Ashville, USA: Davey und Danny sind beste Freunde und scheinen eine erfolgreiche Karriere vor sich zu haben. Nach ihrem Schulabschluss hat Davey ein Sport-College vor sich und Danny träumt davon, der zukünftige Senator zu werden. Doch alles kommt anders: Zwei Jahre später, kurz vor Weihnachten, kehrt Danny in seine alte Heimat zurück. Sein Freund Davey ist inzwischen längst von seiner Sportkarriere abgewichen und stattdessen Polizist geworden, während Danny sich lieber als Gauner herumtreibt und seine Freundin Beverly geheiratet hat. Dumm nur, dass Danny, überredet von Beverly, beschließt einen Supermarkt zu überfallen – und dabei ausgerechnet auf Davey trifft…
Kritik:
Eines ist ja bekanntlich immer wieder interessant, besonders für Fans eines bestimmten Darstellers: Zu sehen, wie die früheren Leistungen aussahen. So stammt „Promised Land“ schließlich aus dem Jahre 1987 und bietet dank seiner Starbesetzung definitiv die Möglichkeit dazu. Aus diesem Grund können wir hier die früheren Rollen der beiden Superstars Kiefer Sutherland und Meg Ryan beobachten. Passenderweise spielen sie dabei auch noch ein ziemlich ungleiches Paar, was dem Film interessante Charakterrollen verleiht. Danny, der eigentlich eine Politkarriere vor sich hatte, scheint plötzlich auf die schiefe Bahn geraten zu sein und ist mit der drogenabhängigen und aufgedrehten Beverly angebandelt. Letztere wird erstaunlicherweise von Meg Ryan dargestellt, sodass sie ihre Leistungen in vollem Maße zeigen kann. Die Rolle der heruntergekommenen Verrückten steht ihr richtig gut und wenn Meg eines kann, dann wohl ihre asoziale Seite raushängen lassen – kein Wunder also, dass „Promised Land“ entsprechend qualitativ ausgefallen ist. Interessanterweise schafft sie es allerdings auch, ihrer Rolle einen sehr vielseitigen Charakter zu verleihen, der sowohl gute, als auch schlechte Seiten hat. Statt typischem Stereotyp ist sie eine Frau, die zwar einerseits eher schlecht für Danny sein mag, andererseits aber auch voll und ganz zu ihm steht und ihm die Möglichkeit bietet, einige wilde Abenteuer zu erleben. So hat sie also definitiv auch ihre Reize, die Danny offensichtlich und nachvollziehbarerweise sehr anziehend findet.
Back to the 80s
Dennoch sieht man dem Film aber auch deutlich an, dass er aus den 80er Jahren stammt, was sich auch darin bemerkbar macht, dass der Film eben nicht mehr so ganz zeitgemäß erscheint. Das sieht man nicht nur optisch, sondern auch am Inszenierungsstil. So ist die emotionale Intensität hier bei weitem nicht so gut ausgebaut, wie in heutigen Filmen. „Promised Land“ weiß einfach noch nicht so recht, die Emotionen perfekt in Szenen zu setzen, sondern hält stattdessen ein wenig Distanz zu seinen Figuren. Trotzdem kann allerdings auch dies seinen Reiz haben, sodass der Film definitiv nicht langweilig wird. Dank der bereits genannten Charakterrollen bleibt das Interesse beim Zuschauer jedenfalls dauerhaft aufrecht.
Road-Movie, statt Action
Unerwartet ist dabei allerdings, dass der Film entgegen der Story gar nicht so sehr auf Action setzt. Selbst der Showdown ist hier recht harmlos und unspektakulär ausgefallen. Stattdessen besteht „Promised Land“ zu einem großen Teil aus einem Road-Movie, welches uns die Erlebnisse von Danny und Beverly zeigt, während sie durch das halbe Land reisen, um in Dannys Heimat Ashville zurückzukehren. Dabei bekommen wir auch eine außergewöhnliche innovative Lovestory geboten, die einige interessante und auch leicht provokante Szenen zu bieten hat. Dennoch natürlich auch hier: Alles im 80er-Stil. Dabei muss man allerdings erwähnen, dass es sich bei „Promised Land“ wohl trotz der hervorragenden Darsteller nicht um einen Blockbuster handelt, denn im Vergleich zu manch anderen, emotionaleren 80er-Filmen, hinkt dieser dem damaligen Referenzen doch ein wenig hinterher. Das macht allerdings nichts, wenn man auf eine interessante Story viel Wert legt, denn die kann „Promised Land“ definitiv bieten.
Stilistisch 80er – technisch 60er?
Leider allerdings liegen die Qualitätseinbußen eher bei einem ganz anderen Punkt, nämlich der Technik. Während der Film zwar typischen 80er-Jahre-Stil zu bieten hat, nimmt die technische Umsetzung dem Film leider ordentlich Atmosphäre. Denn selbst für einen Film aus dem Jahre 1987 ist es keineswegs ausreichend, lediglich eine Mono-Tonspur anzubieten und zudem eine stellenweise misslungene Synchronisation zu liefern, die oftmals nicht so ganz zu den Charakteren, oder den Szenen zu passen scheint. Dies merkt man dann insbesondere in den etwas actionreicheren Szenen, in denen die Charaktere einfach nicht wirken, als würden sie tatsächlich körperliche Anstrengung erleben. Wer darüber allerdings hinweg sehen kann, bekommt mit „Promised Land“ einen wirklich unterhaltsamen Rückblick in vergangene Zeiten geboten.
Fazit:
Nicht ganz zeitgemäßes, aber spannendes und unterhaltsames Road-Movie mit interessanten Charakteren.