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    Pulse 2

    Pulse 2


    Land/Jahr:
    USA 2008
    Genre:
    Horror
    Regie:
    Joel Soisson
    Darsteller:
    Jamie Bamber
    Todd Giebenhain
    Diane Ayala Goldner
    Rachel Robinson
    Dodie Brown
    FSK:
    ab 16 Jahren
    Dauer:
    85 Minuten
    Kaufstart:
    19. März 2010
    Label:
    Senator

    Als Michelle an diesem Tag in ihrer Wohnung steht, traut sie ihren Augen nicht: In der gesamten Wohnung regnet es Ruß, obwohl es nicht einmal gebrannt hat. Außerdem ist ihre Tochter spurlos verschwunden und die Menschen in ihrer Umgebung verbarrikadieren sich in ihren Häusern, oder begehen gar Selbstmord. Und selbst ihr Onkel Pete scheint plötzlich nicht mehr derselbe zu sein. Nach und nach muss Michelle also feststellen, dass die gesamte Stadt von einer schrecklichen Seuche befallen ist, die fast jeden in den Wahnsinn treibt und zu Asche zerfallen lässt. Dumm nur, dass auch sie selbst womöglich bereits von dieser Seuche befallen ist und ihr Ex-Mann fortan versucht, ihre gemeinsame Tochter vor dem Bösen zu beschützen. Denn auch Michelle lebt nach ihrem Tod als digitaler Geist weiter…

    Kritik:
    Eigentlich war die „Pulse“-Reihe ursprünglich eine japanische Idee. Mit dem ersten „Pulse“-Streifen, welcher vor neun Jahren in Japan erschien, versuchte Regisseur Kiyoshi Kurosawa seine Idee, von digitalen Geistern zu verfilmen und konnte viele Zuschauer begeistern. Bis dato galt dieser Streifen als der beste der „Pulse“-Reihe und das später folgende amerikanische Remake konnte (qualitativ) kaum mit diesem Erfolg mithalten. Nun also versuchen es die Amerikaner erneut und setzen „Pulse“ fort. Die Meinungen hierüber dürften sich allerdings in verschiedene Richtungen teilen, da „Pulse 2“ teilweise auch völlig andere Wege geht – oder zumindest versucht zu gehen.

    Kunst
    Da wäre zum einen der künstlerische Aspekt, der insbesondere zu Beginn ein wenig zum Vorschein kommt, im späteren Verlauf allerdings nicht ausreichend ausgearbeitet wurde. So beginnt bereits die erste Szene des Filmes mit einem knallrot gekleideten und maskierten Mann, welcher durch eine heruntergekommene, graue Seitenstraße eines Gewerbegebiets schlendert und durch seine Kostümierung einen wunderbaren künstlerischen Kontrast aufweisen kann. Dies wird allerdings im späteren Verlauf kaum fortgeführt. Darauf folgt dann eine Szene, in der mitten in der Wohnung plötzlich Rußpartikel von der Decke fallen, obwohl die Wohnung nie gebrannt hat. Wenn die Bewohnerin dann seelenruhig von einem Zimmer in das nächste wandert, hat auch dies einen künstlerischen Aspekt. Doch das war es dann recht schnell an künstlerischem Wert, dürfen wir uns fortan mit hässlichen grauen Digitalgeistern begnügen, dessen Effekte wenig überzeugen können.

    Katastrophenfilm meets Mystery-Horror
    Selbige scheinen für Zuschauer, welche keinerlei Kenntnisse über den ersten Teil haben, auch zunächst völlig suspekt sein. Dennoch kann man sich allerdings schnell mit der interessanten Story anfreunden. Dieses Mal geht es nämlich um eine vermeintliche Seuche, welche dafür sorgt, dass die Protagonisten in den Wahnsinn getrieben werden und sich im späteren Verlauf dann allesamt in Asche auflösen. Dieser Katastrophenfilmanteil mag der Reihe einen ganz neuen Touch verpassen, doch wenn man dann erstaunt feststellt, dass die Seelen dieser Verstorbenen plötzlich in einer digitalen Parallelwelt weiterleben und prompt Jagd auf die Sterblichen machen, wirkt das ein wenig absurd, da die Hintergründe hierfür in „Pulse 2“ nicht wirklich geklärt werden.

    Logik / Verständnis
    Dementsprechend dürfte es sinnvoll sein, vor der Sichtung von „Pulse 2“, dessen Vorgänger zu sehen, indem immerhin einigermaßen erklärt wird, wie diese digitale Parallelwelt zustande kommt und warum die beiden Hauptprotagonisten unbedingt in ein Flüchtlingslager außerhalb der Handyreichweite gelangen müssen. Andernfalls dürfte es nicht verwunderlich sein, wenn Zuschauer ohne Kenntnis des ersten Teils, den Film als „unlogisch“ bezeichnen, da sie ihn schlicht nicht so gut verstehen. Außerdem bietet „Pulse 2“ auch nicht gerade den optimalen Einstieg, um die Story zu erklären, sondern schafft eher zusätzliche Verwirrung. Und das ist schade, ist die Parallelwelt-Idee doch eigentlich ganz gut gelungen.

    Inszenatorische Schwächen
    Da merkt man dann allerdings auch, dass es bei diesem Film oftmals einfach an einer guten Inszenierung mangelt. Denn neben der für Einsteiger unfreundlichen Handlung, sind es auch viele andere Dinge, die nicht auf Anhieb überzeugen. So auch die scheinbar allgemein schwachen Effekte, die stellenweise suboptimale Kameraführung und die verbesserungswürdige Darstellerleistung. Immerhin kann man sich allerdings mit letzterem nach einiger Zeit anfreunden, da zumindest Hauptdarsteller Jamie Bamber solide Leistungen zu bieten hat und es schafft, dass sich der Zuschauer in der zweiten Hälfte gut in die Charaktere einfühlen kann. Alles in allem hat man aber in diversen Katastrophenfilm-Blockbustern schon weitaus besseres gesehen. So kann man also abschließend sagen, dass „Pulse 2“ insbesondere für Genrefans, sowie Freunde des ersten Teils ein interessanter Leckerbissen darstellt – alle anderen werden sich dagegen wahrscheinlich mit den diversen Schwächen nicht anfreunden können, oder den Film gar nicht erst richtig verstehen.

    Fazit:
    Zwar beschreitet „Pulse 2“ künstlerisch interessante neue Wege und kann Genrefans dank guter Atmosphäre sehr zufrieden stellen, doch vor allem bei „Pulse“-Neulingen schafft er schnell Verwirrung und kann wegen seiner diversen Schwächen nicht vollends überzeugen.