Charlie war noch nie wirklich der Typ, der in einer kleinen Stadt sesshaft werden wollte und beschloss daher vor etwa drei Jahren, endlich durch die Welt zu ziehen. Da fiel es ihm auch nicht gerade schwer, seine geliebte Freundin Claudia in ihrem Provinznest zurückzulassen und ihr auf heftigste Weise das Herz zu brechen. Nun jedoch beschließt er plötzlich, in seine alte Heimat zurückzukehren und seine alte Freundin nach langer Zeit erneut zu besuchen. Dumm nur, dass er dabei feststellen muss, dass sie längst mit seinem einstigen besten Freund zusammen ist und schon bald sogar heiraten will. Als dann jedoch auch noch die Gefühle wieder auftauchen, sind die Probleme vorprogrammiert. Ganz zum Unbehagen von Michael, ihrem jetzigen Partner…
Kritik:
Es benötigt schon eine Menge Mut, aus seiner gewohnten Heimat ganz alleine auszuziehen und die Welt zu erkunden. Noch viel mehr Mut braucht man allerdings, nach Jahren plötzlich wieder zu seiner Ex-Freundin zurückzukehren, nachdem man diese eiskalt hat sitzen lassen. So soll es jedoch in „No looking back“ der Fall sein, als Charlie plötzlich in sein Provinznest zurückkehrt und die einst geliebte Partnerin wieder aufzusuchen.
Dreieckskonflikt
Probleme sollen dabei natürlich vorprogrammiert sein, wenn der plötzlich feststellt, dass sie einen neuen Partner hat und er dennoch alles daran setzt, sie wieder für sich zu gewinnen. Die Sehnsucht nach einem gemeinsamen Leben, bei dem man einfach auf und davon durchbrennt, mag für einen Abenteurer, wie Charlie, sicherlich verlockend sein. Doch der Gewissenskonflikt kommt schnell, als sich Claudia zwischen ihm und ihrem jetzigen, treuen Partner entscheiden muss. Die Story ist dabei so nachvollziehbar, wie das richtige Leben, denn eine junge Frau, die ihr Leben einfach nicht damit verbringen will, Hausfrau zu sein, muss sich fortan zwischen dem langweiligen Mann und dem Abenteurer entscheiden, der gerne einmal ausreißt. Wer würde da nicht in einen inneren Konflikt gelangen, wenn die heimische Sicherheit plötzlich auf das große Abenteuer stößt, das dem Leben neuen Schwung verleihen könnte? Für Dramatik sei also angesichts dieser Story jederzeit gesorgt, zumal „No looking back“ einfach eine Geschichte mitten aus dem Leben erzählt.
Stars auf Frauenfang
Ein besonderes Highlight mag bei diesem Streifen sicherlich der Auftritt von Rockstar Jon Bon Jovi sein, der hier den treuen Michael spielt, der mit allen Mitteln um seine Frau kämpfen will. Auf glaubwürdige Art und Weise präsentiert er uns da den eifersüchtigen Verlobten, der plötzlich einen Kontrahenten sieht und sich ernsthafte Sorgen um seine Partnerin macht. Er schafft es ebenso, wie Edward Burns, den Zuschauer mit seiner Dramatik und dem Beziehungskonflikten zu fesseln, noch dazu jedoch eine ernstzunehmende Rolle abzuliefern. Gleichzeitig sieht man dem Film allerdings auch sein Alter auf gewisse Weise an, denn als Titel aus dem Jahre 1998 ist er auch aus inszenatorischer Sicht ganz schön in die Jahre gekommen. Das soll zwar an der Bildqualität nicht ganz so viel ändern, doch vor allem die Darstellung ist für heutige Verhältnisse sehr zurückhaltend ausgefallen. Auf große Effekte verzichtet der Film daher völlig und auch die Synchronsprecher sind nicht allesamt optimal ausgefallen. Während Jon Bon Jovi und Edward Burns einen soliden Sprecher verliehen bekamen, sollen vor allem die Freunde der beiden Männer oftmals zu „weich“, oder unpassend klingen. Noch dazu können Dialoge nicht immer überzeugen, sodass sie einfach nicht ganz aus dem wahren Leben zu entspringen scheinen. Zu abgehoben und künstlich wirken dabei manche Sätze, sodass wir ihnen ihre Rolle nicht jederzeit abkaufen können. Dennoch kann die gelungene Story aber über diese Schwächen schnell hinwegtäuschen und uns ein solides, wenn auch nicht überragendes Drama liefern.
Fazit:
Gelungenes Liebesdrama über eine Dreiecksbeziehung mit einem herausragenden Jon Bon Jovi, der aber inzwischen ein wenig angestaubt wirkt.