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    Old

    Old


    Land/Jahr:
    USA 2021
    Genre:
    Thriller
    Regie:
    M. Night Shyamalan
    Darsteller:
    Gael Garcia Bernal
    Vicky Krieps
    Rufus Sewell
    Abbey Lee
    Embeth Davidtz
    Emun Elliott
    FSK:
    ab 16 Jahren
    Dauer:
    109 Minuten
    Kaufstart:
    Sky Ticket:
    23. April 2022
    Label:
    Universal Pictures

    Das Ehepaar Jack und Kate hat schwierige Zeiten vor sich. Nachdem Kate eine schwerwiegende Diagnose erhalten hat, steht die Trennung des Paares kurz bevor. Noch einmal möchten sie ihren beiden Kindern deshalb einen unbeschweren gemeinsamen Urlaub bescheren, bevor sie ihnen die Entscheidung mitteilen. Sie freuen sich auf einige erholsame Tage auf einer paradiesischen Insel, auf der sie schnell einen traumhaften abgelegenen Strandabschnitt entdecken, an dem sich nur sehr wenige Touristen aufhalten. Doch schnell muss die Familie feststellen, dass an diesem Ort einige Dinge nicht mit rechten Dingen vor sich gehen: Erst wird eine mysteriöse Frauenleiche am Strand angespült und kurz darauf stellen die Eltern bei ihren Kindern einen stark beschleunigten Alterungsprozess fest. Dumm nur, dass es zudem unmöglich scheint, diesen Strand jemals wieder zu verlassen…

    Kritik:
    Regisseur M. Night Shyamalan gehört schon seit Jahren zu den ungewöhnlichsten, aber mitunter auch umstrittensten Regisseuren. Seit seinem Mega-Erfolg mit „The Sixth Sense“ Ende der 1990er Jahre hält er das inzwischen stark unterrepräsentierte Mysterygenre aufrecht und fasziniert seine Fans noch heute. Mit „Old“ setzt er nun genau da an.

    Grusel des Verfalls
    Unerklärliche Phänomene und faszinierende Ereignisse gehören schließlich zu den Stärken des Regisseurs. Die Verfilmung der Graphic Novel „Sandburg“ scheint da geradezu perfekt, um ein überaus innovatives Thema umzusetzen: Shyamalan entführt uns an einen mysteriösen, abgelegenen Strand, an dem die Urlauber auf stark beschleunigte Weise altern und sich mit den damit zusammenhängenden Problemen auseinandersetzen müssen. Die Maske macht da schon einiges her, wenn wir den Protagonisten schleichend dabei zusehen können, wie ihr Gesicht und ihre Haut immer faltiger werden. Und den Tod doch in so stark beschleunigter Weise vor Augen geführt zu bekommen, hat durchaus etwas Gruseliges, auch wenn „Old“ keineswegs ein Horrorfilm ist: Mit jeder vergangenen Stunde, in der die Figuren mehrere Jahre altern, baut auch der Körper der Protagonisten ab – Krankheiten verschlimmern sich, die Sehkraft lässt nach, Knochen werden porös und wir können dem Verfall praktisch im Minutentakt zusehen.

    Das Kind im Manne
    Dabei entfaltet „Old“ nicht nur auf Grund des sichtbaren Verfalls seine große Faszination, sondern auch wegen seiner schauspielerischen Leistungen. Das betrifft vor allem die Darsteller der 6- bis 11-jährigen Kinder, denen wir ihren Alterungsprozess besonders deutlich ansehen. Shyamalan hat seine Darsteller dermaßen gut gecastet, dass wir auch den jugendlichen und erwachsenen Darstellern tatsächlich ohne Zweifel glauben, die gealterte Version der Kinder darzustellen. Faszinierend wird das dann vor allem bei Emun Elliott und Embeth Davidtz, die im späteren Verlauf des Films die bereits körperlich erwachsenen Kinder darstellen müssen, die in ihren Köpfen jedoch noch immer 6 und 11 Jahre alt sind und sich geistig bisher nicht weiterentwickelt haben. Die Darstellung der kindlichen Naivität und des ausgeprägten Spieldrangs durch erwachsene Schauspieler zeigt sich als herausragende darstellerische Leistung, die im Gedächtnis bleibt.

    Stuhlkreis vor dem Tod
    Leider trifft das zugleich nicht auf alle Darsteller zu. So können manche Figuren des Films – zugegebenermaßen dem Drehbuch geschuldet – auch ein wenig nerven. Möchte da etwa Nikki Amuka-Bird in der Rolle der Psychologin Patricia lieber einen Stuhlkreis am Strand veranstalten, statt sich ernsthaft einer glaubhaften Problemlösung zu widmen, ist das schnell eher nervig als unterhaltsam. Generell liegen die Schwachpunkte von „Old“ nämlich ohnehin bei den mitunter etwas hanebüchen erscheinenden Erklärungsversuchen für die Situation – was prompt dazu führt, dass sich die Figuren des Films manchmal erstaunlich dumm verhalten. Das ständige Hinweisen etwa auf Offensichtlichkeiten oder das Rätselraten über vermeintliche Viren und andere (alles andere als naheliegende Ursachen) wirkt dabei oftmals allzu lächerlich. Shyamalan nimmt das Publikum stellenweise etwas zu sehr an die Hand und driftet dabei gelegentlich in Albernheit ab.

    Die (typischen) Patzer des Shyamalan
    So faszinierend die Situation für sich dann auch sein mag, so bleiben dann auch Logikfehler nicht aus, die für Filme von M. Night Shyamalan inzwischen leider typisch sind. Dass die Figuren trotz ihres beschleunigten Altersprozesses nicht mehr und schneller Nahrung zu sich nehmen müssen, ein Mangel an Kalzium jedoch äußerst schnell zu einem ernsthaften Problem führt, ist nur eines von mehreren Beispielen, die sich als wenig schlüssig erweisen. Da hilft es auch wenig, dass die damit verbundene Krankheitsproblematik zugleich für eindrucksvolle Szenen und Effekte sorgt. Trotzdem zieht uns Shymalan mit dem sich ständig erneuernden Überraschungseffekt in seinen Bann, denn regelmäßig neu auftretende Krankheiten, Probleme, Beschwerden und überraschende Situationen halten die Spannung aufrecht und machen „Old“ unvorhersehbarer, als zunächst angenommen.

    Fazit:
    Shymalan entpuppt sich erneut als Meister des Mysterygenres: Mit unerklärlichen Phänomenen zieht „Old“ in seinen Bann und fasziniert mit der Darstellung eines stark beschleunigten Altersprozesses voller Überraschungen. Kann man über diverse Logikfehler und Unstimmigkeiten bei der Charakterdarstellung hinweg sehen, haben vor allem Fans des klassischen Mysterys große Freude an diesem Werk.

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