Bereits seit Jahren ist Heather gemeinsam mit ihrem Vater Harry auf der Flucht, schon fünf Mal hat sie ihren Namen geändert. Doch die Albträume suchen sie immer noch heim und geben eine Aussicht vor dem Grauen und der Finsternis, vor der sie schon seit langem flüchten. Verfolgt von einem bösartigen Orden muss sie alles daran setzen, nicht mehr mit ihrer dämonischen Zwillingsschwester vereint zu werden und vor allem nicht in die Fänge der bösen Geister zu geraten. Dumm nur, dass plötzlich ihr Vater von der Finsternis entführt wird und es nur noch eine Möglichkeit gibt, ihn zu retten: Sie muss nach Silent Hill zurückkehren…
Kritik:
Im Videospielsektor gehört „Silent Hill“ noch heute zu den berühmtesten und beliebtesten Horror-Franchises. Nun geht mit „Silent Hill Revelation“ der zweite Teil an den Start, sodass wir Heather erneut in der Stadt des Grauens erleben dürfen. Das ist sogar erstaunlich gut gelungen.
Das Mädchen aus dem Spiel
Regisseur Michael J. Bassett hat sich nämlich richtig viel Mühe dabei gegeben, die Videospielwelt möglichst detailgetreu nachzubilden. Mit der süßen blonden Hauptdarstellerin Adelaide Clemens hätte man die Besetzung kaum besser wählen können, denn sie spielt ihre Rolle nicht nur sehr natürlich und authentisch, sondern sieht ihrem Vorbild verblüffend Ähnlich. Angefangen beim Gesicht, über Frisur und Outfit könnten wir die beiden problemlos verwechseln und finden sofort einen Wiedererkennungswert. Dafür ist man mit der Story dann vergleichsweise sparsam umgegangen. Die nämlich ist schnell erzählt und beschränkt sich größtenteils auf einen Orden, der seine Geister losschickt, um Heather in die Stadt des Bösen zu locken – inhaltlich ist das locker in einer halben Stunde erzählt, danach folgt Dauer-Gemetzel und ganz viel Action-Horror. Das hat zwar Wirkung, ist inhaltlich aber doch etwas dünn.
Dreckiger Grusel
Umso besser also, dass „Silent Hill Revelation“ bei den Horror-Effekten seine großen Stärken zeigt. Durch fast den gesamten Film zieht sich ein bräunlicher Farbton, der die Szenen insbesondere in Horror-Momenten noch düsterer erscheinen lässt und einen deutlichen Kontrast zwischen harmlosen Alltagsszenen und bedrohlichem Unterwelt-Horror aufbaut. Hier spielt der Film zudem mit seinen Effekten: Häufig sind Gegner und unheimliche Phänomene unscharf und vorbeihaschend dargestellt, man spielt mit Unschärfeeffekten und zieht uns in eine verschwommene Traumwelt, die erstaunlich angsteinflößend und lebendig wirkt. Das hat einen Grund, denn Bassett ist richtig verliebt in jedes kleinste Detail am Set. Herunterhängende Objekte, kleinste Spielzeuge, Alu-Folie, der richtige Bodenbelag, mysteriöse Gegenstände – alles passt so richtig ins Bild und wir finden während den Horror-Szenen keine einzige Stelle mehr, die noch der realen Welt entsprungen zu sein scheint. Da verzichtet man dann neben extrem guten Masken auch nicht auf großartige CGI-Effekte, welche die Finsternis umso eindrucksvoller erscheinen lässt und die ganze Umgebung von der Dunkelheit aufsaugt. Eines steht also fest: Trotz dünner Story bietet „Silent Hill Revelation“ extrem gute Atmosphäre und dürfte daher vor allem bei Grusel-Fans, die auf Geister und Übernatürliches stehen, sehr schnell begeistern. Tolle Umsetzung der Spielewelt.
Fazit:
Atmosphärische Videospiel-Verfilmung mit relativ dünner Story, aber herausragenden Horroreffekten und verblüffenden Details.