Die gesamte Welt steht seit vielen Jahren vor einer Bedrohung durch den Cyberwar. Längst sind die Menschen von digitalen Technologien und Computer abhängig, ganze Infrastruktursysteme sind mit dem Internet verbunden, darunter selbst Atomkraftwerke. Während die globale Wirtschaft allmählich am Abgrund steht und der Konflikt mit Nordkorea sich zunehmend ausweitet, geschieht das Undenkbare: Die Stromzufuhr in Amerika wird unterbrochen und die Bevölkerung muss sich fortan mit Kerzen und Batterien versorgen. In der darauffolgenden Nacht ahnen sie jedoch noch nicht, welche Bedrohung wirklich auf die Menschen des Landes wartet: Im Morgengrauen wackeln die Häuser, Fallschirmjäger springen aus den Flugzeugen, Panzer rollen durch die Straßen und ganze Städte werden bombardiert. Die Nordkoreaner haben die Infrastruktur übernommen und die Vereinigten Staaten von Amerika mit Hilfe der Russen an strategisch sinnvollen Punkten besetzt. Nur ein lokales Football-Team bestehend aus patriotischen Jugendlichen wagt es jetzt noch, sich den Invasoren in den Weg zu stellen…
Kritik:
In der realen Welt wird das diktatorische Nordkorea zunehmend zu einem Problem. Noch vor kurzem drohte das dortige Staatsoberhaupt mit einem nuklearen Erstschlag gegen die USA. In der Tat dürfte wohl sicher eher ein umgekehrtes Szenario realistisch sein, zumal die Amerikaner als militärisch wesentlich besser gestellt gilt und Russland sich auch nicht gerade positiv gegenüber den Nordkoreanern geäußert hat. In „Red Dawn“ dürfen wir uns trotzdem ansehen, wie die nordkoreanischen Streitkräfte die amerikanischen Städte besetzen. Ein spannender Kriegsfilm.
Patrioten an der Heimatfront
Der Film beschäftigt sich dabei mit jenem, möglicherweise unwahrscheinlichen Szenario, das wir aus dem Videospiel „Homefront“ bereits kennen: Fallschirmspringer, bestehend aus nordkoreanischen Invasoren greifen die amerikanischen Städte an, Panzer rollen durch die Straßen und die amerikanischen Streitkräfte sind durch die Übermacht der gegnerischen Truppen längst zu Kollaborateuren geworden. Lediglich das Volk selbst hat da noch die Möglichkeit, mit ihrem unbesiegbaren Freiheitswillen, gegen die Angreifer vorzugehen und sich in Widerstandstruppen zu verbünden. Ein paar Jugendliche aus dem örtlichen Football-Verein zappeln da auch nicht lange, besorgen sich schwere Bewaffnung und sorgen für reichlich Chaos unter den Nordkoreanern. Natürlich lässt die Spannung da nicht lange auf sich warten, denn die Perspektive aus Sicht der normalen Bevölkerung, noch dazu in einem solch jungen Alter, mag schnell mitreißend und ein richtiges patriotisches Feeling aufkommen lassen. So mancher junge Erwachsene kann sich da wohl schnell einfühlen und würde wohl am liebsten selbst gegen die – im Film unbestreitbar – bösen Koreaner in die Schlacht ziehen. Dass dabei keinerlei Kritik an den USA zugelassen wird und die amerikanischen Bürger als beinahe unfehlbar dargestellt werden, wird da schnell zur Nebensache, sollte aber dennoch nicht unerwähnt bleiben.
Die Armee der Laien
So richtig realistisch mag „Red Dawn“ dabei aber irgendwie nicht werden. Dass ausgerechnet eine kleine Gruppe von jugendlichen Football-Spielern gegen eine zahlenmäßig stark überlegende nordkoreanische Armee antreten und noch dazu einige Siege einfahren kann, können wir dem Film bei genauerem Nachdenken eigentlich nicht so sehr abkaufen. Die Tatsache, dass die Nordkoreaner über dermaßen viele Soldaten verfügt, dass sie einen Großteil der Vereinigten Staaten besetzen können, trägt darüber hinaus wenig zum Realismusgrad bei: Offensichtlich muss das eigene Land Nordkorea wohl ziemlich leer gefegt sein, wenn die gesamte Bevölkerung in Amerika kämpft? Wie dem auch sei, kann man, sofern der Anspruch nicht allzu hoch ist, hier sehr gute Unterhaltung vorfinden, da „Red Dawn“ mit überaus hohem Tempo überzeugen kann, strategisch durchdacht vorgeht und den klassischen Actionfan vollkommen auf seine Kosten kommen lässt. Langeweile kommt bei diesem Streifen jedenfalls keine auf und als Zuschauer sind wir schnell gefesselt durch die gelungenen Kampfeinsätze auf abwechslungsreichem Terrain, persönlichen Emotionen und einem Chris Hemsworth mit Top-Leistungen. In puncto Darsteller kann „Red Dawn“ nämlich ebenfalls auf ganzer Linie überzeugen.
Fazit:
Einsatz an der Homefront: „Red Dawn“ schildert ein spannendes, aber unrealistisches Szenario einer nordkoreanischen Invasion auf amerikanischem Boden und präsentiert ein Kriegsaction-Erlebnis aus patriotischer Sicht der Normalbevölkerung. Dank hohem Tempo und einem Chris Hemsworth in Bestform mit hohem Unterhaltungswert.