Auf einer kleinen fast einsamen Insel namens „Spiegeleiland“ leben fünf trottelige Insulaner, die ihre Freizeit mit Malerei, Kochkünsten, oder aber auch Computern verbringen. Um jedoch ihren Lebensunterhalt sichern zu können, benötigen sie unbedingt einen neuen Tourismusansturm und müssen endlich einen Werbespot für ihre kleine geliebte Insel drehen. Dumm nur, dass ausgerechnet in diesem Video ein wertvolles Gemälde zu sehen ist, das sofort den Casinobesitzer und Kunstsammler Jean Du Merzac auf den Plan ruft. Der besitzt nämlich bereits drei Gemälde aus der „Jahreszeiten“-Reihe und benötigt nur noch Ottos viertes Gemälde, um viele Millionen damit zu verdienen. Als er ihnen bei einem Besuch auf der Insel dann auch noch das Bild entwendet, steht für die fünf Freunde fest: Sie müssen es wiederbeschaffen, koste es, was es wolle…
Kritik:
Genau zehn Jahre ist es nun her, dass uns der erstklassige und erfolgreiche Film „Ocean’s Eleven“ mit George Clooney begeistern konnte. Nun also bekommen wir einen recht ähnlich klingenden Film von Otto Waalkes geboten, der sich irgendwie ein wenig an seine Vorlage anlehnt – oder besser gesagt, diese parodieren will. Doch da bleibt natürlich die Frage, ob dies als alleinstehende Story taugt und wie viel letztendlich übrig geblieben ist.
Eine Parodie?
Zunächst einmal zur ersten Frage: Ja, die Story taugt etwas. Auf eine ganz besondere Weise, denn die die Situation selbst bringt einige Absurditäten mit sich. Das fängt beim „Spiegeleiland“ – oder „Spiegel Island“? – an und setzt sich bei Ottos kultigen Gang fort. Letztendlich sollte man die Geschichte von „Otto’s Eleven“ also auf keinen Fall ernstnehmen, aber gleichzeitig auch nicht erwarten, irgendetwas zu sehen zu bekommen, das mit der Vorlage allzu viel gemein hat. Woran das liegen mag? Eigentlich daran, dass bis auf das Casino und der Raub nicht viel von dieser übrig geblieben ist. Stattdessen versucht Otto lieber, einige andere Filme zu vermischen und uns eine Parodie auf gewisse Kultfilme und -sendungen mitzuliefern, was in puncto „Ghostbusters“ und „TV Total“ sicherlich auch gelungen ist. Schließlich muss man sagen: Max Giermann als Stefan Raab legt eine gelungene Comedy-Einlage hin und beweist damit einen gewissen Sinn für den aktuellen Zeitgeist, während Otto als „Kellergeister-Jäger“ die Situationen völlig ad absurdum führt.
Otto und der Zeitgeist
Leider muss man allerdings zugeben, dass Otto selbst sein Gespür für den Zeitgeist und heutzutage funktionierenden Gags ein wenig verloren hat. Zugegeben, einige seiner Gags und Witze mögen irgendwie zünden, doch insgesamt zeigt er sich von der alten Seite, die wir auch vor dreißig Jahren bereits zu sehen bekamen. Mit einem Unterschied: Er hat an Qualität deutlich nachgelassen ist heute einfach nicht mehr so lustig, wie früher. Dennoch muss man insgesamt sagen, dass dies nicht unbedingt ausschließlich an Otto liegt, der als Ein-Mann-Show sicherlich ein richtiger Kracher gewesen wäre. Insgesamt orientiert sich nämlich auch dieser Film am bekannten Stil, den wir bereits aus „7 Zwerge“ kennen und auch damals nicht so recht überzeugen konnte, wie wir es uns vielleicht gewünscht hätten. Schließlich bleibt am Ende ein Problem: Während Otto den Kult-Comedian mimt, der viel von seinem Handwerk versteht, können die anderen deutschen Comedians um ihn herum seine Leistungen nicht annähernd halten. Mit flachen Gags und misslungener Darstellerleistung ziehen die den Gesamteindruck von „Otto’s Eleven“ nämlich gewaltig nach unten. Ein Grund mehr also, warum Otto endlich auf Rick Kavanian und Mirco Nontschew verzichten sollte, um vielleicht an der Seite von Max Giermann wesentlich bessere Filme auf die Beine zu stellen. So ist und bleibt „Otto’s Eleven“ letztendlich ein Film für diejenigen, die von den 7 Zwergen begeistert waren und den typisch deutschen Slapstick mögen. Sein Potential hat der Film aber bei weitem nicht erfüllt.
Fazit:
Otto hat ein wenig von seinem Gespür für Zeitgeist einbüßen müssen und präsentiert uns typisch deutschen Slapstick, der zwar unterhaltsam sein mag, aber nicht jeden überzeugen kann.