Die beiden Kumpels Lukas und Mark wollen endlich mal wieder einen feucht fröhlichen Abend erleben, zumal sie schon seit langem keine Frau mehr abbekommen haben. Nach erstem Viagra- und Drogenkonsum machen sie sich also prompt auf den Weg zur Party ihres Lebens. Im nahegelegenen SM-Bordell können sie schließlich einmal so richtig die Sau raus lassen und sich all ihren geheimen Fantasien hingeben und sich von den Dominas so richtig einheizen lassen. Der Spaß soll jedoch nicht allzu lange anhalten, denn die Damen verwandeln sich kurzerhand in blutrünstige Zombies, während der Metzger im Keller das anspruchsvolle Essen mit Menschenfleisch zubereitet. Noch ahnen sie jedoch gar nicht, dass das wahre Grauen vor der Tür wartet: Die Tochter des Satans, die einst vor vielen hundert Jahren in Selbstjustiz qualvoll hingerichtet wurde, ist auf der Suche nach 666 Opfern, um endlich ihren Vater erneut zum Leben zu erwecken…
Kritik:
Es gibt Regisseure, die haben wahrlich den Ruf, zu den schlechtesten Filmemachern des Landes zu gehören. Neben dem berühmten Uwe Boll mag da sicherlich auch der Horror- und Splatterregisseur Olaf Ittenbach dazu gehören, der mit seinen Low-Budget-Filmen und ekelhaften Gore-Effekten vor allem bei einer ganz speziellen erwachsenen Zielgruppe seine Anhänger findet. Mit „Savage Love“ hat er seine Ernsthaftigkeit wohl gänzlich über Bord geworfen.
Udo Lindenberg jagt Zombies
Nachdem Ittenbach vor einigen Jahren mit „Chain Reaction“ ja durchaus noch überzeugen konnte, betrachtet er seinen neuesten Streifen „Savage Love“ wohl eher als eine Form von Kuriositätenkabinett. Eine wirklich anspruchsvolle Handlung konnten wir jedenfalls bei diesem Film nicht erkennen, handelt es sich doch lediglich um die wohl hässlichsten Menschen, die man auftreiben konnte, die in einem SM-Bordell gegen Dämonen und Zombies antreten. Dass ausgerechnet Weihwasser als Schutz gegen die Kreaturen hilft und die Protagonisten sich ganz gemütlich vor dem Haus platzieren können, um dann seelenruhig mit einer Schrotflinte loszuballern, mag schon etwas skurril erscheinen. Spätestens wenn jedoch der eigentliche Held des Films als Pfarrer im Udo Lindenberg-Kostüm mit starker Bewaffnung und sinnentblößten Bibelzitaten auftaucht, müssen wir uns vor Idiotie des Filmes schon fast das Lachen verkneifen. Mit anderen Worten: „Savage Love“ ist eine Beleidigung an der Intelligenz des Zuschauers – aber andererseits so bescheuert, dass der Film zumindest ein paar Schmunzler zu bieten hat.
Attacke der Sinnlosigkeit
Man kann diesen Horrorstreifen sicherlich getrost als Trash bezeichnen. Nichts anderes ist „Savage Love“ schließlich, denn hier werden total abgedrehte und selten dämliche Szenen aneinander gereiht. Dass die Darsteller dabei in etwa die schauspielerischen Qualitäten von Pornodarstellern haben, mag uns im Nachhinein dann auch nicht mehr so sehr stören. Früher oder später belustigen wir uns nur noch über die Tatsache, dass Dämonen und Zombies mit schlechten Masken und Effekten über ihre 666 Opfer herfallen, obwohl in dem Bordell vielleicht geschätzte 15 Menschen anwesend sind – wo dann all die anderen Opfer herkommen sollen, bleibt uns bis zum Schluss schleierhaft. Die meisten Zuschauer werden aber vermutlich spätestens nach einer halben Stunde wieder mit dem Kopf schüttelnd abschalten, weil sie diesen Humbug einfach nicht bis zum Ende ertragen können – es empfiehlt sich also womöglich der Konsum von größeren Mengen Alkohol, um „Savage Love“ genießen zu können. Immerhin eines macht Ittenbach aber gut: Manche Gore-Szenen, wenn beispielsweise der hauseigene Metzger das Fleisch von einem Skelett zieht, um es anschließend in einem Fleischwolf zu verarbeiten, können sich durchaus sehen lassen und sorgen für den nötigen Ekelfaktor. Besser wäre wohl gewesen, Ittenbach hätte seinen Film gänzlich im Metzger-Keller gedreht, dann würden zumindest die Effekte schocken, wenn die Handlung schon nichts taugt.
Fazit:
Religiöser Splatter-Trash mit Dämonen-Jäger im Udo Lindenberg-Kostüm, dessen Sinnlosigkeit den Zuschauer beinahe zum Lachen bringt. „Savage Love“ sollte man auf gar keinen Fall ernst nehmen.