Project Almanac |
Land/Jahr: USA 2014 |
Genre: Science-Fiction |
Regie: Dean Israelite |
Darsteller: Jonny Weston |
FSK: ab 6 Jahren |
Dauer: 106 Minuten |
Kaufstart: 25. Juni 2015 |
Label: Paramount Home Entertainment |
Schon seit seiner Kindheit verbringt der Highschool-Nerd David seine Freizeit mit seinen besten Freunden, mit denen er schon die verrücktesten Dinge erlebt hat. Doch während der Schüler sich große Sorgen um sein baldiges Studium macht, entdecken sie eine Sache, die die Jungs und Mädels wohl noch nie in ihrem gemeinsamen Leben erlebt haben: Im Keller seines Vaters finden sie den Bauplan für eine geheimnisvolle Zeitmaschine, die sie alle zurück in die Vergangenheit bringen kann. Plötzlich scheinen all seine Probleme gelöst zu sein: Ein Lottogewinn finanziert das Studium, die große Liebe lässt sich nun wie im Flug erobern und immer dann, wenn David oder seine Freunde einen Fehler machen, lässt sich die Zeit einfach zurückdrehen und das Ereignis wiederholen. Es gibt dabei nur ein großes Problem: Jede Veränderung bringt eine Kettenreaktion mit sich, die fortan das gesamte Zeitgefüge durcheinanderbringen und die gesamte Realität bedrohen soll. Erst recht, wenn die zeitreisende Person auf sein vergangenes Ich stößt…
Kritik:
Michael Bay ist praktisch ein Garant für beeindruckende Effekte. Da dürften die Erwartungen wohl ausgesprochen hoch sein, wenn der Hollywood-Regisseur auf dem Produzentenstuhl eines neuen Paramount-Blockbusters gesessen hat. Kommt dann noch das Thema Zeitreisen hinzu, ist das schon ganz schön vielversprechend.
Die Welt kann schweben
Zumindest in optischer Hinsicht braucht sich „Project Almanac“ schließlich auch nicht zu verstecken. Die Effekte können da zwar sicherlich nicht mit dem Mega-Blockbuster „Transformers“ mithalten, doch angesichts dessen, dass Michael Bay jemand anderem den Regiestuhl überlassen hat, dürfte das nicht weiter verwundern. Gut aussehen kann der Streifen aber dennoch, denn vor allem die Zeitreise- und Physikeffekte machen schon einiges her. In einem Strudel der physikalischen Teilchen schweben metallische Objekte in der Luft, fliegt Laub und Staub wie in einem Wirbelsturm umher und das Teleportieren durch die Zeit lässt das Beamen in „Star Trek“ so manches Mal alt aussehen. Und dennoch hat „Project Almanac“ mit dem ein oder anderen Problem zu kämpfen.
Träume der Jugend
Einer davon liegt sicherlich darin begründet, dass MTV Films bei diesem Werk mit von der Partie war. Das zumindest erklärt die wohl jugendliche Ausrichtung des Streifen, die sich eher mit den feuchten Jugendfantasien typischer Highschool-Kids befasst, als mit wirklich ernsthaften und moralisch interessanten Themen. Die Zeitreise-Abenteuer bestehen also daraus, sich in der Gegenwart ein paar VIP-Tickets für ein vergangenes Festival zu besorgen und anschließend mit eben jenen den wohl „atemberaubensten“ Tag ihres Lebens im Backstage-Bereich hinter der Konzertbühne zu verbringen. Das dürfte der berühmte „Doctor Who“, den die Kids in diesem Streifen auch gern mal zitieren, vermutlich nur belächeln, denn mit ernsthaften gesellschaftlichen Fragen setzt man sich da wohl nicht auseinander. Schade, denn die Ansätze stimmen durchaus.
Butterfly Effect
Immerhin stützt sich „Project Almanac“ auf eine Theorie, die wir bereits im Thriller „Butterfly Effect“ sehen durften: Jede Veränderung in der Vergangenheit und sei sie noch so klein, hat einen unmittelbare Kettenreaktion auf die gesamte Welt zur Folge. Tauchen die Kids also auf einem Festival auf und treffen dort Leute, hat das Auswirkungen auf die Handlungen der Mitmenschen und das wiederum auf deren Mitmenschen und so weiter. Ein ethisches Dilemma also mit dem der Science-Fiction-Film zumindest ansatzweise versucht, interessante moralische und gesellschaftliche Fragen einzubauen. Leider gelingt es dem Film nicht immer, gänzlich logisch vorzugehen. So ignoriert der Film sogar gänzlich etwaige Paradoxons, durch welche die Veränderungen in der Vergangenheit eigentlich schon in der Gegenwart vor der Zeitreise bemerkbar sein müssten und dadurch erst während der Zeitreise die Ereignisse der Gegenwart ermöglicht wurden. Ein Gutes hat das sicherlich: „Project Almanac“ erzeugt damit immerhin keine Knoten im Gehirn und setzt eher auf seichte Unterhaltung. Das macht durchaus Spaß und hat einen gewissen Unterhaltungswert, echte „Doctor Who“-Fans dürfte das mangels ausreichender Paradoxons aber wohl nicht allzu sehr vom Hocker hauen. Interessiert man sich für die Zeitreisethematik, darf man aber getrost trotzdem einen Blick riskieren.
Fazit:
Michael Bay sitzt zwar nur auf dem Stuhl des Produzenten, sorgt aber derweil trotzdem für gelungene Effekte. Leider reicht das allerdings nicht, um die Zeitreise-Thematik so komplex zu machen, wie man es eigentlich erwarten würde. Steht man auf leichtes Popcorn-Kino mit ein paar Abenteuern durch die Zeit, liegt man bei „Project Almanac“ aber dennoch richtig.