Land of the Lost |
Land/Jahr: USA 2009 |
Genre: Komödie |
Regie: Brad Silberling |
Darsteller: Will Ferrell Anna Friel Danny McBride |
FSK: ab 12 Jahren |
Dauer: 102 Minuten |
Kaufstart: 11. September 2020 |
Label: Justbridge Entertainment |
Den erfolglosen Wissenschaftler Dr. Rick Marshall hat bisher niemand ernst genommen. Viel zu verrückt klingen seine Theorien über Zeitsprünge, die schon bald alle Probleme der Menschheit lösen sollen. Dabei waren seine Ideen so unglaublich, wie genial zugleich, denn nur drei Jahre nach einem umstrittenen Auftritt in einer Talkshow gelingt ihm schließlich das Unfassbare: Gemeinsam mit seiner Assistentin Holly schafft er es, einen Tachyonenverstärker zu bauen, mit dem er tatsächlich ein Tor in eine andere Dimension öffnen kann. Doch die fast vergessene Welt, in der sie sich gemeinsam mit dem Chaoten Will plötzlich wiederfinden, birgt große Gefahren: Zukunft, Gegenwart und Vergangenheit werden hier vollkommen vermischt, sodass Dinosaurier, Primaten und Echsenmenschen tatsächlich an einem Ort existieren können. Dumm nur, dass mittendrin auch noch der Tachyonenverstärker spurlos verschwunden ist – und nur damit schafft es das Trio jemals wieder zurück in ihre eigene Realität…
Kritik:
Zeitreisen, Paralleldimensionen und Reptiloide – nein, das ist hier keine Verfilmung des Backkatalogs des deutschen Kopp-Verlags, sondern tatsächlich ein inzwischen knapp über zehn Jahre alter Streifen mit Will Ferrell, der mittlerweile vermutlich einen gewissen Kultstatus erreicht hat. Justbridge Entertainment spendiert der Abenteuerkomödie nun erstmals eine BluRay im schicken limitierten Steelbook.
Im (etwas anderen) Land der Saurier
Obwohl inzwischen schon seit den 1990er Jahren im Filmgeschäft aktiv und dabei praktisch ausschließlich im Komödiengenre unterwegs, dürfte Will Ferrell bis heute ein eher umstrittener Schauspieler sein. Sein doch recht alberner Humor, der sich zu keinem Zeitpunkt ernst nimmt, ist schließlich einfach nicht jedermanns Sache. Und trotzdem: Wirft man aus heutiger Sicht einen genaueren Blick auf seine Filmografie findet sich darunter so manche kleine Besonderheit. „Land of the Lost“, der grob auf der 70er Jahre TV-Serie „Im Land der Saurier“ basiert, ist eine davon. Kein echtes Remake, sondern viel mehr eine Parodie, die auch den einstigen Hype um „Jurassic Park“ gut einfängt.
Die Welt der Reptiloiden
Die Story des Streifens ist dabei recht dünn und einfach erklärt: In einer Paralleldimension, in der so ziemlich jeder abstruse Unsinn wild zusammengewürfelt wird, um den Film damit besonders schräg erscheinen zu lassen, muss Will Ferrell als Rick Marshall seinen Tachyonenverstärker aus den Fängen von Dinosauriern und Reptiloiden befreien, um damit in seine eigene Realität zurückkehren zu können. Die damit verbundene Fantasywelt voller aufregender Kreaturen dürfte jüngere Zuschauer wahrscheinlich an die jüngsten Remakes von „Jumanji“ mit Dwayne Johnson erinnern – allerdings deutlich weniger aufwändig und inhaltlich vergleichsweise einfach gehalten. Insgesamt mag die Handlung aus heutiger Sicht eindeutig zu dünn daher kommen, um Neulinge noch richtig begeistern zu können.
Ein typischer Will Ferrell
Auch der Humor von Will Ferrell wirkt unterdessen ein wenig aus der Zeit gefallen. Dass sich der enstige Komödienstar zwar selbst zu keinem Zeitpunkt ernst nimmt, mag einerseits angenehm erfrischend sein, den plumpen Gags mangelt es aber oftmals an Niveau, um wirklich zu zünden. Zu häufig verrennt sich „Land of the Lost“ nämlich in lächerlichem Fäkalhumor unterhalb der Gürtellinie und versucht das Publikum mit Dinosaurierurin, außerirdischen Drogen und notgeilen Primaten bei Laune zu halten. Zugegeben: Das ist und war schon immer eine typische Rolle für Will Ferrell, was ihn ohne Zweifel zur Optimalbesetzung macht, doch es mag zu bezweifeln sein, ob das Erwachsene heute noch vom Hocker reißt. Spannender ist da schon die hübsch und kreativ ausgestaltete Paralleldimension, die mit ihren schrägen Figuren den Eindruck erweckt, Regisseur Brad Silberling hätte schon damals die heutigen abstrusen Verschwörungstheorien vorhersehen können, was „Land of the Lost“ dann doch noch zu einem herrlich schrägen Abenteuer macht.
Fazit:
Die relativ dünne Story und der gewöhnungsbedürftige Fäkalhumor von Will Ferrell mögen aus heutiger Sicht sicher nicht mehr jeden Zuschauer überzeugen. Die herrlich schrägen Anspielungen auf die abstrusesten Verschwörungstheorien machen „Land of the Lost“ aber dennoch zu einem einigermaßen unterhaltsamen Abenteuer.
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