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    Letztendlich sind wir dem Universum egal

    Letztendlich sind wir dem Universum egal


    Land/Jahr:
    USA 2018
    Genre:
    Drama
    Regie:
    Michael Sucsy
    Darsteller:
    Angourie Rice
    Justice Smith
    Debby Ryan
    Maria Bello
    Lucas Jade Zumann
    FSK:
    ab 6 Jahren
    Dauer:
    98 Minuten
    Kaufstart:
    1. Oktober 2018
    Label:
    Splendid

    Die 16-jährige Rhiannon ist ein ganz normaler Teenager mit den üblichen Problemen: Kaum hat sie ihren ersten Freund, fühlt sie sich prompt von ihm vernachlässigt, weil er offenbar lieber mit seinen Kumpels feiert, als einfach mal einen schönen Tag mit ihr zu verbringen. Eine echte Besonderheit ist es deshalb für sie, wenn es zu einem solchen Ereignis dann doch einmal kommt. Das Problem dieses Mal: In Wirklichkeit hat sie den Tag gar nicht mit ihrem Freund verbracht, sondern mit einer Seele namens „A“, die jeden Morgen im Körper eines anderen Jungen oder Mädchen aufwacht. Von seinem Charakter dermaßen beeindruckt, verliebt sie sich kurzerhand in „A“ – ganz egal, in welchem Körper er oder sie auch gerade steckt. Dumm nur, dass eine solche Beziehung ziemlich viele Probleme mit sich bringt…

    Kritik:
    Von vielen gewünscht, ist es doch meistens nur ein ewiger Wunschtraum: Endlich die wahre Liebe zu finden, von der man wirklich für seine inneren Werte und seine Persönlichkeit geliebt wird, statt wegen des Aussehens. Ein scheinbar perfekter Liebesfilm also, denn: „Letztendlich sind wir dem Universum egal“, lässt solche jugendlichen Gefühle noch einmal aufleben.

    Die inneren Werte
    Damit handelt es sich aber auch gar nicht um einen ganz normalen, kitschigen Liebesfilm, sondern um ein recht interessantes Coming-of-Age-Drama, das eine richtig innovative Idee mitbringt. Im Mittelpunkt der Handlung steht schließlich auch die Selbstfindung von Hauptfigur Rhiannon, die in ihrem jungen Alter zunächst noch herausfinden muss, was sie von ihrem Liebesleben tatsächlich erwartet – alle Probleme natürlich inklusive. Auf der anderen Seite hat „Letztendlich sind wir dem Universum egal“ durch das ständige Wechseln des Körpers ihrer großen Liebe mehr als genügend Möglichkeiten, auch recht schwierige Themen anzusprechen: Psychische Probleme, Selbstmordgedanken, religiöser Wahn und andere Dinge werden in kurzen Abständen immer wieder thematisiert, wenn die mysteriöse Figur „A“ in einen entsprechenden Körper schlüpft und all jene Probleme miterlebt. Das sorgt zugleich für recht viel Dramaturgie und hält das Interesse des Zuschauers über lange Strecken recht hoch.

    Viele Darsteller – ein Charakter
    Gleichzeitig ist „Letztendlich sind wir dem Universum egal“ auch eine große Herausforderung für die zahlreichen recht jungen Darsteller. Das Wechseln des Körpers von „A“ ist nämlich an eine wichtige Voraussetzung gebunden: Die Körper aller anderen Personen müssen in etwa gleich alt sein. Und jeder einzelne dieser zahlreichen Darsteller, die innerhalb dieses Films einmal die Figur „A“ verkörpern müssen, stehen vor der schwierigen Situation, den einzigartigen Charakter dieses Wesens wiedergeben zu müssen. Ganz egal, in welchem Körper er oder sie also auch gerade steckt: Es ist eine zwingende Notwendigkeit, dass der Zuschauer die Figur anhand des Charakters sofort wieder erkennt – und das gelingt erstaunlicherweise bei jedem Darsteller auf Anhieb. Zugleich gelingt es allen, nach Verschwinden der Seele „A“, wiederum auf einen komplett anderen Charakter zu wechseln. Vor solchen Leistungen darf man bei Darstellern in diesem jungen, teilweise noch minderjährigen Alter großen Respekt haben, machen sie den Film damit nicht nur emotional tiefgründig, sondern auch noch einzigartig.

    Wertevermittlung ohne Holzhammer
    In der heutigen von Oberflächlichkeit bestimmten Welt hat „Letztendlich sind wir dem Universum egal“ obendrein aber auch noch eine überaus süße und liebenswerte Message zu bieten, die sich nicht zuletzt auch an jugendliches Publikum richtet. Immerhin fordert das Liebesdrama sein Publikum dazu auf, bei den eigenen Mitmenschen ein wenig mehr auf den Charakter und die inneren Werte zu achten und Personen nicht nur anhand ihres Äußeren zu beurteilen. Sehr geschickt macht sich der Film dazu auch weniger hübsche, mitunter etwas übergewichtige oder unsportliche Darsteller zu Nutze und thematisiert damit die Problematik, einen Menschen ausschließlich wegen seines Charakters zu lieben, obwohl der Körper womöglich nicht den eigenen Vorlieben entspricht. Und damit passt sich „Letztendlich sind wir dem Universum egal“ auch gekonnt dem heutigen Zeitgeist an, ohne dabei allerdings – wie viele andere aktuelle Filme – aufgesetzt zu wirken: Denn auch das Geschlecht der geliebten Person spielt einfach mal überhaupt keine Rolle. Besser kann man ein Weltbild aus Offenheit und Toleranz wohl nicht feiern, ganz ohne derartige Themen mit dem Holzhammer zu vermitteln. Und gerade weil eben jener Holzhammer komplett fehlt, macht der Streifen auch dem älteren Publikum erstaunlich viel Spaß.

    Fazit:
    Mit seiner Aufforderung zu mehr Offenheit und Toleranz bietet „Letztendlich sind wir dem Universum egal“ nicht nur liebevolle Wertevermittlung, sondern ist dank der überhaupt nicht aufgesetzten Thematisierung und der innovativen Storyidee einer der schönsten Liebesfilme und Coming-of-Age-Dramen, die wir in den letzten Jahren zu sehen bekamen. Ein echter Geheimtipp, der alle Generationen emotional zu berühren weiß.

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