Running with the devil |
Land/Jahr: USA 2019 |
Genre: Action |
Regie: Jason Cabell |
Darsteller: Nicolas Cage Laurence Fishburne Cole Hauser Peter Facinelli Adam Goldberg |
FSK: ab 16 Jahren |
Dauer: 100 Minuten |
Kaufstart: 16. Juli 2020 |
Label: Koch Films |
Auf den weiten Wegen des Drogenschmuggels zwischen dem südamerikanischem Dschungel und den Straßen der Vereinigten Staaten wird Kokain gestreckt. Das passt dem Drogenboss gar nicht, denn zahlreiche seiner Endkunden sterben qualvoll an einer Überdosis. „The Cook“ höchstpersönlich soll deshalb der Sache nachgehen und die Lieferkette bis zu ihrem Ursprung zurückverfolgen, um das Problem endgültig zu beseitigen. Dumm nur, dass ihm dabei längst auch eine ehrgeizige DEA-Agentin auf den Fersen ist, dessen Schwester ebenfalls vor kurzem an dem gestreckten Stoff verreckt ist…
Kritik:
Für gewöhnlich ist der einstige Superstar Nicolas Cage inzwischen für eher kleinere und nicht immer ganz überzeugende Rollen bekannt. Dass er dabei allerdings einen weiteren, ebenso namhaften Schauspieler zur Seite gestellt bekommt, kommt nicht alle Tage vor. In „Running with the devil“ bekommt es Cage daher mit „Matrix“-Star Laurence Fishburne zu tun, die sich beide dem mittelamerikanischen Drogenschmuggel hingeben sollen.
Der Weg des Kokains
Und der kann ganz schön weitläufig sein, denn für einen Film mit vergleichsweise niedrigem Budget nimmt „Running with the devil“ eine ganz schön weite Reise auf sich. So eine Lieferkette des Drogenhandels ist schließlich ziemlich lang – von der Plantage über den Kurier, bis hin zu Zwischenhändlern, die den Stoff an die Drogendealer und letztendlich die Junkies auf der Straße bringen, wollen schließlich so einige mitverdienen. Der neueste Actionfilm geht darauf recht detailliert ein, manchmal vielleicht sogar ein bisschen zu detailliert. Einen inszenatorischen Vorteil hat das aber allemal: „Running with the devil“ hat so perfekte Möglichkeiten, gleich drei Perspektiven auf einmal einzubauen, wenn wir sowohl den Plantagenarbeitern, als auch dem „Qualitätsprüfer“ und dem Endverteiler abwechselnd gleichermaßen über die Schulter schauen dürfen. Und hin und wieder darf sogar die Drogenfahndung ein bisschen durchs Bild huschen.
Träge Drogenfahndung
Das Problem dabei: Die regelmäßigen Standortwechsel mit ihren hübschen Bildern aus dem mittelamerikanischen Dschungel sind zwar schön anzusehen, aber nicht immer besonders spannend. Vor allem Nicolas Cage wirkt dabei einmal mehr deutlich unterfordert, wenn seine Hauptaufgabe lediglich darin besteht, verschiedene Standorte zu begutachten und nach ein paar Kommentaren kurz darauf auch wieder abzureisen. Ähnlich trocken geht es jedoch leider auch bei den anderen Schauplätzen zur Sache: Das Gefühl, dass die Drogendealer hier tatsächlich von der DEA-Agentin, die eine durchaus relevante Rolle in diesem Film einnimmt, gejagt werden, kommt nur selten auf. Bequemlichkeit steht eher im Vordergrund des Films – und damit auch die Spannungsarmut. „Running with the devil“ ist bezüglich seiner Dramaturgie dann doch Welten entfernt von einem „Sicario“.
Ein Film ohne Helden
Einen kleinen Reiz behält der Streifen dann aber doch: „Running with the devil“ gehört zu den wenigen Werken, die vollkommen ohne einen echten Helden auskommt. Hier gibt es keinen „Guten“, praktisch alle relevanten Figuren sind ausschließlich böse. Das kann überraschenderweise dabei sogar seinen ganz eigenen Stil haben, denn wenn sich die Bösewichte hier gegenseitig erschießen, dürfen wir erfrischenderweise auf allzu langes Gerede und moralisches Klischee-Geschwafel verzichten. „Running with the devil“ kommt erstaunlich wenig zögernd daher und punktet durch die Abwesenheit jeglicher Hoffnungsmomente oder gar Happy Ends auch mit einem Verzicht auf vorhersehbare Filmklischees. Trotz der Spannungsarmut bekommt die Trockenheit dieses unterkühlten Actionfilms dadurch immerhin einen kleinen Unterhaltungswert.
Fazit:
Der neueste Streifen mit Nicolas Cage ist wie erwartet auch dieses Mal kein Meisterwerk und langweilt auf Grund seiner ständigen Standortwechsel mit regelmäßiger Spannungsarmut. Die Abwesenheit jeglicher guter Helden, verleiht dem ansonsten recht trockenen Actionfilm dann aber doch noch seinen Reiz, der vor allem dank Laurence Fishburne entfaltet wird.
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