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    Kung Fu Master

    Kung Fu Master


    Land/Jahr:
    China 2009
    Genre:
    Action-Komödie
    Regie:
    Fang Gangliang
    Jiang Ping
    Darsteller:
    Jackie Chan
    Zhang Yishan
    Tang Yan
    Jiang Hongbo
    Yan Bingyan
    Yuen Wah
    FSK:
    ab 12 Jahren
    Dauer:
    88 Minuten
    Kaufstart:
    17. Februar 2011
    Label:
    MIG


    Jackie Chan gilt als wohl einer der besten Martial-Arts-Schauspieler der Welt und wird nicht ohne Grund von vielen seiner Fans verehrt. Nun ist er jedoch bereits an seinem neuesten Film beschäftigt, was zwangsläufig viel Medienrummel nach sich zieht. Einer seiner größten Fans ist unterdessen der junge Schüler Zhang Yishan, der täglich davon träumt, genauso stark und berühmt zu werden, wie sein großes Vorbild. Für diesen Traum jedoch vernachlässigt er seine Schulbildung und wird regelmäßig von seinen Mitschülern gehänselt, bei denen er als Außenseiter gilt. Da zögert er also nicht lange, endlich nach Peking zu reisen, um sich auf die Suche nach seinem berühmten Idol zu machen. Doch, bis er sein Ziel erreichen wird, soll ihm eine lange aufregende Reise der Selbstfindung bevorstehen…

    Kritik:
    Martial-Arts-Fans warten immer wieder darauf, dass Jackie Chan seinen neuesten Film präsentiert. Nun soll es mit „Kung Fu Master“ endlich so weit sein, was zwangsläufig zur Folge hat, dass der inzwischen in die Jahre gekommene Schauspieler seine Kampfkünste unter Beweis stellen muss. Doch schnell stellt sich die Frage, ob er mit neuen Größen des asiatischen Actionkinos, wie Donnie Yen und Andy Lau überhaupt noch mithalten kann.

    Der Ruhm eines Stars
    Dass sich der alte Kämpfer so langsam ein wenig zurückzieht, sieht man ihm schnell an. Längst scheint er nicht mehr ganz so fit zu sein, wie früher und widmet sich daher eher den etwas ruhigeren Rollen. In „Kung Fu Master“ soll es aber eine ganz außergewöhnliche Rolle sein: Er spielt einfach sich selbst. Was überhaupt nicht nach einer großen Herausforderung klingt, wirkt im späteren Verlauf dann sogar so, als wolle sich Jackie Chan nun endlich auf seinem Ruhm ausruhen. Was wäre da also näherliegend, als sich selbst als ruhmreichen und geliebten Star zu spielen, der von allen geliebt wird und stets mit einem gutmütigen Charakter auftritt. Sehr einseitig und mit wenig Mut spielt er dabei sein (Alter-)Ego und schafft es nicht, auch nur ansatzweise Selbstkritik einzubauen, oder auch einmal seine negativen Seiten darzulegen. Da haben wir nun wahrlich bereits bessere Filme gesehen, in denen der bekannteste Darsteller sich selbst spielte – „JCVD“ mit Van Damme, um einmal ein Beispiel zu nennen.

    Hautnah an seinem Idol
    Obwohl Jackie Chan eigentlich als der beste und bekannteste Darsteller dieses Films gilt, kann man an dieser Stelle also eigentlich beinahe froh sein, dass er lediglich eine Nebenrolle geerntet hat. In erster Linie handelt „Kung Fu Master“ nämlich von einem Jungen, der wie viele seiner Altersgenossen unbedingt einmal seinen Star persönlich kennenlernen möchte und dafür bereit ist, so ziemlich alles zu tun. Damit spielt der Film in gewisser Weise mit Klischees um kreischende Teenies, auch wenn es hier nicht ganz so ausartet, wie bei den Mädels, die einem Robert Pattinson nachkreischen. So ist allerdings klar, dass Chan selbst nur als scheinbar übermächtige Figur herhalten darf, die unerreichbar weit entfernt zu sein scheint. Die wenigen Szenen, die wir mit ihm zu sehen bekommen, handeln also von seinen Kampfkünsten, oder von den vermeintlichen PR-Auftritten, in denen er von Fans umjubelt wird. Und selbst ersteres lässt den Zuschauer wohlgemerkt eher kalt, obwohl die Erwartungen anders aussahen, als der Film zu Beginn bereits mit rasanten Actionszenen und temporeichen Moves loslegte. Doch wer da dachte, Chan hätte seinen Posten noch nicht längst an Donnie Yen abgetreten, wird spätestens bei der mangelnden Härte der Actionszenen eines Besseren belehrt. Kurz gesagt: Auf Blut wird gänzlich verzichtet und die Faustschläge wollen einfach nicht so recht sitzen – oder treffen.

    Vielleicht mag allerdings auch die technische Umsetzung von „Kung Fu Master“ ein kleines Problem darstellen, wenn wir bedenken, dass der Film soundtechnisch bei weitem nicht alles richtig macht. Die Action, bei der wir knallende Fausttreffer und kräftige Synchronstimmen hören wollen, wirkt insgesamt viel zu weich und lässt kaum Atmosphäre aufkommen. Das geht dann leider so weit, dass die Stimmen – abgesehen von Jackie Chans eigener Stimme – dermaßen kindisch klingen, dass sie schlicht unglaubwürdig erscheinen. Immerhin Jackie kommt mit seiner üblichen bekannten Synchronstimme daher.

    Lockerer Stil
    Trotz den Kritikpunkten kann „Kung Fu Master“ aber stellenweise auch Qualitäten zeigen, die wir insbesondere beim Inszenierungsstil zu sehen bekommen. Insgesamt wirkt der Film somit recht locker inszeniert und lässt die Hauptdarsteller stets sympathisch in Erscheinung treten. Besonders Zhang Yishan als junger Chan-Fan kann man schnell ins Herz schließen, sodass man sich gern von seiner abenteuerlichen Suche nach seinem Idol mitreißen lässt. Langeweile sollte so also nicht aufkommen, obwohl die vermeintlichen Lovestory-Ansätze sicherlich hätten ausgebaut werden können.

    Fazit:
    Jackie Chan badet sich in seinem Ruhm und lässt dem jungen Zhang Yishan den Platz als Hauptdarsteller. Damit kann „Kung Fu Master“ zwar nicht gänzlich überzeugen und muss gewisse Abstriche bei der Härte der Actionszenen machen, wurde aber dennoch ein interessantes und spannendes Werk für Chan-Fans.