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    Mandy

    Mandy


    Land/Jahr:
    USA 2018
    Genre:
    Horror
    Regie:
    Panos Cosmatos
    Darsteller:
    Nicolas Cage
    Andrea Riseborough
    Linus Roache
    Bill Duke
    FSK:
    ab 18 Jahren
    Dauer:
    116 Minuten
    Kaufstart:
    29. November 2018
    Label:
    Koch Media

    Shadow Mountains im Jahre 1983: Der Einzelgänger Red Miller führt eigentlich ein recht beschauliches Leben mit seiner Frau abseits der Zivilisation. Am liebsten sind die beiden unter sich und genießen die traute Zweisamkeit. Dumm nur, dass sie ihre Rechnung da offenbar ohne die restlichen Anwohner gemacht haben, die ganz eigene Pläne mit der hübschen, etwas düster ausschauenden Mandy haben. Jeremiah Sand, der Anführer der religiösen Sekte „Children of the New Dawn“ möchte sie nämlich unbedingt in seine Reihen aufnehmen und ein Opferritual an ihr durchführen. Kurzerhand qualvoll vor den Augen von Red verbrannt, schwört der daraufhin blutige Rache an den Sektenmitgliedern: Mit einer selbst geschmiedeten Kriegsaxt und voll gepumpt mit Drogen macht sich Red auf die Jagd nach den „Jesus-Freaks“, die seine Frau ermordeten…

    Kritik:
    In den vergangenen Jahren hatte sich Nicolas Cage leider nicht gerade mit Qualität einen Namen gemacht. Doch dank seines neuesten Horror-Krachers „Mandy“ feiert man längst sein großes Comeback und spricht von einem der besten Streifen, die Cage je gedreht haben soll. Doch wird dieser außergewöhnliche Streifen dem großen Hype wirklich gerecht?

    Nicolas Cage in einem Psychotrip
    Eines ist jedenfalls schon einmal klar: „Mandy“ ist anders, als alles was wir von und mit Cage jemals gesehen haben. Man könnte den Horrorstreifen wohl ohne großes Zögern ganz klar als „experimentell“ bezeichnen, bedient sich Regisseur Panos Cosmatos schließlich zahlreicher außergewöhnlicher Stilmittel. Das fängt bereits bei der Bildsprache an, bei der er seiner Kreativität völlig freien Lauf lässt. Unschärfeeffekte, grelles rotes Licht, gelegentliche Schlierenbildung, bewusst eingesetztes Filmkorn und psychedelisch anmutende Szenen sind nur einige der zahlreichen kreativen Einfälle, mit denen er die optische Inszenierung von „Mandy“ ein wenig aufmotzt. Und das hat auch seinen Grund, denn Cosmatos wollte seinen Horrorstreifen offenbar als echten, knallharten Psychotrip inszenieren, bei dem selbst das Publikum manchmal nicht sicher ist, ob es sich die gesehenen Bilder womöglich nur einbildet, wenn die Augen der Protagonisten mal wieder auf hypnotische Art subtil ihre Größe ändern. Sein Ziel hat er jedenfalls voll und ganz erreicht.

    Horror trifft Metal
    Dass er dabei auch noch sehr geschickt mit dem Tempo seines Streifens arbeitet, zeigt dann mehr als deutlich, wie viel Detailarbeit eigentlich in diesem Film steckt. Anfangs lässt man sich noch die notwendige Zeit, die Dialoge der Darsteller fast schon so nachdenklich-melancholisch zu inszenieren, dass „Mandy“ auf manchen Zuschauer womöglich zäh erscheinen mag. Später allerdings zieht das Tempo deutlich an und nutzt dafür recht interessante Zeitpunkte: Mit jeder Einnahme einer berauschenden Substanz durch Nicolas Cage wird „Mandy“ ein wenig schneller, intensiver, blutiger und härter. So lange, bis Hauptfigur Red Miller früher oder später in einen regelrechten Blutrausch eintaucht, bei dem auch die Fans von härterem Splatter ordentlich auf ihre Kosten kommen. Und das Coolste daran: „Mandy“ bedient sich auch noch recht großzügig bei Symbolik aus der Heavy Metal-Szene und liefert damit ganz besondere Identifikationsfiguren, die sich erfrischenderweise etwas abseits des Mainstreams bewegen und damit auch auf typische Stereotypen ein bisschen verzichten.

    Comeback eines einstigen Hollywoodstars
    Interessant ist an der Stelle, dass es sich bei Nicolas Cage offenbar um einen der Darsteller handelt, die man offenbar ein wenig fordern muss, um ihre wahren verborgenen Qualitäten noch einmal zum Vorschein zu bringen. Präsentierte er sich in den zahlreichen B-Produktionen der vergangenen Jahre oftmals noch lustlos und unmotiviert, so hat Cage anscheinend richtigen Spaß an dem kreativen und abgefahrenen Gemetzel, das er mit „Mandy“ nun drehen durfte. Und obwohl manchmal vielleicht etwas wortkarg, kann Nicolas Cage seine Fähigkeiten als Charakterdarsteller vor allem durch seine gezielte Mimik und Körpersprache endlich wieder unter Beweis stellen. Würde er alle seine Rollen mit einer solchen Hingabe spielen, würde Cage sicher auch heute noch zu den echten Größen Hollywoods gehören. Damit allerdings steht auch fest: Wenn Fans dieses Horrorfilms von einem „Comeback“ des Stars sprechen, versprechen sie glücklicherweise nicht zu viel.

    Fazit:
    Bei diesem außergewöhnlichen und knallharten Psychotrip kann Nicolas Cage nach vielen Jahren endlich wieder zeigen, wie viel schauspielerische Qualität in ihm steckt. Dank der enormen Kreativität und den zahlreichen Anspielungen an die Heavy Metal-Szene scheint der einstige Hollywoodstar nämlich endlich wieder Spaß an seinem Job gefunden zu haben und geht in der Rolle des blutrünstigen Rächers voll und ganz auf. Doch seid gewarnt: „Mandy“ ist ein äußerst experimentelles Werk, das sich mit seiner psychedelischen Darstellung kaum weiter vom Mainstream entfernen könnte – und ist gerade deshalb womöglich Geschmackssache.

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