Immer auf Abenteuerkurs: Gerade erst aus der Gerichtsverhandlung in London entkommen, rekrutiert der eigensinnige Pirat Jack Sparrow auch schon eine neue Crew für die nächste Fahrt auf hoher See. Sein Ziel: Die Quelle der ewigen Jugend, die seinem Finder zahlreiche weitere Lebensjahre bescheren kann. Dumm nur, dass er dieses Mal die Rechnung ohne den berüchtigten Captain Blackbeard und seiner Tochter Angelica gemacht hat und sich prompt als Gefangener auf dessen Schiff wieder findet. Nun heißt es, mit Geschick aus dieser misslichen Lage zu entkommen. Doch auch der einbeinige Barbossa ist ihm längst auf den Fersen…
Kritik:
Jack Sparrow ist zurück: Im nunmehr vierten Teil der Reihe dürfen wir erneut den legendären und ausgezeichneten Johnny Depp in der eigensinnigen Rolle des schrägen Piraten bewundern und sehen ihn erstmals in einer völlig neuen Situation. Vom berühmten Captain zum Gefangenen degradiert, muss er nun dafür herhalten, den Weg zur Quelle der ewigen Jugend ausfindig zu machen. Doch dabei präsentiert er sich einmal mehr mit viel Geschick und originellem Humor, ganz so, wie wir Jack Sparrow lieben.
Depp in seiner Paraderolle
Auch der vierte Teil der erfolgreichen Reihe wird schließlich ebenfalls von Schauspieler Johnny Depp dominiert, der in seiner Rolle immer noch grandiose Leistungen abliefert. Mit eigensinnigem und schrägen Humor, viel Situationskomik und seinem alt bekannten Look, kann er da einmal mehr punkten. Doch kein Wunder, hat er in den schwierigsten Situationen doch immer wieder den passenden Spruch auf Lager und scheint sein Leben doch so überhaupt nicht ernst zu nehmen. Da kommt es dann natürlich umso besser, wenn Johnny Depp mit seinem gewohnt tuntigen Gang daher kommt und damit auch noch jegliche Actionszenen ad absurdum führt. Doch dank seines typischen schwarzen Lidschattens und der gelungenen Piratenkostümierung kann er da stets eine hervorragende Figur abliefern und jederzeit die passende Situationskomik einbauen. Da macht es dann einfach die Mischung aus hektisch-schrägen Bewegungskünsten, einwandfreier Akrobatik und einen außergewöhnlichen Charakter aus, die uns auch im neuesten Teil erneut begeistern kann.
Der Fluch der Karibik
Dabei kann uns sogar die Story wieder – oder dieses Mal sogar umso mehr – überzeugen, denn die Suche nach einer sagenumwobenen Quelle bietet erneut viel Spannung und eine aufregende Seefahrt. Umso besser also, dass Produzent Jerry Bruckheimer sein Handwerk versteht und jederzeit in der Lage ist, eine ordentliche düstere Atmosphäre zu erzeugen, indem er gut und gerne einmal stimmungsvolle Nebeleffekte und dunkle Gewässer verwendet. So macht die Fahrt auf hoher See also eine Menge Spaß und kann uns zu jeder Zeit mitreißen. Aus einer langen Laufzeit von über zwei Stunden, können da schnell gefühlte Minuten werden, die wie im Fluge vergehen, wenn der Zuschauer sich völlig auf die Handlung konzentriert und komplett in die fremde Welt eintauchen kann.
Um es auf den Punkt zu bringen: „Pirates of the Caribbean – Fremde Gezeiten“ ist nicht nur wegen den überragenden Leistungen von Johnny Depp ein wahres Meisterwerk, sondern auch auf Grund einer Mischung, die so ziemlich alles bietet. Angefangen von Humor, über die Atmosphäre, bis hin zur packenden, aber nicht allzu brutalen Action. Immerhin sollen Actionfans auch im vierten Teil nicht zu kurz kommen, sodass wir regelmäßig beeindruckende Schwertkämpfe und Stunts zu sehen bekommen, die dem Film die nötige Lockerheit verpassen können. Kurz gesagt: „Der Flucht der Karibik 4“ ist einer der besten Filme des Jahres, trotz gewisser Längen, die zur Mitte des Filmes durchaus entstehen könnten. Doch hierüber kann der Jack Sparrow-Fan getrost hinweg sehen, zumal der Film einfach einen enormen Unterhaltungswert bietet und seine Vorgänger problemlos übertreffen kann.
Weniger ist mehr
Das mag auch daran liegen, dass die Reihe nun nach den Vorgängern so einiges besser macht. Die Story ist schließlich insgesamt viel geradliniger geworden, ohne weiterhin in zahlreiche Richtungen gleichzeitig zu verlaufen. Während wir im Vorgänger oftmals noch Probleme hatten, bei der Komplexität der Geschichten noch am Ball zu bleiben, so wissen wir dieses Mal endlich worum es hier überhaupt geht. Dieses Zurückhalten setzt sich dann auch bei den Effekten fort, denn „Fremde Gezeiten“ verzichtet nun endlich auf die große Effekthascherei und bleibt insgesamt weniger überdreht. Natürlich wird dabei auf CGI-Gegner selten verzichtet, doch die Kämpfe selbst wirken hierdurch doch wesentlich natürlicher. Das verleiht der Reihe allerdings noch mehr Stil und hält Jack Sparrow endlich auf dem Boden der Tatsachen. Da dürfen wir uns also auf das nahezu perfekte Seemannsabenteuer freuen.
Fazit:
Trotz vereinzelter Längen, kann der vierte Teil der „Flucht der Karibik“-Reihe eine originelle Mischung aus Humor, Action und unterhaltsamen Charakteren bieten, sodass sich der Film zu einem wahren Spaß für alle Heim-Cineasten entwickelt. Absolut sehenswert.