Arne Treholt gilt als einer der größten Landesverräter Norwegens und soll laut Medien als Politiker völlig versagt haben. Doch in Wahrheit übte er eine Karriere als Leiter einer geheimen, majestätischen Ninja-Truppe aus, die das Land vor allem Unheil bewahren sollte. Diesen Schutz hat Norwegen allerdings auch bitter nötig, da eine amerikanische Geheimorganisation namens „Stay behind“ alles daran setzt, die Meinung der Menschheit zu manipulieren und deshalb für zahlreiche Terroranschläge verantwortlich ist. Nun versucht Treholt gemeinsam mit seiner Mannschaft diese Machenschaften endgültig zu beenden und der „Stay behind“ in die Quere zu kommen. Doch das ist keine so leichte Aufgabe…
Kritik:
Trash kann manchmal ganz schön mutig sein: „Norwegian Ninja“, ein kleiner B-Actionfilm aus dem hohen Norden, versucht tatsächlich den Geheimdienst, die Ninja und einen Politiker auf recht interessante Weise zu parodieren. Doch dabei mag es eine kleine Besonderheit geben: Diese Geschichte basiert auf einem realen Politiker, der auch heute noch unter den Lebenden weilt und wegen eines bisher unaufgeklärten Falles vorübergehend inhaftiert wurde. Solche politischen Aussagen in einem eigentlich fiktionalen Film sieht man sehr selten, erst recht, wenn dessen Wahrheitsgehalt kaum nachvollziehbar ist.
Gasmaskenninjas auf Tauchgang
Natürlich mag der Titel auch ein wenig in die Irre führen, denn klassische Ninjas, wie wir sie eigentlich kennen, gibt es hier nicht. Die Protagonisten verfügen zwar allesamt über die berühmten Ninjasterne, die niemand von ihnen benutzt, doch hier wird in der Regel weder mit schwarzen Ninjaanzügen, noch mit Schwertern gekämpft. Da kann man „Norwegian Ninja“ also eher als Spionage-Actionfilm ansehen, denn die vermeintlichen Ninjas sind eher eine Mischung aus Soldaten und Geheimagenten, die von der Majestät legitimiert, das ferne Norwegen vor allem beschützen sollen. Das fördert dann sogar innovative Ideen zu Tage, denn auf der von Zivilisten verlassenen kleinen einsamen Insel werden hier die „Ninjas“ trainiert, um sie anschließend mit ihren zum Boot umgebauten Fahrzeug auf die Bevölkerung loszulassen. Richtig genial und schräg zugleich mag es da sein, wenn sie in Gasmasken-Anzügen auf Tauchgang gehen, um vermeintliche russische Agenten aufzuspüren.
Trash-Jagd auf Geheimagenten
Bei einem solchen eher weniger ernstzunehmenden B-Film darf man sicherlich auch keine Hochglanz-Bilder aus Hollywood erwarten. Stattdessen sehen wir selbst der Bildqualität schnell an, dass es an finanziellen Mitteln oft mangelte und die Bilder teils wohl mit eher weniger qualitativen Kameras aufgezeichnet wurden. Das versucht man unterdessen mit deutlich erkennbaren, aber immerhin noch schön anzusehenden CGI-Effekten und –Gebäuden zu kaschieren und schickt die Protagonisten daher überwiegend in künstliche Kulissen, sofern sie sich nicht in der freien Natur aufhalten. Die Action kann sich so zwar noch sehen lassen, hat aber auch diesen gewissen „Trash-Touch“, der den Film einfach mit wenig Ernsthaftigkeit erscheinen lässt. Das setzt sich darüber hinaus auch bei der Auswahl der Darsteller fort, denn während der berühmte Arne Treholt im Kevin Sorbo-Verschnitt mit hässlicher Brille dargestellt wird, machen manch andere „Ninjas“ doch eher den Eindruck von gewaltbereiten Höhlenmenschen. Zugegeben: Einen gewissen Charme hat das Ganze schon und wenn man sich auf eine günstige, aber neuartige Produktion einlassen kann, bekommt man sogar einen ungewöhnlichen Streifen zu sehen. Nur eines sollte man trotz der realen Hintergründe auf keinen Fall: Der Story allzu viel Glauben schenken.
Fazit:
Die Norweger haben den Mut einen realen ehemaligen Politiker mit einer Ninja-Story auf die Schippe zu nehmen und den amerikanischen Geheimdienst als manipulierende Terrororganisation darzustellen. Dabei ist ein äußerst innovativer B-Actionfilm gelungen, dem es lediglich an einigen Qualitätsoptimierungen mangelt und den man inhaltlich nicht allzu ernst nehmen sollte.