Maleficent |
Land/Jahr: USA 2013 |
Genre: Fantasy |
Regie: Robert Stromberg |
Darsteller: Angelina Jolie Sharlto Copley Elle Fanning Sam Riley |
FSK: DVD: ab 6 Jahren BD: ab 12 Jahren |
Dauer: 97 Minuten |
Kaufstart: 2. Oktober 2014 |
Label: Walt Disney Studios Home Entertainment |
Jenseits des Königreiches, hinter einem hohen Wall aus Dornen befindet sich das Reich des Moors. Einst glich dies einem Paradies, dessen Natur und Wesen unbedingt vor den räuberischen Menschen beschützt werden musste. Doch neugierig, wie sowohl Menschen als auch Feen sind, konnte sich die dunkle Fee Maleficent nicht davon abbringen lassen, einen kleinen Jungen in ihre Welt mitzunehmen und ihm fortan ihr Herz zu schenken. Natürlich kam es, wie es kommen musste und der baldige König Stephan brach ihr das Herz. Für Maleficent stand fest: Sie würde dunkle Rache an dem Herrscher des Königreiches nehmen und nie wieder einem Menschen ihr Vertrauen schenken. Die Welt des Moores auf alle Zeiten verdunkelt, erfährt sie schon bald von der Tochter des Königs. Mit einem Fluch soll sie belegt werden und mit ihrem sechzehnten Lebensjahr in einen ewigen todgleichen Schlaf fallen, aus dem sie nur noch ein Kuss der wahren Liebe befreien kann. Doch existiert diese sagenumwobene Wahre Liebe womöglich gar nicht?
Kritik:
Nach ihren zahlreichen Erfolgen in den größten Hollywood-Blockbustern versucht sich Angelina Jolie zunehmend an immer außergewöhnlicheren Rollen. In ihrer ersten richtigen Fantasyrolle darf sich da auch gleich einmal in die Rolle der dunklen Fee Maleficent schlüpfen, die in ihrem aufwändigen Kostüm eine doch allzu bekannte Story präsentiert.
Niemand möchte eine Mauer errichten
Die Story von „Maleficent“ ist nämlich nichts anderes, als die Vorgeschichte zum berühmten Märchen „Dornröschen“, dessen Handlung und Ausgang den meisten Menschen wohl allzu bewusst sein dürfte. In Form eines Prequels erleben wir die Geschichte der dunklen Fee zunächst einige Jahrzehnte früher und dürfen mit ansehen, wie es zum Fluch des Dornröschens eigentlich kommen sollte. Wie aus dem Leben gegriffen präsentiert uns Angelina Jolie dabei die Geschichte um ein gebrochenes Herz und eine reifende Frau, die schon bald düstere Rache an ihrem Ex-Freund nehmen will, der ihr das Leben zur Hölle machen möchte. In einer ewigen Fehde zwischen den einst Liebenden hat sich ein so großer Hass entwickelt, dass die beiden nach dem Leben des jeweils anderen trachten. Eine riesige unüberwindbare Mauer wurde errichtet – nicht nur physisch, sondern auch in den Herzen der beiden wichtigsten Protagonisten.
Die (fast) bekannte Geschichte
Dornröschen gerät dabei auf den ersten Blick ein bisschen zur Nebensächlichkeit. Die Fluch gebende Fee soll im Mittelpunkt der Geschichte stehen und dabei keineswegs so schwarz-weiß gezeichnet werden, wie wir sie aus dem Originalmärchen kennen. Natürlich ist dabei klar, dass der Ablauf der Geschichte größtenteils klar ist. Die Umsetzung des Fluchs und des vermeintlichen Racheplans orientiert sich dabei ziemlich genau an der Märchenvorlage, rund um den mysteriösen Prinzen, der das schlafende Mädchen aus ihrem Koma erwecken solle. Damit es allerdings inhaltlich nicht allzu langweilig wird, baute man vor allem in das letzte Drittel einige Abweichungen ein, welche die Geschichte praktisch aus einer veränderten Perspektive zeigt – eben jene Perspektive, die die dunkle Fee Maleficent selbst entwickelt. Da sind also für so manchen Zuschauer noch einige Überraschungen vorhanden, zumal der Kontrast zwischen Hell und Dunkel, Gut und Böse auch in einem inneren Konflikt der dunklen Fee endet, die von Angelina Jolie hervorragend gespielt wird.
Ein kleiner Fantasy-Augenschmaus
Nach und nach entwickelt sich „Maleficent“ daher auch zu einer gelungenen Mischung aus klassischem Märchen und modernem Fantasyfilm. Eine fantastische Welt aus ungewöhnlichen Kreaturen, Waldmenschen und bunten Feen sorgt damit für Begeisterung unter Fantasyfans, die in der Vergangenheit nur wenig Abwechslung in diesem Genre genießen konnten. Natürlich bleibt ein hoher Anteil von CGI-Effekten nicht aus, die allerdings bei diesem Streifen auf einem so hohen Niveau inszeniert wurden, dass sie es zu einem wahren Augenschmaus schaffen. Die wunderschönen und detaillierten Landschaften des Moorreiches sehen so hübsch aus, dass sie sich mancher Gamer wohl selbst in einem Videospiel wünschen würde und sobald der düstere Kontrast hinzu kommen, lassen sich vor allem die Farbenspiele sehr gut sehen. Schade ist nur, dass die Fantasywelt aus „Maleficent“ insgesamt vergleichbar klein und überschaubar ausgefallen ist, ein wenig Luft nach oben wäre also durchaus möglich gewesen.
Fazit:
Eine gelungene Mischung aus klassischem Märchen und modernem Fantasystreifen, die mit einer bezaubernden Angelina Jolie und einem hübschen Creature Design überzeugen kann. Lediglich die kleine Welt und die vorhersehbare Story lassen Luft nach oben.