Poolboy |
Land/Jahr: USA 2011 |
Genre: Actionkomödie / Parodie |
Regie: Garrett Brawith |
Darsteller: Kevin Sorbo Danny Trejo |
FSK: ab 18 Jahren |
Dauer: 86 Minuten |
Kaufstart: 9. Dezember 2011 |
Label: Senator |
Als knallharter Vietnam-Veteran hat es Sal Brando nicht gerade einfach, mit seinen zahlreichen Psychosen und rassistischen Vorurteilen umzugehen. Doch ausgerechnet sein farbiger Freund und Kollege explodiert bei einem seiner Einsätze und Sal hat ihm voller Ehrfurcht versprochen, seinen langjährigen Traum weiterzuführen. Er wollte schließlich sofort nach seiner Rückkehr eine Poolreinigungsfirma gründen – doch diese Aufgabe muss fortan Sal übernehmen. Damit dringt er in eine Branche ein, die bisher ausschließlich von Mexikanern ausgeübt wurde. Dumm nur, dass die das nicht auf sich sitzen lassen wollen und beginnen, ihre Marktposition auf blutige Weise zu verteidigen – denn nur der gefährliche Mexikaner darf mit den weißen Hausfrauen in die Kiste gehen…
Kritik:
B-Schauspieler macht B-Film: Dass ausgerechnet Kevin Sorbo, seit „Andromeda“ nur noch für minderqualitative B-Filme bekannt auf den Trend-Mexikaner schlechthin, Danny Trejo trifft, kann wohl nur eines bedeuten: Hier ist reinster Trash angesagt. Genau das mag dann auch der Fall sein, denn „Poolboy“ ist einerseits B-Film in seiner reinsten Form, nimmt sich dabei aber sogar satirisch selbst auf die Schippe. Das haben wir bisher so noch nicht gesehen, denn bekannte Parodien haben es doch bisher eher auf erfolgreiche Hollywoodfilme abgesehen. Dennoch mag auch dieser Streifen nur etwas für Fans von „Dirty Movie“ & Co sein. Doch beginnen wir von vorn…
80er-Jahre Klischees
Eines muss man „Poolboy“ auf jeden Fall sehr positiv anrechnen: Der schräge 70er und 80er Jahre Stil macht so einiges her und erinnert uns an die guten alten Actionserie a là „MacGyver“ und seine Konsorten. Mit mitreißender, trashiger Musik dürfen die Protagonisten also hier ihre Waffen schwingen und sich über die typischsten aller B-Filmklischees hermachen. Da ist es auch kein Wunder, dass Sal ausgerechnet in Vietnam seine Rolle beginnt und sich danach gemäß dem üblichen Schema erst einmal über den fremden Sohn wundern und anschließend dann ein wenig „schwuchtelig“, aber völlig übertrieben dargestellt über die örtlichen Pools hermacht. Das kleine Schäferstündchen für zwischendurch darf da natürlich nicht fehlen, denn in jedem schlechten amerikanischen Film ist es immer der Poolboy, der mit der Hausdame in die Kiste springen darf. So weit so gut, nur die Inszenierung könnte dafür sorgen, dass in manchen Gesichtern gelegentlich rätselhafte Ausdrücke zu erkennen sind.
Film im Film
Genau genommen ist für den Zuschauer stets klar, dass es sich hier lediglich um Satire und Fiktion handelt, denn ein Erzähler im vermeintlichen Wohnzimmerregiestuhl erzählt uns gelegentlich, warum er jene Szene überhaupt eingefügt hat und warum ausgerechnet sein Film so ultrabrutal und gefährlich sein soll, wie er selbst zu glauben scheint. Ein bisschen mag das Ähnlichkeit mit „Walulis sieht fern“ haben, nur das Niveau ist einige Etagen tiefer. So macht „Poolboy“ also keinen großen Hehl daraus, dass all seine Szenen gespielt sind und lässt Waffen ebenso von einem Menschen außerhalb des Bildes zuwerfen, als auch Mikrofone und Kunstbluteimer vor die Kamera zu halten, die dann eindeutig vom Zuschauer erkennbar sind. Noch trashiger wird es dann, wenn Kevin Sorbo seinen Kescher durch die Lüfte schwingt und damit seine Gegner niedermetzelt, in dem es als Schwert zweckentfremdet. Spätestens jetzt sollte klar sein: Ernst nehmen sollten wir diesen Streifen auf gar keinen Fall. Das kann auch Danny Trejo dann einmal mehr verdeutlichen, in dem er mit seiner kompletten Klischee-Mexikaner-Gang auftaucht, die wir bereits in etlichen B-Filmen zu sehen bekamen und sich dabei selbst auf den Arm nimmt. Herrlich anzusehen ist auf jeden Fall seine Rolle, während aber die vermeintlichen Regieeinlagen und der Dauerbullshit von Kevin Sorbo weniger unterhaltsam erscheinen. Bei vielen Zuschauern wird „Poolboy“ daher eher ein gepflegtes Kopfschütteln hinterlassen, denn nur echte eingefleischte Fans von idiotischer Trash-Satire werden hier halbwegs Gefallen finden.
Fazit:
Auf den Spuren von „Dirty Movie“: Statt die bekanntesten Hollywood-Streifen zu parodieren, macht sich „Poolboy“ auf äußerst trashige und billige Weise über die ebenso billigen B-Actionfilme der letzten vier Jahrzehnte her. Das mag gelegentlich witzig erscheinen, erzeugt aber meist eher Unverständnis und Kopfschütteln.