Einst wollte Lin Jian Dong unbedingt ein erfolgreicher Regisseur werden, der in Hollywood berühmt wird. Dafür studierte er an der Filmakademie und drehte seine ersten, noch nicht ganz so professionellen Filme. Ausgerechnet zu dieser Zeit trifft er schließlich auf die junge und hübsche Sun Na, die unter allen Umständen eine Schauspielerin werden wollte und sich nichts sehnlicher wünscht, als dass Lin ihr Regisseur werden sollte. Doch als dieser sein Studium abbrach, entschloss sie sich kurzerhand, mit dem aufstrebenden Regisseur Nie Wen zusammenzukommen und sich von ihm zum Star machen zu lassen. Dumm nur, dass Lin heute selbst Schauspieler ist und am Werk von Nie Wens neuestem Streifen „Perhaps Love“ plötzlich auf seine alte Jugendliebe trifft. Plötzlich kommen all die Gefühle wieder zum Vorschein und sorgen für ein Drama, in dem sich das Trio sogar selbst verlieren könnte…
Kritik:
Frauen lieben sie, diese schnulzigen Liebesdramen voller Musik und starker Emotionen. Aus dem fernen China jedoch sind wir derartige Streifen noch nicht so gewohnt, denn derartige Filme begeistern uns doch meist eher aus Indien und anderen fernen Ländern. Mit „Perhaps Love“ soll nun ein chinesisches Musical auf die Bildschirm flimmern und uns eine äußerst emotionale Liebesgeschichte erzählen – voller Probleme und Herzschmerz. Ob da die Männerwelt wohl schreiend davon läuft?
Soundtrack of your life
Alles beginnt bereits sehr tragisch, melancholisch und auch irgendwie deprimierend. Klassische und traurige Klaviermusik klimpert im Hintergrund, während der Schnee ganz sanft auf schwarzem Hintergrund herabfällt. Gefolgt von philosophischen Weisheiten, die uns die Liebe und das Leben verständlich machen sollen. Ein Lied von Menschen, die sich die Rollen ihres Lebens zurechtschneiden und die wohl wichtigsten Szenen schon bald vergessen. Wir merken recht schnell, „Perhaps Love“ ist ein nachdenklicher und trauriger Film. Ein Film, der uns von der Vergangenheit, den Erfahrungen und der Liebe erzählt. Ein Film, der die Erlebnisse einer Liebe wie ein Soundtrack über das Leben präsentiert. Denn plötzlich beginnen die eindrucksvollen Muscialeinlagen. Zahlreiche Menschen tanzen auf vor der Kamera, präsentieren ihre beeindruckenden Kostüme und zeigen uns, dass sie umwerfende Stimmen haben. Chinesischer Gesang vermischt sich mit Opern und bunten Bollywood-typischen Szenen, in denen Mädchen mit goldigen Kostümen über den Bildschirm hüpfen. Eines sollte Gewiss sein: Man sollte eine Vorliebe für außergewöhnliche Musik und Musicals haben, denn der Film erzählt die Geschichte eines Lebens auf musikalische Art und Weise.
Der Film im Film
Perspektivenwechsel: Regisseur Peter Chan nutzt diese Kunstform zur Darstellung mehrere Zeitebenen. Er zeigt uns die Vergangenheit eines jungen Schauspielers, der einst seine wahre Liebe verlor und der wohl glücklichste Mann der Welt war. Doch heute, verarbeitet er diese Vergangenheit und all sein Schmerz in musikalisch umwerfenden Gesangseinlagen und singt von der Liebe und dem Verlust. Das alles in Form eines Filmes, der in diesem Film gedreht wird und zufälligerweise denselben Titel trägt. Wir sehen also hinter die Kulissen und entdecken eine Handlung, die uns vom Dreh eines Filmes berichtet. Ein Film im Film also, während der eigentliche Film in der Vergangenheit spielt. Dies nutzt „Perhaps Love“, um einen ständigen Kontrast und Perspektivenwechsel herbeizuführen. Einen Wechsel zwischen emotionalem Drama und musikalischem Feuerwerk. In der Vergangenheit konzentrieren wir uns rein auf die Liebe und das glückliche Paar – in der Gegenwart wird uns der Verlust und der Schmerz musikalisch und mit starken Stimmen entgegen geschleudert. Sicher: Das ist nicht jedermanns Sache, doch wer auf starke Musicals abfährt, liegt bei diesem Streifen voll und ganz richtig.
Fazit:
Eindrucksvoll emotionales Musical, das musikalisch wie eine Wucht einschlägt und noch dazu traurig-melancholische Dramatik zu bieten hat. Lediglich eine Sympathie für chinesischen Gesang sollte vorhanden sein, um diesen Film als Musical-Liebhaber genießen zu können. Für den Mainstream ist der Film unterdessen nur bedingt geeignet.