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    Shocking Shorts 2014

    Shocking Shorts 2014


    Land/Jahr:
    D 2014
    Genre:
    Horror
    Regie:
    Diverse
    Darsteller:
    Ludwig Blochberger
    Olaf Krätke
    David Heim
    FSK:
    ab 18 Jahren
    Dauer:
    145 Minuten
    Kaufstart:
    10. Juli 2014
    Label:
    Concorde

    Es muss nicht immer eine große Kinoproduktion in Spielfilmlänge sein, um Menschen zu fesseln, zu begeistern und zu schockieren. Manchmal reichen dafür auch schon zehn bis fünfzehn Minuten aus, um eine Geschichte zu erzählen, die unter die Haut geht. Nachdem zunächst eine Austauschschülerin in einem chinesischen Restaurant auf ganz besondere Spezialitäten trifft, begegnet der OP-Arzt eines Krankenhauses seinem eigenen Erzfeind auf dem Operationstisch, spielen verzweifelte Menschen beim russischen Roulette um ihr Leben und wird ein Pfarrer auf skrupellose Weise mit seiner eigenen dunklen Vergangenheit konfrontiert. Bei den „Shocking Shorts Awards“ von NBC Universal und nach einem festen Sendeplatz beim Pay-TV-Sender 13th Street kommen wir nun auch im Heimkino in den Genuss der zehn besten Horror-Kurzfilme, die das aktuelle Jahr bisher zu bieten hatte.

    Kritik:
    Man sollte sich angesichts der recht kurzen Länge von 5 – 20 Minuten nicht täuschen lassen, denn tatsächlich reicht das vollkommen aus, um eine vollständige und spannende Geschichte mit Tiefgang zu erzählen. Da schafft es sowohl der kürzeste mit knapp 5 – 6 Minuten ebenso zu überzeugen, wie der längste Streifen mit seinen etwa 21 Minuten. Doch während wir größtenteils echte kleine Perlen zu sehen bekommen, kann nicht jeder Streifen die Qualität aufrecht erhalten.

    Leichter Horror mit großem Effekt
    Insgesamt sieht man den Filmen natürlich allesamt an, dass sie nicht mit dem größten Budget produziert wurden. Besonders viele und aufwändige Goreszenen gibt es daher nicht, sodass man keinen der zehn Horrorfilme tatsächlich als richtig schockierend und ultrabrutal bezeichnen könnte. Stattdessen konzentrieren sich die jeweiligen Regisseure eher auf eine aussagekräftige Story, um aus den wenigen Möglichkeiten eine tolle Geschichte zu konstruieren. Und das gelingt ihnen tatsächlich – teils mit klassischen Methoden, teilweise aber auch mit hochinnovativen Stilmitteln. Zu Beginn dürften Horrorfans daher mit eher bekanntem Material konfrontiert werden, etwa einem Restaurant für Kannibalen, in dem die eigene Aushilfskraft prompt zur Hauptspeise wird. In einem anderen etwas kürzeren Filmchen trifft hingegen eine verlorene Seele auf ihre eigene Leiche, die gerade von ihrem Mörder vergraben wird. Verstörend ist das alles, doch echte Begeisterung kommt dann erst bei den letzten Streifen auf, die tatsächlich gut beim Award abräumen konnten.

    Spaß für Fetischisten
    Etwas ungewöhnlicher und eigentlich so gar nicht ins Horrorgenre passend wird es dann beim etwa 15-minütigen Kurzfilm „Anti Cupido“. Hier werden dann doch eher Fetische, SM-Praktiken und Beziehungsprobleme aus überaus kontroverse und witzige Art und Weise auf die Schippe genommen. Ein in Lederkostümen verkleideter Einbrecher hat es sich darin zur Aufgabe gemacht, streitenden Paaren in ihrem Liebesleben zu helfen, in dem er sie Extremsituationen aussetzt – etwa der Todesangst vor einem Einbrecher im Sadomaso-Anzug und mit Armbrust bewaffnet. Damit gehört „Anti Cupido“ definitiv zu den schrägsten Filmchen, die wir je gesehen haben und dürfte unbedingt einen Blick wert sein. Etwas mutiger dann beim Siegerfilm „Abbitte eines Mörders“, in dem vor allem die Kirche doch so einiges an Fett weg bekommt. Ein Mörder kommt zur Beichte und erpresst den Pfarrer mit dessen eigener schrecklicher Vergangenheit, um ihm beim Selbstmord behilflich zu sein. Eine klare und sehr radikale Anspielung auf die Kindesmissbrauchsskandale innerhalb der katholischen Kirche. Und damit verdient der wohl beste Film der „Shocking Shorts Awards“. Falls man sich also mit Kurzfilmen anfreunden kann und das Horrorgenre sowieso mag, sollte man sich diese Kurzfilmkollektion ganz sicher nicht entgehen lassen.

    Fazit:
    Die zehn besten Horror-Kurzfilme der „Shocking Shorts Awards“ haben definitiv die ein oder andere Perle zu bieten. Für Genrefans absolut empfehlenswert.