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    Red State

    Red State


    Land/Jahr:
    USA 2011
    Genre:
    Thriller
    Regie:
    Kevin Smith
    Darsteller:
    Michael Parks
    John Goodmann
    Melissa Leo
    Michael Angarano
    FSK:
    ab 18 Jahren
    Dauer:
    85 Minuten
    Kaufstart:
    6. Dezember 2011
    Label:
    Planet Media


    Als Jugendlicher in seiner Experimentierphase ist man zu allen Schandtaten bereit. Selbst vor einem „Vierer“ mit einer reifen Frau und den beiden besten Kumpels schreckt man da nicht mehr zurück. Ausgerechnet ein solches Vorhaben lockt die drei Jungs der örtlichen Highschool in den abgelegenen Wald, in dem sich lediglich ein einsamer Wohnwagen befindet. Doch statt wildem Sex, finden die Jungs dort die wahre Hölle vor, denn kurzerhand werden sie mit Beruhigungsmittel außer Gefecht gesetzt und anschließend in die Kirche einer radikal-christlichen Sekte verschleppt. Dort predigt der ultrakonservative Pfarrer den „Hass allen Sündern“ und fordert seine gläubigen Schäfchen zu allerlei Gräueltaten an vermeintlichen Homosexuellen auf. Doch während die Jungs kurz vor ihrem Ableben stehen, bereitet die Polizei eine große skrupellose und gewalttätige Razzia vor – und die Geiseln befinden sich immer noch mitten im Feuergefecht…

    Kritik:
    Nachdem die gelobten Vereinigen Staaten sich seit Jahren bereits dem angeblichen muslimischen Terror widmen, werden die ultrakonservativen christlichen Gemeinden immer stärker. Da predigen die Priester von der Enthaltsamkeit vor der Ehe und den bösen Sünden der Homosexuellen. Doch was in manchen Gebieten mit Feindlichkeit gegenüber Andersdenkenden beginnt, nimmt anderorts längst gewalttätige Züge an. So auch in dem kleinen Örtchen Cooper’s Dell.

    Die Schäfchen folgen dem Herrn
    Da ist „Red State“ im Vergleich zu den anderen Genrevertretern schon ganz schön mutig, sich erstmals gegen christliche Extremisten zu stellen. Da kommen die Bösewichte nicht mehr aus dem fernen Osten und haben auch keine muslimischen Terrorzellen im eigenen Land, sondern bestehen aus den übertrieben konservativen religiösen Spinnern der Nachbarschaft, die doch allen Ernstes glauben, wovon sie da predigen. Der 11. September 2001 ist da schnell vergessen und die amerikanischen Christ-Religioten werden prompt zu den wahren Verbrechern des Landes degradiert. Während die Konkurrenz sich doch immer wieder auf Gott beruht und seinen Protagonisten die Hilfe zur Bewältigung ihrer Probleme allein mit Gottbezug bewältigt, stellt sich „Red State“ ganz eindeutig gegen das Christentum. Da passt es auch ganz gut, dass ausgerechnet der örtliche Sherrif ebenso homosexuell ist und damit zum klaren Feind der Sektenmitglieder wird. Unterdessen betrachtet der Film die Gefährlichkeit der religiösen Indoktrination, denn sowohl erwachsene Gläubige, als auch Kinder, werden hier als willenlos dumme Schäfchen dargestellt, die ihrem göttlichen „Führer“ nahezu hörig sind. Die Abartigkeit, welche Religionen annehmen können, wir hier mehr als nur deutlich.

    Skrupellosigkeit gegen den falschen Feind
    Dabei wurde die Rollenverteilung ganz und gar nicht nach typischem Schwarz-Weiß-Muster festgelegt, sondern auch die vermeintlich guten Cops haben ihre schlechten Seiten. Denn erst einmal zu Terroristen erklärt, soll schließlich die gesamte Sekte kaltblütig niedergemetzelt werden – auch die Kinder und Geiseln. Damit stellen sich die Charaktere von „Red State“ nicht immer auf eine eindeutige Weise und schockieren darüber hinaus auch noch mit ihrem Vorgehe gegenüber Geiseln und Sektenangehörigen. Wirklich ergreifend ist darüber hinaus die nachvollziehbare Handlung der Geisel, die gar das Leben der Kinder ohne zu zögern ebenfalls aufs Spiel setzen würde. Gnade und Mitgefühl dürfen wir in „Red State“ also von keiner Seite erwarten, was die Wirkung des Filmes erst entfaltet. Nur so können die großen mitreißenden Emotionen entstehen, die den Zuschauer in ihren Bann ziehen und gelegentlich kleine Tabus brechen. Das allein macht den Film außerdem so qualitativ, da die Inszenierung selbst von einem Meisterwerk noch etwas entfernt ist. Alles in allem kann man den Titel allerdings als soliden Thriller mit einer gekonnten Spannung und einer anti-religiösen Haltung betrachten.

    Fazit:
    Ein solider knallharter Thriller, der mit seinem skrupellosen Vorgehen und der radikalen Story auch den eingefleischten Cineasten noch ein wenig schockieren kann.