereits seit langem bekannten Story: Inhaltlich ist der Science-Fiction-Streifen schon fast identisch zu dem im Jahre 1984 erstmals erschienenen „Terminator“. Auch hier bekommt es die Menschheit mit einer überlegenen künstlichen Intelligenz zu tun, die sich verselbstständigt und gegen ihre Schöpfer richtet. Und auch hier ist sie in der Lage, sowohl Roboter als auch Kriegsmaschinerie zu bedienen und damit die Menschheit aktiv anzugreifen. Schade ist allerdings, dass „Singularity“ dabei weder interessante Überraschungen zu bieten hat, noch hinsichtlich des Budgets auch nur ansatzweise mithalten könnte. Die Kulissen wirken viel zu einfach, die CGI-Effekte sind mehr als deutlich erkennbar und auch die schauspielerischen Leistungen können nicht ansatzweise mit denen des Klassikers mithalten.
Abenteuer statt Gesellschaftskritik
Noch mehr schade ist es, dass „Singularity“ auf die gesellschaftlichen Hintergründe praktisch kaum eingeht und auf Sozialkritik eigentlich gänzlich verzichtet. Lediglich in einem kurzen Prolog geht der Streifen auf die Vorgeschichte und die Ursachen der Situation ein, beschäftigt sich aber nur geringfügig mit der Frage, warum die Robotik und künstliche Intelligenz überhaupt Einzug in das alltägliche Leben gefunden hat. Auch die Motive, eine künstliche Intelligenz über die Menschheit regieren zu lassen, werden nur sehr oberflächlich angeschnitten, wodurch insgesamt eine doch eher dünne Story entsteht. Für den mitdenkenden und anspruchsvollen Science-Fiction-Fan mag das insgesamt zu wenig sein, denn von Komplexität kann man bei „Singularity“ kaum sprechen.
Die verbotene Liebe
Stattdessen konzentriert man sich etwas zu stark auf ein Abenteuer mit einer doch arg klischeehaften Liebesgeschichte. Da macht „Sturm der Liebe“-Darstellerin Jeannine Wacker zwar eine insgesamt gute Figur, schafft es aber nicht, das eher dünne Drehbuch zu retten. Dass es schließlich sowohl an Ideen, als auch an Budget mangelte, wird schließlich deutlich, wenn es mit relativ unspektakulären Aufnahmen meistens nur durch einen gewöhnlichen Wald geht, ohne dass futuristische Technologien in allzu großem Umfang zu sehen wären. Spektakuläre Aufnahmen von Wolkenkratzern gibt es nur wenige, auf zukünftige Technologien wie etwa fliegende Fahrzeuge muss der Zuschauer gar fast gänzlich verzichten. Da mag vielleicht sogar der eingefleischte Science-Fiction-Fan insgesamt etwas enttäuscht sein – zumal selbst aktuelle Videospiele einen optisch aufwändigeren und umfangreicheren Eindruck machen. Die mehr als einfallslose Lovestory zwischen einer Menschenfrau und einem Androiden setzt in Sachen Klischees dann gar noch einen oben drauf. Damit entpuppt sich „Singularity“ als eher schwacher „Terminator“-Abklatsch.
Fazit:
Das Zusammentreffen einer „Sturm der Liebe“-Darstellerin mit John Cusack mag zwar an sich schon eine Besonderheit sein, das sichtbare niedrige Budget und das dünne Drehbuch dieses „Terminator“-Abklatsches können aber auch diese beiden leider nicht retten.
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