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    Run for her life

    Run for her life


    Land/Jahr:
    USA 2010
    Genre:
    Thriller
    Regie:
    Baltasar Kormakur
    Darsteller:
    Dermot Mulroney
    Diane Kruger
    Sam Shepard
    Rosanna Arquette
    FSK:
    ab 16 Jahren
    Dauer:
    90 Minuten
    Kaufstart:
    27. August 2010
    Label:
    Splendid


    Anwalt Paul wartet zusammen mit seiner Frau bereits seit sieben Monaten auf einen passenden Lungenspender für ihre Tochter Chloe. Die Lage scheint bisher aussichtslos, bis plötzlich ein erster Hoffnungsschimmer auftaucht: Der republikanische Politiker James Harrison hat auf unbekannte Weise vor einigen Jahren ein Spenderherz, oder eine Alternativbehandlung gefunden, um weiter zu leben – möglicherweise aber durch illegalen Organhandel. So setzt Paul also alles daran, dessen Kontakte herauszufinden und auch für seine Tochter eine passende Lunge zu finden. Dazu begibt er sich spontan auf den Weg nach Mexiko, in die Fänge von skrupellosen Organhändlern, die notfalls auch bereit sind, über Leichen zu gehen…

    Kritik:
    Fast auf der gesamten Welt gibt es ein Thema, das die Behörden schon seit langer Zeit beschäftigt und nur schwer zu bekämpfen ist: Der illegale Organhandel. Besonders Länder in Südamerika, Indien oder gar China sind hiervon betroffen und melden immer wieder Morde und Entführungen zum Zwecke des Handels mit den Organen der Betroffenen. „Run for her life“ nimmt sich ebenfalls diesem Thema an und führt uns in das heruntergekommene und gefährliche Mexiko, in dem die Straftaten ein deutlich größeres Problem sind, als beispielsweise hier in Deutschland. Besonders betroffen sind laut des Filmes dort die Straßenkinder, welche es in großen Mengen an allen Ecken zu finden gibt. Interessanterweise scheut der Film aber auch nicht davor, politische Züge anzunehmen und prangert gleich die reichen Politiker an, die mit dem nötigen Geld bereit sind, andere Menschen ermorden zu lassen und so die Kriminalität, die sie vorgeben zu bekämpfen, selbst unterstützen. So kommt in „Run for her life“ schnell Kritik auf, bringt aber auch Gewissensfragen mit ein. Wie weit ist man schließlich bereit zu gehen, wenn man Kenntnis von den Machenschaften der Organhändler hat und die eigene Tochter durch diese Vorgehensweise überleben kann. Würde man selbst dafür auch über Leichen gehen und kann man vielleicht auch die Handlungen eines Politikers verstehen? Ist es moralisch bedenklicher, wenn ein reicher Politiker eine solche Straftat unterstützt, als wenn dies ein gewöhnlicher Familienvater für seine Tochter tut? Letztendlich sind es diese Fragen, die den Film durchgehend interessant und spannend machen, denn Action hat der Film nicht einmal wirklich nötig. So baut „Run for her life“ lieber geschickte und aufs nötigste beschränkte Action ein, um die Handlung noch eindringlicher zu gestalten. Gelingen kann das besonders dadurch, dass die wenigen Actionszenen dafür umso gewaltiger ausfallen, da es schließlich um Kinder und knallharte Szenen geht. So wird ein Kind beispielsweise angefahren, nur ihm im Anschluss daran, bei lebendigem Leibe eine Lunge entnehmen zu können und die Tochter der Hauptfigur erstickt an ihrer Krankheit beinahe während dem Sex der Eltern. Kein Wunder also, dass „Run for her life“ oftmals auch sehr emotionale Züge hat und so beim Publikum sicherlich hervorragend ankommen wird – sozialkritischen Tiefgang ist so also kaum mehr nötig, obwohl dieser durchaus stellenweise vorhanden ist.

    Passend aber auch: Die hervorragenden Kulissen und die gekonnten Darstellerleistungen. Besonders die dreckige Optik Mexikos mit dem dazu passenden stimmungsvollen Lichteinsatz kann besonders überzeugen und unterstützt die ohnehin schon „heruntergekommene“ Handlung des Films auf hervorragende Weise. Aber auch die Leistungen des Hauptdarstellers Dermot Mulroney können sich mehr als nur sehen lassen. Er spielt die Rolle des verzweifelten Familienvaters, der sich nach Mexiko begibt, um eine Lunge für seine Tochter zu beschaffen, mehr als nur überzeugen und kann über die gesamte Laufzeit eine solide Leistung abliefern. Dagegen schaut seine Filmfrau Diane Krüger wegen ihrer vergleichsweise kleinen Rolle fast schon schwach aus, obwohl sie eigentlich die bekanntere der Darsteller ist.

    Fazit:
    Spannender und emotionaler Organhandel-Thriller, der sich mit weniger, aber umso eindringlicher Action begnügt und zugleich eine treibend-packende Handlung bietet.