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    Liefi – Ein Huhn in der Wildnis

    Liefi – Ein Huhn in der Wildnis


    Land/Jahr:
    Südkorea 2012
    Genre:
    Zeichentrick
    Regie:
    Seong-yun Oh
    Darsteller:
    -
    FSK:
    ab 6 Jahren
    Dauer:
    91 Minuten
    Kaufstart:
    4. April 2012
    Label:
    Ascot Elite


    Das Leben in einem Bauernhof ist nicht immer ein Zuckerschlecken. Tag und Nacht verbringt die junge Henne Liefi damit, kalorienreiche Nahrung aufzunehmen und möglichst große Eier zu legen – stets eingesperrt in eine kleine enge Legebatterie. Kein Wunder also, dass sie schon lange davon träumt, endlich die freie Wildnis erkunden und ein Leben im Grünen genießen zu können. Da kommt ihr die perfekte Idee: Sie muss sich einfach nur totstellen, schon wird man sie in die Freiheit begleiten. Gesagt, getan, ist sie allerdings schon bald völlig überfordert und trifft auf einen mutigen Retter, der ihr schon bald sein kleines Küken anvertraut. Dumm nur, dass sie dieses Kind schon bald ganz alleine groß ziehen muss. Das ist nämlich alles andere, als einfach, handelt es sich dabei schließlich um ein Entenküken, das schon bald schwimmen und fliegen lernen will. Dinge, die eine Henne niemals können wird…

    Kritik:
    In einer Zeit, in denen regelmäßig die aufwändigsten Animationsfilme auf die Kinoleinwand kommen, hat man ein Genre schon fast vergessen: Den klassischen Zeichentrickfilm. Kaum hält man es da für möglich, dass es immer noch liebevoll gezeichnete Tierabenteuer gibt, die an alte Zeiten erinnern lassen und fast gänzlich gewaltfrei auch für die jüngsten Zuschauer geeignet sind. Doch mit Liefi kommt aus Südkorea doch einmal mehr ein neuer Genrevertreter, der auf kitschigen Anime-Look komplett verzichtet – Klasse.

    Mutter werden ist nicht schwer, Mutter sein…
    …dagegen sehr, würde wohl mancher sagen, wenn er die Story von „Liefi“ genauer betrachtet. Erst recht, wenn es sich bei dem vermeintlichen Kind um einen Adoptivsohn einer ganz anderen Rasse handelt und man mangels benötigter Fähigkeiten vielleicht niemals die nötigen Kompetenzen aufbringen kann, für eine ausreichende Erziehung zu sorgen. Die Rede ist hierbei von einer jungen Henne, die dummerweise ausgerechnet eine Ente erziehen muss. Eine Ente, die fliegen will und schwimmen kann – im Gegensatz zu der Stiefmutter. Da kommen die ersten Probleme auf, aber auch eine ganz pädagogisch wertvolle Geschichte, denn „Liefi“ erzählt von mütterlicher Liebe, familiären Zusammenhalt und dem Erreichen von schwierigen Zielen. Der niedliche Film zeigt uns eine Mutter, die allen Widrigkeiten zum trotz doch ein tolles Vorbild sein kann – und die junge Ente zu einem reifen erwachsenen Tier machen will. Das ist herzerwärmend und noch dazu perfektes Programm für unsere Kinder.

    Einfach niedlich
    Unterstützend trägt dazu natürlich auch der Grafikstil bei, denn die süßen gezeichneten Tiere sind einfach nur mega-niedlich und herzerwärmend. Schnell erinnern wir uns da an Zeiten zurück, in denen Disney-Filme noch nicht von Pixar stammten und noch liebevoll mit der Hand gezeichnet wurden, denn „Liefi“ braucht sich vor den Hollywood-Größen des Zeichentrickkinos zumindest optisch nicht verstecken. Da macht es auch nicht mehr viel, wenn manche Kulissen gelegentlich etwas starr und unbeweglich erscheinen, denn spätestens die herausragenden wunderschönen Flugszenen mit den zahlreichen Wildenten sorgen für ein ganz besonderes Zeichentrickerlebnis, das Kinderherzen höher schlagen lässt. Die können aber auch die Tiere selbst recht schnell ins Herz schließen, aber auch die Geschichte mit ihren natürlichen Auseinandersetzungen in der Wildnis nachvollziehen. Gewalt aus Boshaftigkeit suchen wir hier vergebens, denn unseren Jüngsten wird die natürliche Nahrungskette auf spannende und mitreißende Weise erklärt. So gesehen kann man hier also sogar ein wenig lernen, was für die Förderung von Kindern ohnehin nur förderlich sein kann – doch auch Erwachsene, die einfach mal in nostalgischen Zeichentrickerinnerungen schwelgen wollen, kommen hier auf ihre Kosten.

    Umweltbewusstsein mit Bio-Lebensmittel
    Letztendlich liefert „Liefi“ aber auch eine gute Moral, sicherlich zugunsten der Bio-Industrie. Immerhin gibt es da nicht nur ein klassisches Gut-und-Böse-Muster, sondern auch noch den altbekannten Hass gegen den bösartigen Bauern. Der beutet schließlich die Tiere aus und hält sie in unwürdigen, qualvollen Legebatterien, in denen sie sich bestenfalls selbst drehen können. Das erinnert inhaltlich schnell an den Klassiker „Farm der Tiere“ und bietet ähnliche moralische Sichtweisen – ganz zu Gunsten von Freilaufgehegen im Sinne der Bio-Richtlinien. Insgesamt bleibt der Bauernhof aber nur nebensächlich, denn „Liefi“ widmet sich überwiegend der Erziehung in der freien Wildbahn und das als Henne, die selbst nur die Gefangenschaft kennt. Interessante Szenen wird es da also geben, die sich mit den Themen Freundschaft, Zusammenhalt, Mobbing und Herausforderungen widmen. Vielfalt, ganz ohne besonders innovative Geschichten.

    Fazit:
    Da werden Kindheitserinnerungen wach: „Liefi – Ein Huhn in der Wildnis“ bietet klassische, liebevoll gezeichnete Zeichentrickabenteuer um Freundschaft, Familie und Zusammenhalt. Das perfekte Programm für die Kinder.