Männer haben es nicht leicht im Leben, das sollte allen klar sein. Besonders in der Liebe haben die meisten nämlich längst nicht mehr die Oberhand und auch in vielen anderen Dingen, haben sie mit reichlich Problemen zu kämpfen. Das müssen auch fünf Kerle feststellen, die verschiedener nicht sein könnten. Während Musikproduzent Jerome nämlich noch der Einzige hier ist, dem die Mädels hinterher laufen, dürften Philip, Niklas und Günther schon seit langem ganz andere Erfahrungen machen. Philip zählt hier nämlich zu einem der chaotischsten Mitmenschen. Er ist beruflich längst am Ende und versucht gerade, ein neues Ladenlokal aufzumachen, was ihm aber nicht so recht gelingen mag. Da verkündet ihm seine Gelegenheitsfreundin auch noch, dass sie schwanger ist. Doch, wie soll er wohl das Kind überhaupt erst ernähren? Darüber muss sich allerdings Niklas noch nicht wirklich Gedanken machen. Er zählt zwar auch nicht zu den Womanizern, wie Jerome, doch läuft in seinem Leben scheinbar alles perfekt. Zuhause wartet täglich seine Freundin, sein Job in der Werbebranche läuft ebenso bestens und selbst die Ehe steht kurz bevor. Dumm nur, dass er bisher immer alles aufs Genaueste geplant hat und allmählich wohl die Schnauze voll hat. Es scheint, als müsste endlich eine richtige Dummheit her, das will ihm jedenfalls sein Gewissen klar machen. Kein Wunder also, dass da auch gleich die sexy Blondine aus dem Fitnessstudio, in dem sich auch Jerome und Günther immer treffen, herhalten darf. Während Niklas also fortan herausfinden muss, wie er ihr das Fremdgehen möglichst schön redet, wäre Günther schon froh, wenn er überhaupt erst in einer solchen Situation stecken würde. In seinem Liebesleben ist nämlich schon längst so richtig Flaute, was so viel heißt, dass noch nicht einmal eine Freundin, geschweige denn ein Abenteuer, in Aussicht wäre. Er versucht mit allen Mitteln, irgendwie mit einer Frau zu flirten, was allerdings scheinbar überhaupt nicht so leicht ist. Und als es ihm dann doch gelingt, taucht plötzlich dessen eifersüchtiger Ex auf. Und Jerome? Nun, der darf sich vorerst mit dem Schlagersänger Bruce herumschlagen, der vorübergehend in seiner Wohnung eingezogen ist. Da klappt’s dann auch mit den zahlreichen Affären nicht mehr so gut, ganz zu schweigen davon, dass er vor der Liebe regelrecht flüchtet und auch nicht immer so ein Macho war. So treffen also zwangsläufig eine Menge Männerprobleme früher oder später aufeinander…
Kritik:
„Männerherzen“ könnte man ja fast schon als Episodenfilm bezeichnen. Wir sehen hier zahlreiche Charaktere, die allesamt ihre eigene Story haben und nur bedingt etwas miteinander zu tun haben. Einige von ihnen treffen sich auch nur an einem bestimmten Ort und kennen sich nur flüchtig. Doch eines haben sie alle gemeinsam: Sie haben Probleme in der Liebe. Eigentlich müsste „Männerherzen“ also eher „Männerprobleme“ heißen, denn Probleme gibt es hier nun einmal zahlreich. Schade ist dabei allerdings auch gleich die Rolle von Til Schweiger. Er spielt mal wieder den coolen Hengst, der von Frauen offenbar nicht genug bekommen kann und als Musikproduzent nahezu jede abbekommt. Man könnte fast meinen, Til braucht eine solche Rolle für sein Ego, denn als Softie haben wir ihn vermutlich noch nie so richtig gesehen – doch gerade eine solche Rolle würde ihn eher sympathisch und interessant machen. In „Männerherzen“ wirkt er dagegen eher klischeehaft, auch wenn er durchaus überzeugende Leistungen abliefert, die keineswegs langweilig wirken. An seiner Seite übrigens noch mehr Klischees, die sich in diesem Falle „Bruce Berger“ nennen. Ja, wie der Name bereits annehmen lässt: Es handelt sich bei dieser Person um einen Schlagersänger, der für die heile Welt singt. Sein Umweltbewusstsein ist so groß, dass es allmählich anfängt zu nerven, denn Bruce Berger kann nicht genug davon bekommen, Songs gegen den Klimawandel zu singen. Wer sich im Übrigen nicht sonderlich für Schlager begeistern kann, möchte bei dieser Musik wohl eher schreiend davon laufen, da diese dann ziemlich schwer zu ertragen sein dürfte. Immerhin bekommen wir dabei allerdings auch gleich einen Sympathieträger, der mal wieder von Til Schweiger verkörpert wird, der nun einmal als Jerome ebenso wenig mit dieser Musik anfangen kann. Der übernimmt seine Arbeit nämlich nur des Geldes wegen und darf Bruce auch noch aus beruflichen Gründen bei sich wohnen lassen – und das sorgt zwangsläufig für witzige Momente. Einer der interessantesten – und etwas weniger klischeehaften – Charaktere übernimmt dann übrigens erstaunlicherweise Christian Ulmen, den wir ja sonst eher als mäßig talentierten Comedian gewohnt sind. Der spielt nämlich in „Männerherzen“ den eher schüchternen Kerl, der anscheinend keine Frau abbekommt. Doch das dürfte dann auch der richtige Sympathieträger sein, da sich vermutlich einige Herren mit diesem identifizieren können – außerdem spielt er eben eher den Softie, der die Emanzipation der Frau offensichtlich etwas zu ernst genommen hat – sprich: ein Weichei geworden ist. Wobei die natürlichsten Leistungen wohl von Maxim Mehmet kommen, der hier eben den etwas chaotischeren Charakter übernimmt und feststellen muss, dass seine Freundin schwanger geworden ist. In gewisser Weise ist er irgendwie der Durchschnittstyp, also eben nicht, wie Jerome oder Günther, eines von beiden Extremen. Das kann natürlich auch überzeugen, wenn auch nicht ganz so sehr mitreißen, wie seine Kollegen. Schade ist allerdings unterdessen, dass Wotan Wilke Möhring eine eher kleinere Rolle als U-Bahn-Fahrer übernommen hat und trotz seiner gewohnt guten Leistungen hier einfach untergeht. Daran sieht man dann, dass „Männerherzen“ einfach ein paar Charaktere zu viel bietet, sodass nur noch die Darsteller, welche die interessanteren Rollen ergattern konnten, auch wirklich auffallen. Vielleicht hätte es dem Film also gut getan, einfach ein paar Charaktere weniger einzubauen, diese dafür aber weiter auszubauen. Denn letztendlich sind es doch immer wieder vereinzelte Darsteller, die ein wenig zu kurz kommen, da sie ihre Charaktere nicht voll entfalten können und so auch nicht die Chance bekommen, all ihre Leistungen zu zeigen. Dennoch ist es für eine deutsche Produktion schon interessant zu sehen, wie gut ein solcher Charakter-Episodenfilm doch gelungen ist, auch wenn Wotan Wilke Möhrings tragischere Rolle noch optimiert hätte werden müssen.
Fazit:
Viele Charaktere, viele Stories und doch – mit einigen wenigen verzeihbaren Schwächen – gut gelungen.