Meister Eder und sein Pumuckl |
Land/Jahr: D 1982 |
Genre: Komödie |
Regie: Ulrich König |
Darsteller: Gustl Bayrhammer Helga Feddersen Edith Hanke Willi Harlander Carlamaria Heim |
FSK: ab 0 Jahren |
Dauer: 82 Minuten |
Kaufstart: 2. Oktober 2020 |
Label: Universal Music |
Schreinermeister Franz Eder führte bisher ein eher beschauliches Leben als Selbstständiger in seinem kleinen Laden. Für die Nachbarschaft ist er inzwischen eine echte Instanz, denn sobald es auch nur die geringste Kleinigkeit zu reparieren gibt, vertrauen sie den Geschicken des Meister Eders. Heute allerdings scheint so ziemlich alles schief zu gehen: Seine Schrauben verschwinden einfach von selbst, Dinge fallen plötzlich aus dem Regal und es scheint, als würde ein Geist ihm einen Streich spielen. Tatsächlich treibt längst der kleine Kobold Pumuckl sein Unwesen in der Werkstatt von Meister Eder und wird für den Schreiner plötzlich sichtbar. Doch während seine Mitmenschen ihn für verrückt halten, spielt der kleine Pumuckl dem Schreiner einen Streich nach dem anderen…
Kritik:
Hurra, hurra, der Pumuckl ist wieder da: Inzwischen hat der kleine Kult-Kobold, der noch heute Generationen durch ihre Kindheit begleitet, fast vierzig Jahre auf dem Buckel. Und während längst die Rede davon ist, dass wir ab 2022 eine Neuauflage der Serie zu sehen bekommen, mussten Fans des Originals doch ganz schön lange darauf warten, bis sie den Kinofilm endlich auch im Heimkino genießen durften. „Meister Eder und sein Pumuckl“ erschien nun nämlich erstmals auf DVD.
Spaß dank Sympathieträger
Für die jüngeren Zuschauer macht der bunte Kobold mit den roten Haaren natürlich immer noch Spaß. Gerade für uns Erwachsenen, die heute oftmals Mitte 30 sind, kommen aber bei der Sichtung des ersten Kinofilms von 1982 natürlich schnell einige Nostalgiegefühle auf. Dass „Meister Eder und sein Pumuckl“ nach inzwischen 38 Jahren immer noch hervorragend funktioniert, liegt vor allem an der gelungenen Charakterdarstellung der beiden Hauptfiguren. Der Film, wie auch die gleichnamige Serie, basierten immerhin auf dem in Deutschland recht seltenen Konzept, eine Zeichentrickfigur in eine Realverfilmung einzubauen. Meister Eder, gespielt von Gustl Bayrhammer, interagiert also humorvoll mit einer fiktiven Figur – und wird mit seiner liebevollen, kindgerechten Art schnell zum Sympathieträger.
Bayrische Nostalgie
Dazu trägt natürlich die authentisch regionale Vertonung einiges bei, denn wenn Bayrhammer mit seinem Pumuckl spricht, dann natürlich naturgemäß in einem echten bayrischen Dialekt – die Originalvertonung aus dem Jahre 1982 wurde bei der DVD schließlich beibehalten. Erstaunlich, dass auch Kinder aus dem Westen die Sprache schon vor dreißig Jahren problemlos verstanden, ohne zuvor jemals mit dem bayrischen Dialekt in Berührung gekommen zu sein. Generell entfaltet das bayrische Setting natürlich einen besonders großen Charme: Der herzlich-persönliche Kontakt zu den Nebenrollen, die dem typischen Dorfleben ebenso gerecht werden, wie der obligatorische Gang ins örtliche Wirtshaus entfalten ihre dörfliche Wohlfühlatmosphäre, die das Gefühl weckt, sich nach einem bayrischen Dorf zu sehen, in dem Miteinander statt die Anonymität der Großstadt herrscht.
Rückkehr des Kult-Kobolds
Letztendlich aber, das muss man ganz einfach so sagen, stiehlt natürlich die Zeichentrickfigur Pumuckl den menschlichen Darstellern immer wieder die Show und ist damit die perfekte Identifikationsfigur für Kinder. Denn während der Kobold den Erwachsenen mit seiner gequälten Stimme manchmal wie ein quengeliges Kind auf die Nerven gehen kann, bringt er die Kinder wahrscheinlich auch heute noch auf dumme Gedanken: Die zumeist harmlosen Streiche des Kobolds kommen mit viel Witz daher und machen ganz schön viel Spaß, zumal sie durch die Unsichtbarkeit bei Anwesenheit dritter Personen auch die Fantasie des jungen Publikums anregen. Da kann man dann schnell verzeihen, dass „Meister Eder und sein Pumuckl“ auf Grund des Alters des Films hin und wieder veraltete Geschlechterrollen zeigt und die angebliche Restaurierung des Bildmaterials nur schwer erkennbar scheint.
Fazit:
Nach fast vierzig Jahren bekommt der Kult-Kobold mit den roten Haaren endlich seine Heimkinoveröffentlichung und begeistert mit zwei sympathischen Hauptfiguren und viel Witz noch heute alle Generationen. Ein Pflichtprogramm, das wir auch der jüngsten Generation weitergeben sollten.
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