Lucifer – Staffel 5 |
Land/Jahr: USA 2020 |
Genre: Fantasy |
Regie: Diverse |
Darsteller: Tom Ellis Lauren German Kevin Alejandro D.B. Woodside Lesley-Ann Brandt Rachael Harris Aimee Garcia |
FSK: ab 16 Jahren |
Dauer: ca. 850 Minuten |
Kaufstart: Amazon Prime: 22. August 2020 |
Label: Warner Bros. |
In Los Angeles hat sich so einiges verändert: Lucifer ist in die Hölle zurückgekehrt, um dort seine Dämonen zu bewachen, Engel Amenadiel zieht zum ersten Mal ein Kind mit einer Menschenfrau groß und trotzdem treiben so manche Verbrecher weiterhin ihr Unwesen. Einer davon ist ausgerechnet selbst von himmlicher Gestalt: Lucifers Zwillingsbruder, Erzengel Michael, ist nämlich auf die Erde herabgestiegen und heckt einen teuflichen Plan gegen seinen verhassten Bruder aus. Doch dass sich sein Zwillingsbruder kurzerhand für ihn ausgibt, das kann Lucifer einfach nicht dulden…
Kritik:
Um die Erfolgsserie „Lucifer“ gab es in der Vergangenheit einigen Wirbel: Der US-amerikanische Sender Fox wollte die Serie eigentlich nach drei Staffel bereits einstellen. Durch den Widerstand der Fans kam es dann doch anders und Netflix führt die Serie um den Teufel, der aus Langeweile sein Unwesen auf der Erde treibt, inzwischen weiter – und in Deutschland läuft sie trotzdem bei der Konkurrenz Amazon Prime Video.
Gelegentliche Lückenfüller
Solche maßgeblichen Veränderungen haben natürlich durchaus auch produktionstechnische Folgen, unter denen für gewöhnlich auch die Qualität einer Serie leiden kann. Während man an der Besetzung vollständig festgehalten hat und damit immer noch den alten Charme der Figuren einfängt, wird vor allem die Planlosigkeit der Macher durch die unerwartete Fortsetzung hin und wieder deutlich. Häufiger als noch in den ersten drei Staffeln wird „Lucifer“ inzwischen von Lückenfüller-Folgen geplagt, die nur wenig zur eigentlichen Story beitragen. In der ersten Half Season der fünften Staffel zählt dazu unter anderem eine Schwarz-Weiß-Folge, die als Hommage an alte Film noir-Klassiker dient und davon erzählt, wie Lucifer einem Kind Geschichten aus seiner Vergangenheit erzählt. Und das gleich nachdem er es in einem Fall mit Schauspielern zu tun bekommt, die sein eigenes Leben nachspielen und damit ebenfalls reichlich uninspiriert wirkt.
Gewohnt schnippischer Humor
Zum Glück überzeugt die fünfte Staffel in den meisten seiner restlichen Folgen mit einer wesentlich höheren Qualität und knüpft hinsichtlich seines Storytellings an die früheren Staffeln an. Dabei entfernt sich „Lucifer“ dieses Mal aber ein klein wenig vom klassischen Crime Series-Stil und entwickelt sich etwas stärker zu einer Love Soap, in der die ungewöhnliche Liebesgeschichte zwischen Chloe und Lucifer stärker im Mittelpunkt steht – allerdings gänzlich ohne Kitsch, sondern weiterhin mit dem schnippischen Humor voller sexueller Anspielungen. Der macht schließlich die Serie aus und erzeugt schon seit der Pilotfolge die große Begeisterung der Fans. Der ebenfalls starke Fokus auf die zwischenmenschlichen Beziehungen der „himmlischen“ Familie mit all seinen Engeln, Dämonen und ähnlichen übernatürlichen Gestalten tut sein Übriges, um auch dieses Mal noch spannende Neuheiten zu erzählen.
Tom Ellis in grandioser Doppelrolle
Ein besonders Highlight ist dabei auch Erzengel Gabriel, der als Zwillingsbruder von Lucifer ebenfalls von Tom Ellis in einer Doppelrolle dargestellt wird. Damit hat Ellis zum ersten Mal die Gelegenheit, sein Schauspieltalent so richtig unter Beweis zu stellen: Obwohl beide Figuren optisch absolut identisch aussehen, sorgt Tom Ellis allein mit seiner Mimik dafür, dass wir hier zwei völlig verschiedene Charaktere zu sehen bekommen, die sich charakterlich grundlegend unterscheiden und auch beim Publikum unterschiedliche Sympathiepunkte ergattern können. Es braucht praktisch gar keinen Hinweis und gar kein besonderes Erkennungsmerkmal, um die beiden Figuren unterscheiden zu können, da sie allein durch ihre Ausdrucksweise unterscheidbar sind. Eine grandiose schauspielerische Leistung von Tom Ellis.
Fazit:
Trotz einigen turbulenten Hintergründen bei der Produktion von „Lucifer“ begeistert die Serie um den „netten Teufel“ auch in seiner fünften Staffel noch mit seinem schnippischen Humor, fantastischen Charakteren und spannenden Geschichten, die die Sicht auf die christliche Religion witzig auf den Kopf stellen. Da kann man über vereinzelte Lückenfüller schnell hinwegsehen.
Hinweis: Diese Rezension basiert auf den ersten 8 (von 16) Folgen, die zum Zeitpunkt der Rezension bei Amazon Prime Video verfügbar waren. Die zweite Hälfte der Staffel wird zukünftig ebenfalls bei Amazon zur Verfügung gestellt.
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