Pet |
Land/Jahr: USA 2016 |
Genre: Horror |
Regie: Carles Torrens |
Darsteller: Dominic Monaghan Ksenia Solo Jennette McCurdy DaVone McDonald Nathan Parsons |
FSK: ab 18 Jahren |
Dauer: 94 Minuten |
Kaufstart: 23. Juni 2017 |
Label: Pandastorm |
Seth ist ein eher schüchterner Außenseiter ohne soziale Kontakte, der sich mit einem Job im Tierheim so gerade eben über Wasser halten kann. Gerade beim weiblichen Geschlecht hat er deshalb bisher keine wirklich guten Chancen gehabt. Das ändert sich auch nicht, als er zufällig seine ehemalige Highschool-Bekanntschaft Holly im Bus wiedertrifft. Kurzerhand in sie verliebt, verlaufen alle Flirtversuche völlig erfolglos. Doch dank Hollys Tagebuch kommt ihm plötzlich eine grausame Idee: Er baut einfach einen großen Käfig, setzt Holly außer Gefecht und hält sie fortan in Gefangenschaft, bis sie seinen Wünschen endlich nachgibt. Dumm nur, dass er zu diesem Zeitpunkt noch gar nicht ahnt, dass er es womöglich mit einer ebenbürtigen Gegnerin zu tun bekommt…
Kritik:
Schüchterne und zurückhaltende Menschen haben es nicht immer leicht. So manche instabile Persönlichkeit könnte daher wohl auch auf die Idee kommen, seine Angebetete auf eher fragwürdige Weise von sich zu überzeugen. In „Pet“ bekommen wir es deshalb mit einem Stalker zu tun, der auf besonders grausame Methoden zurückgreift.
Psychospiele eines Stalkers
Im Mittelpunkt der Geschichte steht dabei Dominic Monaghan, der hier die Hauptfigur Seth spielt. Optisch kaum von einem normalen, gesunden Menschen zu unterscheiden, fallen die Unterschiede doch erst im direkten sozialen Kontakt auf. Mit mangelndem Selbstbewusstsein dem anderen Geschlecht gegenüber tretend, merkt man doch recht schnell, dass er nur selten dazu in der Lage ist, die passenden Worte zum Flirten zu finden. Damit spielt er bereits absolut glaubwürdig einen schüchternen, psychisch auffälligen Mann, der anfänglich nur auf subtile Weise sein schreckliches Geheimnis offenbart. Es entwickelt sich schnell ein echter Psychothriller, der zunächst noch kein richtiger Horrorstreifen sein möchte, wenn Seth sein Opfer stalkt und dabei überraschend hohe Spannung aufbaut. In der ersten Hälfte bekommen wir also einen klassischen Stalking-Thriller geboten, bei dem wir sofort davon gefesselt werden, wenn sich Seth in dunklen Ecken versteckt oder durch die Wohnung seines Opfers schleicht.
Das verrückte Opfer
Eine komplett andere Richtung schlägt „Pet“ dann aber in der zweiten Hälfte ein, obwohl der Streifen zumindest seinen Psychothriller-Part immer noch behält. Kontrovers wird der Streifen nämlich dadurch, dass die Täter- und Opferrolle zunehmend verschwimmt. Hielt man anfänglich vor allem den Täter für einen psychisch instabilen Menschen, können sich schon bald auch beim Opfer psychische Abgründe entpuppen, die so niemand erwartet hätte. Damit ist es Regisseur Carles Torrens allerdings auch gelungen, echte Überraschungen und wirklich gelungene Wendungen einzubauen. Hat man anfänglich nämlich noch befürchtet, dass der reine Horrorpart in der zweiten Hälfte weniger spannend sein könnte, als das Stalking zu Beginn, wird man schnell eines Besseren belehrt. Eine gewisse Innovation darf man „Pet“ damit allerdings auch zusprechen, denn während vor allem Rachethriller normalerweise üblich sind, ist ein psychologisches Spiel mit einem ebenbürtigen Opfer doch eine Seltenheit. „Pet“ schafft damit das Gefühl, endlich mal einen Horrorfilm zu sehen, dessen Stilmittel man noch nicht bereits desöfteren gesehen hat. Für Genrefans stellt sich der Streifen somit als echtes Must-See heraus.
Fazit:
Intelligenter Psychohorror, bei dem die Grenzen zwischen Opfer und Täter zunehmend verschwimmen.